Rheinische Post: Kommentar: Gegen die Spielregeln
Geschrieben am 20-09-2018 |
Düsseldorf (ots) - Fakten spielen im erbitterten Streit um den
Hambacher Forst längst eine untergeordnete Rolle: Politiker
ignorieren, was sie einst selbst verbindlich beschlossen. Der für
2030 angepeilte und zweifellos notwendige Kohleausstieg wird mit der
anstehenden Rodung verknüpft, die aber dazu dient, den Strombedarf
NRW's in den jetzt folgenden Jahren zu decken. Und nun der Tod eines
jungen Reporters: Was die Staatsanwaltschaft als tragischen Unfall
wertet, stellen selbsternannte Baumschützer als Folge des
Polizeieinsatzes dar. Es war richtig, dass die Landesregierung in der
aufgeheizten Stimmung die Räumung des Waldes vorerst ausgesetzt hat.
Viel Hoffnung, dass diese Pause der Besinnung dient, besteht nicht:
Einige Aktivisten nutzen sie offenbar dazu, um neue Hindernisse gegen
Polizisten zu errichten. Klug ist anders. Eine Auseinandersetzung, in
der Spielregeln nicht gelten, führt zu nichts. Unter den vielen
Fakten, die im Streit um den Hambacher Forst von Emotionen verdrängt
werden, gilt es vor allem diese immer neu hervorzuheben: Gerichte,
nicht Gewalt-Aktionen lösen in einer Demokratie Konflikte.
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Rheinische Post
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