Neue Westfälische (Bielefeld): Forderungen nach dem Diesel-Skandal
Arroganz der Städter
Matthias Schwarzer
Geschrieben am 21-10-2018 |
Bielefeld (ots) - Angesichts des Diesel-Skandals werden die Rufe
nach dem "Ende des Individualverkehrs" lauter. Das Auto sei ohnehin
ein Fortbewegungsmittel von gestern, tönt es aus den sozialen
Netzwerken. Der Autor Mario Sixtus twitterte beispielsweise: "Wer
sich verpflichtet, niemals mehr ein eigenes Auto zu kaufen, bekommt
eine kostenlose Bahncard 100. Na? Grüne? Wahlprogramm?" Wer als
Dorfkind in Ostwestfalen oder dem Münsterland aufgewachsen ist,
dürfte bei Vorschlägen wie diesen laut zu lachen anfangen. Denn die
Diskussion trieft nur so vor Berlin-Mitte-Überheblichkeit. Was genau
soll man in einer Bauerschaft bei Greffen oder Sassenberg-Füchtorf
mit einer Bahncard 100? Hier ist man froh, wenn überhaupt mal ein Bus
fährt. Wer am Samstagabend vom Land zum Feiern nach Bielefeld fahren
will, kann das mit dem ÖPNV praktisch vergessen. Der erste Bus zurück
fährt am nächsten Morgen erst um zehn. Noch schlimmer sieht es in
noch kleineren Dörfern aus: Will man am Wochenende von Bergkirchen
mal schnell nach Bad Oeynhausen, findet man dort im Zweifel keine
einzige Busverbindung. Wer in der Pampa aufwächst, wird zwangsläufig
mit dem Auto sozialisiert - und verpestet spätestens ab dem 18.
Lebensjahr die Umwelt. Doch ein regelmäßiger öffentlicher Nahverkehr
durch sämtliche Bauerschaften Ostwestfalens wäre ein Mammut-Projekt -
und am Ende vermutlich völlig unwirtschaftlich. Das gezielte
Umschwenken auf alternative Antriebsformen klingt da schon deutlich
realistischer.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
659466
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zur Frage, was aus dem Diesel wird Stuttgart (ots) - . . . Und nun diskutiert Deutschland neben
Fahrverboten sogar ernsthaft darüber, Dieselautos zu verschrotten.
Nach drei Jahren Dieselskandal scheint der Wunsch nach
Selbstbestrafung übermächtig zu werden. Vordergründig geht es dabei
um die Einhaltung von EU-Regeln zur Luftreinhaltung. Doch die
Inbrunst, mit der Deutschland es Brüssel recht machen will, über
dessen Regeln man sich bei Zuwanderung und Euro-Rettung noch
großzügig hinweggesetzt hatte, deutet auf eine Motivation hin, die
tief aus dem Inneren kommt. mehr...
- RNZ: "Rhein-Neckar-Zeitung" Heidelberg zum italienischen Haushaltsentwurf Heidelberg (ots) - Dieser Etat ist nicht etwa ungeschickt - er ist
eine offene Kampfansage an die EU. Deshalb ist deren Empörung
nachvollziehbar. Doch auch die EU selbst sollte sich fragen, ob sie
mit ihrem Kurs richtig liegt. So maßlos die neue italienische
Regierung ist, so rigide zeigte sich in der Vergangenheit die EU.
Dabei offenbarte sich längst, dass ihre Sparpolitik in Italien
ähnliche Folgen hat wie in Griechenland: Die Wirtschaft stagniert,
die Arbeitslosigkeit ist hoch, das Land kommt nicht auf die Beine.
Die Jugendarbeitslosigkeit mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur Afghanistan-Wahl Stuttgart (ots) - Jede Wahl festigt auch in Afghanistan einen
Prozess, der zugegebenermaßen auf wackeligen Füßen steht. Das Land
nahm trotz seiner vielen Probleme eine neue Hürde auf dem zähen, von
Krieg und vielen Hindernissen gekennzeichneten Weg. Die drei
Millionen Afghanen, die am Wochenende den Kugeln der Taliban und dem
skandalösen Chaos des Wahlrats trotzten, entlarvten überhebliche
Behauptungen, das Land sei nicht reif für Demokratie, denn nicht die
Afghanen versagen, sondern die korrupten Politiker und der
Staatsapparat, mehr...
- Badische Zeitung: Zukunft des INF-Vertrags: Tanz auf dem Seil / Tagesspiegel von Frank Herrmann Freiburg (ots) - Es ist die Pose, in der Donald Trump sich
gefällt. Wo andere sondieren, abwägen, geduldig den Dialog suchen,
zieht er kurzerhand den Stecker. In der Pose des resoluten
Entscheiders kündigt er den Ausstieg aus einem Abrüstungsabkommen an,
das so selbstverständlich zu den Säulen der europäischen
Sicherheitsarchitektur gehört, dass man kaum noch darüber sprach. Der
INF-Vertrag, geschlossen von Ronald Reagan und Michail Gorbatschow,
verbietet seinen Unterzeichnern seit 1987 den Besitz landgestützter,
atomar bestückter mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Mehr Mut! Mehr Ideen! / Leitartikel von Jörg Quoos zu den Volksparteien Berlin (ots) - Kurzform: Den Volksparteien sind immer dann große
Wahlsiege gelungen, wenn sie charismatische oder extrem erfolgreiche
Vorsitzende hatten. Wenn es an beidem fehlt - Charisma und Erfolg -
wird es schwierig, die Massen zu begeistern. Starke Volksparteien
sind nicht schlecht, sondern gut für eine stabile Demokratie. Aber
sie müssen sich neu erfinden. Viel Zeit bleibt ihnen dazu nicht mehr.
Der vollständige Leitartikel: Es gibt einen Niedergang der
Volksparteien, der in der Öffentlichkeit mit bemerkenswerter Häme
begleitet mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|