Kölnische Rundschau: zu Europa/Europawahl in 200 Tagen
Geschrieben am 06-11-2018 |
Köln (ots) - Europa, ja bitte!
Sandro Schmidt
zur Europawahl in 200 Tagen
Europa, nein Danke. Irgendwann und irgendwo ist in den vergangenen
zehn Jahren bei den Bürgern des Kontinents die Freude an den Vorzügen
der Europäischen Union verloren gegangen. Die Briten betreiben den
Brexit, die Italiener wollen mit ihrer Schuldenpolitik das gemeinsame
Regelwerk sprengen, osteuropäische Regierungen wie in Ungarn,
Tschechien oder Polen tun alles, um zwar die Vorteile der Union
auszunutzen. Sie scheren sich aber ansonsten wenig um Grundwerte der
Gemeinschaft wie Meinungsfreiheit, Gewaltenteilung oder Liberalität.
In 200 Tagen wird nun also wieder das Europäische Parlament gewählt.
Na und? denken viele. Doch eine solche Haltung grenzt an
Verantwortungslosigkeit. Ziehen wegen der Wahlenthaltung zu vieler
Menschen im Mai 2019 vermehrt Europa-Gegner in die Volksvertretung in
Brüssel und Straßburg ein? Die Konsequenz einer erodierenden EU in
Zeiten eines zurückkehrenden egomanischen Nationalismus in vielen
Teilen der Welt wären für die Menschen auf dem alten Kontinent
desaströs. Weder Deutschland, noch Frankreich, Großbritannien oder
Italien sind allein in der Lage, der hemdsärmeligen Interessenpolitik
Chinas, Russlands oder der USA auch nur ansatzweise standzuhalten.
Das gilt politisch wie wirtschaftlich - und betrifft vor allem auch
die Werte, die uns wichtig sind. Was also ist zu tun? Die Antwort ist
einfach. Nur gemeinsam sind wir stark. Wer sich nicht zum Spielball
der Putins, Trumps, Xis, der Googles und Facebooks dieser Welt machen
möchte, sollte zur Stärkung der EU beitragen - und wählen gehen. Und
zwar diejenigen, denen Europa am Herzen liegt. Europa, ja bitte!
Ihre Meinung: dialog@kr-redaktion.de
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Sandro Schmidt
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