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5 vor 12: Steuert Deutschland in eine Rezession? Auf dem Prüfstand: Wettbewerbsfähigkeit des Insolvenzrechts

Geschrieben am 16-11-2018

Frankfurt (ots) - Klimawandel, Dieselkrise, Mobilitätskonzepte der
Zukunft, Protektionismus, weltpolitische Instabilität - diese und
weitere Faktoren führen zu Unsicherheiten in der Industrie. Im Jahr
2018 stieg die Zahl der Insolvenzen leicht an, insbesondere dem
Einzelhandel setzte auch der heiße Sommer zu. Geopolitische
Veränderungen haben erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche
Entwicklung ganzer Regionen. Im Rahmen ihrer 12. Jahrestagung in
Frankfurt diskutieren die Mitglieder der TMA Deutschland, dem
berufsübergreifenden Verband der führenden deutschen
Restrukturierungsexperten, über Krisenszenarien und die
Krisenbewältigungs-Strategien in Sanierungsfällen. Im Mai 2019 wird
voraussichtlich eine Restrukturierungsrichtlinie der EU
verabschiedet. Vor diesem Hintergrund fordern die Experten der TMA,
dass der deutsche Gesetzgeber die Chance nutzen soll, außerhalb des
Insolvenzrechts eine im Europäischen Rahmen konkurrenzfähige
Sanierungsordnung zu entwickeln. Oliver Kehren von Morgan Stanley in
London und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TMA
Deutschland betont: "Die TMA hält es für dringend geboten, dass der
deutsche Gesetzgeber die Chance nutzt, auch in Deutschland einen
modernen, auf dem Europäischen Markt wettbewerbsfähigen Kodex für
vorinsolvenzliche Sanierungen zu schaffen, damit wir in geeigneten
Fällen Sanierungen auch ohne Insolvenzverfahren umsetzen können.
Gelingt dies nicht, wird die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes
Deutschland leiden."

Mit Bezug auf die aktuellen Diskussionen um die Ergebnisse der
ESUG Evaluierung warnt die TMA vor einem Rückbau des durch das ESUG
modernisierten deutschen Insolvenzrechtes im Interesse einzelner
Berufsgruppen. Die TMA sieht in einer Änderung oder gar Einschränkung
eine große Gefahr und lehnt eine klientelbevorzugende Rückkehr zum
früheren Recht entschieden ab. "Letztlich geht es hier um die
Wettbewerbsfähigkeit des Sanierungsstandortes Deutschland. Vor diesem
Hintergrund müssen die nachvollziehbaren Interessen einzelner
Berufsgruppen zurückstehen!", warnt Kolja von Bismarck, Vorsitzender
des Vorstandes der TMA Deutschland und auf die Beratung in
Sanierungsfällen spezialisierter Partner der Anwaltssozietät Sidley
Austin. Dr. Georg Bernsau fügt hinzu: "Ein vorinsolvenzliches
Sanierungsverfahren kann die Wettbewerbsfähigkeit einer kriselnden
Unternehmung im operativen Geschäft wiederherstellen. Dabei fällt die
regelmäßig mit einem Insolvenzantrag einhergehende Stigmatisierung
des betroffenen Unternehmens weg. Wir haben aber auch bei der
Sanierung aus der Insolvenz unter Anwendung des ESUG sehr gute
Erfahrungen gemacht. Die Neupositionierung des Standortes Deutschland
im internationalen Vergleich durch die Weltbank zeigt das in
überzeugender Weise."



Pressekontakt:
Marita Leykauf / Merle v. Oppen
MPW COMMUNICATIONS
Public & Investor Relations
Eschersheimer Landstraße 44
60322 Frankfurt am Main
Tel. +49-69-95 92 90 11
tma@mpwcommunications.de

Original-Content von: TMA Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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