Neue Westfälische (Bielefeld): Gewalt in Chemnitz
Maaßen legt Feuer
Stefan Schelp
Geschrieben am 07-09-2018 |
Bielefeld (ots) - Wenn sich Hans-Georg Maaßen, Präsident des
Bundesamts für Verfassungsschutz, öffentlich äußert, dann haben seine
Worte Gewicht. Er ist schließlich - und das macht sein Amtstitel
unmissverständlich deutlich - derjenige, der unser Grundgesetz zu
schützen hat. Gegen Staatsfeinde und Terroristen, die uns von außen
bedrohen. Und gegen jene, die alles daran setzen, unsere Grundrechte
von innen auszuhebeln. Wenn Hans-Georg Maaßen also im Zusammenhang
mit Hetzjagden auf ausländisch aussehende Bürger in Chemnitz von
"gezielter Falschinformation" spricht, mit der "möglicherweise die
Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz" abgelenkt werden solle, dann
weiß er ganz sicher, dass er - bildlich gesprochen - Feuer legt. Was
also weiß Maaßen mehr als andere? Und warum teilt er dieses Wissen
dann nicht mit anderen? Er lässt seine Skepsis gegenüber dem Video
aus Chemnitz unbegründet, ignoriert offenbar die 120
Ermittlungsverfahren, die im Zusammenhang mit den Zusammenrottungen
rechter Schergen anhängig sind. Er ignoriert Berichte der
Journalisten, die drangsaliert und bedroht worden sind. Warum?
Betreibt er das Spiel der Rechtsradikalen, indem er Beobachtern
"bewusste Falschinformationen" unterstellt? Der US-Präsident spricht
in solchen Fällen von "Fake News". Trump tut viel, die Pressefreiheit
- ein Grundrecht - zu unterminieren. Von dort ist es nicht mehr weit
zum Vorwurf der "Lügenpresse", einer Diffamierung, die in der
dunkelsten deutschen Zeit entstanden ist. Die Nationalsozialisten
waren es auch, die den Begriff der "System-Parteien" und
"System-Politiker" etablierten. Begriffe, die die AfD wieder hoffähig
macht. Eine Partei, deren Ziel es ist, das "System Merkel" zu
beseitigen. Der Präsident des Verfassungsschutzes ist auf einem
gefährlichen Weg. Er sollte stattdessen seine Arbeit tun. Wie viel
sinnvoller wäre es zum Beispiel gewesen, rechte Netzwerke rechtzeitig
zu durchleuchten, deren Kommunikationswege nachzuvollziehen und zu
verhindern, dass der rechte Mob die Straßenhoheit für sich
reklamieren kann.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
653139
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Die Kosten? Geschenkt! / Kommentar zu Markus Söders neuen Plänen für Bayern Regensburg (ots) - Die CSU rutscht und schlingert einem - nach
eigenen Maßstäben - Wahldebakel entgegen. 37,8 Prozent, die andere
Parteien in anderen Bundesländern in Freudentaumel versetzen würden,
sind für Söder zu wenig. Andere Umfragen sahen die Partei Ende August
nur noch bei 36 Prozent. Ein Desaster für die Konservativen in
Bayern. Für sie gab es über Jahrzehnte schließlich nur eine relevante
Marke: die absolute Mehrheit. Söders Versuch, die AfD-Wähler mit
markiger Wortwahl - "Asyltourismus" - wieder einzufangen, ist
gründlich mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkel Bielefeld (ots) - Angela Merkel führt nicht und lässt so zu, dass
sie vorgeführt wird. Macht die Kanzlerin weiter wie bisher, bekommt
sie die Migrationsdebatte nie in den Griff. Ihre ohnehin defensive
Art wirkt angesichts der Wucht des Themas besonders kontraproduktiv.
Kein großer Auftritt, keine Regierungserklärung, allenfalls ein paar
Reaktionen am Rande des Protokolls. Und ihr Sprecher Steffen Seibert,
der sich womöglich voreilig äußerte. Die Frage, ob es in Chemnitz
Hetzjagden gab oder nicht, ist nur Symptom einer sich immer
deutlicher mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Gewalt in Chemnitz
Maaßen legt Feuer
Stefan Schelp Bielefeld (ots) - Wenn sich Hans-Georg Maaßen, Präsident des
Bundesamts für Verfassungsschutz, öffentlich äußert, dann haben seine
Worte Gewicht. Er ist schließlich - und das macht sein Amtstitel
unmissverständlich deutlich - derjenige, der unser Grundgesetz zu
schützen hat. Gegen Staatsfeinde und Terroristen, die uns von außen
bedrohen. Und gegen jene, die alles daran setzen, unsere Grundrechte
von innen auszuhebeln. Wenn Hans-Georg Maaßen also im Zusammenhang
mit Hetzjagden auf ausländisch aussehende Bürger in Chemnitz von
"gezielter mehr...
- Rheinische Post: KOMMENTAR Der Preis für Syrien Düsseldorf (ots) - VON THOMAS SEIBERT
Nach dem Gipfel von Teheran treibt der syrische Bürgerkrieg in
Idlib einem blutigen Höhepunkt entgegen. Für Europa rückt damit nach
mehr als sieben Jahren Krieg in Syrien die Stunde der Wahrheit näher.
Deutschland und andere europäische Staaten werden bald schwierige
Entscheidungen treffen müssen, um die sie sich bisher herumgedrückt.
Europa hat sich aus dem Krieg in Syrien herausgehalten. Trotzdem wird
es einen hohen Preis zu zahlen haben. Erstens dürften wir wohl keine
andere Wahl haben, mehr...
- Rheinische Post: KOMMENTAR Gefährliche Spielchen Düsseldorf (ots) - VON EVA QUADBECK
Die Ereignisse von Chemnitz können vielleicht eines Tages als
Lehrbeispiel dafür dienen, wie politische Stimmung eskaliert und wie
das Misstrauen der Bevölkerung in das, was Politik, Behörden und
Medien behaupten, wächst. Dass sich Regierung und Verfassungsschutz -
beide ohne Faktengrundlage - einen Machtkampf über die Deutungshoheit
der Ereignisse von Chemnitz liefern, ist nicht akzeptabel. Das
Vorpreschen des Verfassungsschutzpräsidenten ist damit zu erklären,
dass er um sein Amt kämpft. Maaßen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|