Allg. Zeitung Mainz: Ungeheuerlich / Reinhard Breidenbach zum Papst
Geschrieben am 10-10-2018 |
Mainz (ots) - Von einem Papst wird Übermenschliches verlangt. Dem
muss er sich stellen, denn seine eigene Kirche hat es in Erz
gegossen: Der Papst ist unfehlbar. Nun hat Franziskus aber nicht nur
einen schweren Fehler begangen. Viel mehr: Er hat schwere Schuld auf
sich geladen. Er hat gesündigt. Abtreibung mit dem Anheuern eines
Auftragsmörders zu vergleichen, ist ungeheuerlich, eine Demütigung
all derer, die sich nach schwersten Gewissenskonflikten für einen
Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Die Saat für eine solche verbale
Zumutung wurde früh gelegt: mit der These, Abtreibung sei "Mord".
Jeder Mensch kann traurig oder zornig darüber sein, dass Abtreibungen
vorgenommen werden, dass menschliches Leben damit zerstört wird.
Unbenommen ist es auch jedem Gläubigen, Abtreibung als Sünde zu
sehen. Und zur Wahrheit gehört sicher auch, dass
Schwangerschaftsabbrüche nicht immer nach angemessener
Gewissensprüfung erfolgen; jedoch entschuldigt es selbst diese
Tatsache noch lange nicht, Abtreibung mit Mord in Verbindung zu
bringen, gar noch mit Auftragsmord, also der Tötung aus niedrigsten
Beweggründen. Papst Franziskus galt und gilt wohl noch immer als
Hoffnungsträger, vor allem wegen seiner augenscheinlichen äußeren
Bescheidenheit und Demut. Umso schmerzlicher muss da auch für ihn die
Tatsache sein, dass sich Priester in aller Welt des sexuellen
Missbrauchs schuldig gemacht haben, der nicht zuletzt eine Form des
Machtmissbrauchs ist. Wenn Abtreibung Auftragsmord ist, was ist dann
sexueller Missbrauch? Und: Macht eine solche Frage den Papst so
zornig oder nervös, dass er seine Worte nicht mehr kontrolliert?
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