NOZ: Patientenschützer kritisieren Reformvorschlag für "Pflege-TÜV" als unzureichend
Geschrieben am 19-11-2018 |
Osnabrück (ots) - Patientenschützer kritisieren Reformvorschlag
für "Pflege-TÜV" als unzureichend
Brysch: "Nicht benutzerfreundlich" - Forderung nach Gesamtnoten
und K.-o.-Kriterien - "Spahn muss Verantwortung übernehmen"
Osnabrück. Deutschlands oberster Patientenschützer hat das neue
Konzept für einen Pflege-TÜV zur Bewertung von Heimen als
"unzureichend" kritisiert. "Das vorgeschlagene Punktesystem der
Wissenschaftler ist nicht benutzerfreundlich. Vielmehr braucht es
eine Gesamtnote und pflegerelevante K.-o.-Kriterien", sagte Eugen
Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, im Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Die Menschen brauchen einen Pflege-TÜV, der leicht verständlich
ist, die Praxis abbildet und eine schnelle Vergleichbarkeit
ermöglicht", forderte Brysch. "Krankenkassen und Pflegeanbieter
dürfen den Reformprozess jetzt weder verwässern noch stoppen!
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist gefordert, Verantwortung zu
übernehmen."
Das bisherige System zur Bewertung von Pflegeheimen gilt wegen der
durchweg sehr guten Noten als nicht aussagekräftig. Ein jetzt
vorgelegtes Reformkonzept von Wissenschaftlern sieht vor, die Pflege
anstatt mit Noten anhand von vier Kategorien zu bewerten. Brysch
verwies darauf, dass Versicherte seit langem "jedes Jahr Hundert
Millionen Euro für den Pflege-TÜV" bezahlten, ohne dass ein
überzeugendes Konzept in Sicht sei.
Zwar wiesen die Vorschläge "den richtigen Weg", sagte Brysch zur
"NOZ". Notwendig sei aber "eine brauchbare Orientierungshilfe, die
die tatsächliche Pflegequalität in Noten abbildet". Er forderte auch
die Aufnahme von K.-o.-Kriterien, konkret nannte er "die
Schmerztherapie und die Verhinderung von Wundgeschwüren, die Gabe von
Medikamenten sowie die Behandlungspflege". Auch besondere Hilfen für
Demenzkranke und Sterbende hätten "eine herausragende Bedeutung".
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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