Kölner Stadt-Anzeiger: Mutmaßlicher Geiselnehmer wurde laut Nachbarn in Syrien gefoltert - "Das hat ihn psychisch krank gemacht"
Geschrieben am 16-10-2018 |
Köln (ots) - Der mutmaßliche Geiselnehmer von Köln soll in Syrien
als politischer Häftling und Gegner des Assad-Regimes im Gefängnis
gesessen haben. Das berichteten sein Vermieter und sein Hausmeister
dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Er sagte, dass er
dort gefoltert wurde. Mit Stromschlägen, mit Wasser, mit Licht",
erzählte der Hausverwalter. "Das hat ihn psychisch krank gemacht. Er
war hier in Köln deswegen auch in Behandlung." Nach Angaben der
Polizei ist der Mann zwar noch immer nicht endgültig identifiziert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um den 55 Jahre alten syrischen
Flüchtling aus Neuehrenfeld handelt, sei aber "sehr hoch". Die
Nachbarn beschreiben den Syrer als "das Gegenteil eines Extremisten".
Er sei "ausgerastet", wenn ihn jemand einen Terroristen genannt habe,
schilderte der Hauseigentümer. Mehrfach habe der 55-Jährige in der
Unterkunft in Neuehrenfeld Streit mit Nachbarn gehabt, berichtet der
Hauseigentümer. Deshalb habe er den Syrer schließlich in einem
anderen Haus gegenüber einquartiert. Zweimal soll auch die Polizei
dagewesen sein. Der 55-Jährige sei verbal aggressiv gewesen. Von
einer Schlägerei kann aber niemand im Haus berichten. Am Montag habe
der Syrer eigentlich nach Hamburg zu einem Freund ziehen wollen,
berichtet der Vermieter weiter. Seine Wohnung in Neuehrenfeld sei
schon gekündigt gewesen. Statt nach Hamburg fuhr der 55-Jährige aber
offenbar zum Kölner Hauptbahnhof und beging eine Geiselnahme,
versuchten Mord und eine gefährliche Körperverletzung - das wirft die
Staatsanwaltschaft Köln ihm vor. https://www.ksta.de/koeln/geiselnahm
e-in-koeln-nachbarn--mutmasslicher-taeter-war--psychisch-krank--31448
032
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