Rheinische Post: Enttäuschte Konservative laufen zu FDP über / Lindner rechnet mit Regierungswechsel
Geschrieben am 10-12-2018 |
Düsseldorf (ots) - FDP-Chef Christian Lindner hat von prominenten
Persönlichkeiten aus der CDU berichtet, die nach der Niederlage von
Friedrich Merz zur FDP wechseln wollen. "Es haben sich bereits einige
Persönlichkeiten bei uns gemeldet. Viele sind noch auf dem Sprung,
wie mir scheint", sagte Lindner der Düsseldorfer "Rheinische Post"
(Dienstag). "Eine große Enttäuschung ist mit Händen zu greifen. Dass
Vertreter des Wirtschaftsflügels innerhalb der eigenen Partei als
alte, weiße Männer von gestern diffamiert wurden, hat offenbar viele
verletzt", so Lindner. Von der neuen CDU-Vorsitzenden erwartet
Lindner keinen Aufbruch. "Die Abkühlung der Wirtschaft ist ein
Warnsignal. Die von Friedrich Merz geforderte ,Agenda für die
Fleißigen' hätte ich daher für richtig gehalten. Jetzt sehe ich noch
nicht, woher ein Aufbruch kommen sollte." Lindner deutete an, dass
ein Politikwechsel nur im Kanzleramt möglich sei. "Die Position von
Frau Kramp-Karrenbauer ist daher unkomfortabel, Paul Ziemiak könnte
sich im kommenden Jahr sogar in der Rolle des Kugelfängers
wiederfinden." Lindner rechnet mit einem Regierungswechsel in
absehbarer Zeit. "Frau Kramp-Karrenbauer hat angekündigt, sich auch
gegen Frau Merkel profilieren zu wollen. Die SPD ist von innerer
Unruhe ergriffen. Wenn es nach mir geht, wird bald eine neue
Regierung gebildet - vor oder nach einer neuen Wahl."
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