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NABU: Nicht mal jedes zweite Elektrogerät hat eine Chance auf Recycling / Miller: Geringe Sammelquote ist eine Katastrophe für die Umwelt

Geschrieben am 21-12-2018

Berlin (ots) - Ab 2019 muss Deutschland mehr Elektroschrott
einsammeln und recyceln, um den EU-Vorgaben gerecht zu werden. Dann
müssen 65 statt bisher 45 Prozent aller ausgedienten Fernseher,
Kühlschränke und Handys bei Wertstoffhöfen, Elektrohändlern oder
Onlinehändlern zurückgegeben werden. Das Sammelziel wird aber
wahrscheinlich aufgrund der Hürden für die Rücknahme verfehlt werden.
Erste Ergebnisse einer Studie im Auftrag des NABU zeigen, dass
innerhalb von 10 Jahren in Deutschland 19 Millionen Tonnen
Elektrogeräte in Verkehr gebracht und nur 8 Millionen Tonnen
eingesammelt wurden. Die Recyclingquoten, die nach dem Gewicht der
Geräte berechnet werden, werden vermutlich eingehalten, da sich das
Recycling auf schwere anstatt auf ökologisch sensible Geräte mit
knappen Rohstoffen konzentriert.

"Weihnachten macht der Handel ein Milliardengeschäft mit dem
Verkauf digitaler Elektronikgeräte. Die Frage, was mit ausgedienten
Geräten passiert, stellen sich nur wenige Händler. Nicht nur große
Elektrofachhändler und Baumärkte sollten Elektroaltgeräte kostenfrei
und kundenfreundlich zurücknehmen müssen, sondern auch
Lebensmittelhändler, die Aktionsware verkaufen", so
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, "Leider bringen Verbraucher
bisher nicht einmal die Hälfte der Geräte zum Recycling. Für die
Umwelt ist das eine Katastrophe, wenn schadstoffhaltige Geräte im
Restmüll landen oder illegal im Ausland auf Mülldeponien."

Die zunehmende Digitalisierung erschwert das Recycling. "Immer
mehr Geräte werden vernetzt. Kühlschränke sollen bald selbst
bestellen, Elektronik-Chips werden neuerdings sogar in Sofas verbaut.
Diese immer komplexere Warenwelt erschwert das Recycling. Deutschland
ist Europameister im Generieren von Elektroschrott und vernichtet
einen Großteil der seltenen Metalle für Zukunftstechnologien im
Schredder", so Miller.

"Die Recyclingsituation muss sich ändern. Es fehlt ein politisches
Signal etwa durch ein deutsches Ressourceneffizienzprogramm und
entsprechende Änderungen im deutschen Elektrogesetz und auf EU-Ebene,
damit alle wichtigen Komponenten durch ein qualitativ hochwertiges
Recycling wiedergewonnen werden", so Ressourcenexpertin Verena Bax.

Weitere Informationen: www.nabu.de/Digitalisierung



Für Rückfragen:
Verena Bax, Ressourcenexpertin, Tel. +49 (0)30 28 49 84-11 78,
E-Mail: Verena.Bax@NABU.de

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper |
Silvia Teich
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958 | -1588
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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