Studie "Global Top Health Industry Issues": PwC beleuchtet die 8 wichtigsten Trends im weltweiten Gesundheitswesen
Geschrieben am 05-11-2018 |
Düsseldorf (ots) -
PwC-Studie zeigt: Digitale Lösungen bergen großes
Effizienzpotenzial für das Gesundheitswesen / Chancen von
Virtual-Health-Systemen bleiben noch zu oft ungenutzt / Branche
zunehmend im Visier von Cyberkriminellen / Hoher Kostendruck durch
chronische Erkrankungen / Prävention wird immer wichtiger
Das Health Research Institute (HRI) von PricewaterhouseCoopers
(PwC) hat die Studie "Global Top Health Industry Issues"
veröffentlicht. Darin beschreibt PwC acht Trends, die das globale
Gesundheitswesen verändern: digitale Anwendungen und Künstliche
Intelligenz, Virtual-Health-Systeme, ein verbesserter Zugang zur
Behandlung und angenehmere Erfahrungen für Patienten, einfachere
Teilnahme an Gesundheitsstudien durch Apps und Telemedizin,
technologische Lösungen für Kapazitätssteigerungen und Kostensenkung,
vermehrter Einsatz von Gesundheitsapps und -geräten, die Bedrohung
durch Cyberkriminalität sowie die zunehmende Berücksichtigung
sozialer Faktoren für die Gesundheit.
Zudem bietet die Studie praktikable Strategien für Entscheider und
andere Akteure der Branche. Für das deutsche Gesundheitssystem sind
insbesondere die vier folgenden Trends hervorzuheben:
15 bis 20 Prozent Effizienzsteigerung durch digitale Lösungen
Digitale Lösungen werden das weltweite Gesundheitswesen künftig
deutlich stärker als heute prägen, insbesondere bei der
Automatisierung von Prozessen und in der Verwaltung. Unternehmen und
andere Organisationen können ihre Effizienz mit smarten Technologien
bis 2021 um geschätzte 15 bis 20 Prozent steigern, wenn sie digitale
Anwendungen unter anderem für die Geschäftsprozessoptimierung oder
die Entwicklung medizinischer Produkte einsetzen. Die Digitalisierung
wird auch bedeutsamer bei der Entwicklung und Umsetzung von
Therapien, bei Patientenversicherungen und der klinischen
Dokumentation. Durch Präzisionsmedizin, die beruhend auf einer
breiten Basis medizinischer Daten Zusammenhänge zwischen physischen
Eigenschaften und Krankheitsentwicklungen offenbart, kann in Zukunft
beispielsweise eine enorme Zeit- und Kostenersparnis erreicht werden.
Bis Künstliche Intelligenz (KI) im deutschen Gesundheitswesen eine
große Rolle spielt, wird es allerdings noch dauern. "Solche
Anwendungen basieren auf sehr großen Datenmengen - und die müssen
aktuell erst aufgebaut werden", sagt Michael Burkhart, Partner und
Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC. Das Potenzial
solcher Anwendungen sei aber gewaltig, so der Experte. So ließen sich
mit KI beispielsweise schwere Krankheiten früh erkennen und die
Gesundheits- und Folgekosten in Europa um viele Milliarden Euro
senken.
Gesundheits-Apps sind noch zu schlecht integriert
Konsumenten nutzen bereits viele Gesundheits-Apps und andere
technische Hilfsmittel - und kümmern sich damit zunehmend selbst um
ihre Gesundheit und Vorsorge. Oftmals fehlt jedoch die Integration
solcher Angebote in das bestehende Gesundheitssystem. Insbesondere
für diesen Bereich identifiziert die Studie großes Potenzial, da
Virtual-Health-Systeme helfen können, Behandlungsergebnisse zu
verbessern, Budgets für die medizinische Versorgung effizienter
einzusetzen und den Zugang zu Gesundheitssystemen zu vereinfachen -
insbesondere für Bewohner von Regionen fernab größerer Städte.
Deutsche Kliniken müssen Schutz gegen Cyberkriminelle nachweisen
300.000 betroffene Computer in 150 Ländern - so lautete 2017 der
alarmierende Befund, als die Schadsoftware "WannaCry" eine
Sicherheitslücke in Windows-Rechnern nutzte. Je häufiger ans Internet
angeschlossene medizinische Geräte und Netzwerke im Gesundheitswesen
verwendet werden, desto höher ist das Risiko, dass sie zum Ziel von
Cyberattacken, Ransomware und Malware werden. Dabei stehen vor allem
sensible Patientendaten im Fokus.
Krankenhäuser zählen - neben etwa der Stromversorgung, der
Telekommunikation, Banken und Versicherungen - zu den kritischen
Infrastrukturen, also solchen Einrichtungen, die für das staatliche
Gemeinwesen besonders bedeutsam sind. Viele Kliniken in Deutschland
müssen sich auf die zunehmenden Bedrohungen durch Schadsoftware
einstellen und bis Ende Juni 2019 in Audits nachweisen, dass sie die
"Änderungsverordnung zur Bestimmung Kritischer Infrastrukturen nach
dem BSI-Gesetz" (BSI-Kritis-Verordnung vom 30. Juni 2017) umgesetzt
haben. Die Audits werden alle zwei Jahre wiederholt.
Chronische Krankheiten belasten Patienten und Gesundheitssysteme
Für Patienten und Gesundheitssysteme sind chronische Erkrankungen
eine gleichermaßen große Belastung. Insbesondere gesetzliche
Krankenkassen weltweit sind wegen steigender Behandlungskosten für
chronische Krankheiten unter hohem Kostendruck. Gesetzgeber,
Versicherer und Versorger setzen daher zunehmend auf Prävention und
versuchen, die Bevölkerung zu Präventivmaßnahmen zu bewegen.
Um die zunehmenden Kosten zu senken und bessere Anreize zu setzen,
seien im deutschen Gesundheitswesen strukturelle Änderungen
notwendig, meint PwC-Gesundheitsexperte Michael Burkhart. Eine allein
von den Krankenkassen getragene Krankenhausfinanzierung statt des
bisherigen dualen Systems beispielsweise würde die Voraussetzung für
wichtige Entscheidungen und Investitionen im Gesundheitssystem
schaffen. Auch die Krankenhausfinanzierung pro Einwohner in einem
bestimmten Umkreis hält der Experte für sinnvoll. "Dadurch bestände
ein Anreiz für jede Klinik, in ihrem Zuständigkeitsbereich die beste
zu sein", sagt Michael Burkhart.
Weitere Informationen erhalten Sie hier: http://ots.de/7nOXS8
Über PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.
Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Communications
Tel.: +49 (0) 211 981 - 2188
E-Mail: sven.humann@pwc.de
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