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Umfrage: Banken verweigern digitale Geschäftsmodelle

Geschrieben am 22-11-2018

Berlin (ots) - Zwei Drittel der Banken in Deutschland wollen an
ihrem bestehenden Geschäftsmodell festhalten. Nur 44 Prozent sehen
sich veranlasst, ihre digitalen Angebote auszubauen. An der
Veränderungsfähigkeit allgemein wollen gerade mal 38 Prozent
arbeiten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Procedera Consult.
Befragt wurden 104 Fach- und Führungskräfte aus der Bankbranche.

Den größten Handlungsdruck verspüren die Institute derzeit bei den
Kosten. 63 Prozent der Banken wollen weniger Geld für den Betrieb
ausgeben. Mit 69 Prozent liegt der Anteil der Institute, die an den
internen Abläufen etwas verändern wollen, zwar noch höher. Doch
häufig zielen die geplanten Anpassungen bei Prozessen darauf ab,
günstiger und schneller zu arbeiten oder den gesetzlichen Auflagen
besser zu genügen. 27 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte
bestätigen, dass viele Entscheider die Bankenaufsicht BaFin
inzwischen als wichtigsten Kunden betrachten. "Der Endkunde genießt
immer noch zu selten die höchste Aufmerksamkeit von Bankvorständen",
warnt Gisbert Beckmann, Geschäftsführer von Procedera Consult.

Besonders kritisch ist es um die Digitalisierung im Bankwesen
bestellt. Aktuell arbeitet nur knapp ein Drittel der Institute an
neuen Digitalangeboten. 16 Prozent, kaum jedes sechste Institut, ist
mit der dringend notwendigen Modernisierung des Kernbanksystems
beschäftigt. Gleichzeitig gilt die veraltete Technik als einer der
größten Bremsklötze für die Digitalisierung. Probleme bereiten vor
allem Prozesse, die sich wegen Beeinträchtigungen im Herzen der IT
nicht durchgängig digital abbilden lassen. "Viele Institute arbeiten
mit Behelfslösungen, die um das Kernbanksystem herum aufgebaut
werden, um eine digitale Fassade aufzubauen", so Beckmann. "Die
Echtzeitbuchung auf dem Smartphone entpuppt sich häufig als ein in
Umsystemen zwischengespeicherter Auftrag, der erst über Nacht in die
zentrale Datenbank geschrieben wird."

Beckmann vertritt die Ansicht, dass Banken jetzt damit beginnen
sollten, intensiv Personal in IT und Betriebsorganisation aufzubauen.
Künftig müssten die Institute vor allem bei den Prozessen und der
Zusammenarbeit mit digitalen Partnern aufschließen. "Verglichen mit
den USA stehen die deutschen Banken heute schlechter da als noch vor
der Finanzkrise", resümiert Beckmann. "Die Branche hierzulande war zu
zaghaft und hat sich zu wenig selbst hinterfragt."

Über die Studie

Im April und Mai 2018 hat Procedera Consult 104 Fach- und
Führungskräfte aus der Bankbranche online zum Stand des
Prozessmanagements befragt. Die Befragten stammen aus Instituten mit
einer Bilanzsumme von mehr als 10 Mrd. Euro (8 Prozent), 5 bis 10
Mrd. Euro (33 Prozent), 1 bis 5 Mrd. Euro (50 Prozent) sowie weniger
als 1 Mrd. Euro (9 Prozent). Sie arbeiten in den Abteilungen IT,
Kundenservice, Kreditwesen, Vertrieb, Controlling, Interne Revision
und Bankorganisation.

Über Procedera Consult

Procedera ist eine auf Organisationsfragen spezialisierte
Unternehmensberatung für Banken und Sparkassen. Seit 2008 unterstützt
das Unternehmen fachlich und technisch Organisationsbereiche von
Kreditinstituten im Prozessmanagement sowie der Umsetzung
regulatorischer Anforderungen. Die Markterfahrung bei der Analyse und
Überarbeitung von Organisationshandbüchern reicht bis 1988 zurück.
Als Umsetzungsberater beschäftigt Procedera Fachspezialisten, die
zuvor selbst jahrelang Organisationsthemen auf Institutsseite
verantwortet haben.



Pressekontakt:
Procedera Consult GmbH
Susanne Haupt
susanne.haupt@procedera.de
Tel.: +49 30 86008220
Emser Platz 2
10719 Berlin

Original-Content von: Procedera Consult GmbH, übermittelt durch news aktuell


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