Die Story im Ersten: "Rechtsrockland" (FOTO)
Geschrieben am 27-09-2018 |
Leipzig (ots) -
Seit einigen Jahren steigt die Zahl rechtsextremer Konzerte in
Deutschland deutlich an. Im Film "Rechtsrockland" analysieren die
Autoren am Montag, 1. Oktober um 22.45 Uhr im Ersten die Netzwerke,
die Neonazis in Thüringen, Deutschland und ganz Europa miteinander
verbinden.
Themar 2017: 6000 Neonazis aus ganz Europa marschieren in dem
kleinen Südthüringer Ort auf. Es ist das größte Nazi-Festival in der
Geschichte der Bundesrepublik. Vorbereitet wurde es von Thüringer
Rechtsextremisten.
Ostritz 2018: Fast 1.300 Rechtsextremisten kommen in die
ostsächsische Kleinstadt. Gleich zwei Tage lang feiern die Neonazis
ein Festival: mit einschlägigen Bands, Tattoo-Wettbewerben und
Kampfsport. Wieder wird die Großveranstaltung von einem Thüringer
organisiert.
Die Thüringer Neonazis haben sich längst in der Szene einen Namen
gemacht. Europaweit gelten sie als Organisationstalente für
Rechtsrockkonzerte. Die geschäftstüchtigen, so genannten
Bewegungsunternehmer, melden unter dem Deckmantel der
Versammlungsfreiheit ihre Festivals an. So macht die Szene Geld: für
Gerichtskosten, Immobilien und für den Aufbau ihrer Strukturen.
Ein Erfolgskonzept, denn die Neonazi-Szene ist im Aufwind und auch
das Geschäft mit der rechtsextremen Musikkultur floriert. Seit Jahren
steigt die Zahl der Neonazi-Konzerte. 259 waren es laut Bundesamt für
Verfassungsschutz 2017.
Ein genauer Blick auf die Konzertteilnehmer lohnt sich, denn im
Hintergrund ziehen alte Kader und Szenegrößen die Fäden - die "Paten
des Rechtsterrorismus." Sie sind zum Teil seit Jahrzehnten in der
Szene aktiv - erst unauffällig, jetzt immer offensiver. Ihre
Netzwerke sind international und funktionieren erfolgreich - in
Deutschland und im europäischen Ausland.
Der Einfluss der deutschen Neonazi-Netzwerker ist dort groß. Auch
Gruppen wie "Combat 18", verantwortlich unter anderem für
Bombenanschläge in London, sind wieder aktiv. Ihre Strukturen sind
untrennbar mit dem Musikgeschäft verbunden. Und die Behörden sehen
hilflos zu.
Pressekontakt:
MDR Landesfunkhaus Thüringen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Gisa Kotzan, Tel.: (0361) 2 18 12 96, E-Mail: Gisa.Kotzan@mdr.de
Original-Content von: MDR Mitteldeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell
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