(Registrieren)

Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel bringen Herausforderungen für Lebensmittelhersteller

Geschrieben am 21-12-2018

Berlin (ots) - Die Bezeichnung "Vegetarische Salami" gehört bald
der Vergangenheit an, "Vegane Currywurst" hingegen nicht. Die
Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hat die "Leitsätze für
vegane und vegetarische Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln
tierischen Ursprungs" veröffentlicht, die nach Auffassung des Bundes
für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) zu einigen
Herausforderungen für die produzierende Wirtschaft aber auch für die
Verbraucher führen werden.

Dr. Sieglinde Stähle aus der Wissenschaftlichen Leitung des BLL
und für die Wirtschaft auch Mitglied in der DLMBK erklärt: "Vegane
und vegetarische Produkte liegen im Trend, und die wachsende Zahl
derer, die kein oder selten Fleisch essen, möchten auch auf eine
gewisse Vielfalt zurückgreifen. Wichtig ist aber, dass keiner durch
die Bezeichnungen irregeführt wird. Deshalb stand die Frage im Raum,
ob die gängige Praxis, solche 'Ersatzprodukte' auch analog zu den
vertrauten Fleisch- und Wurstwaren, denen sie nachgebildet sind, zu
bezeichnen, hilfreich oder verwirrend ist und ob solche Bezeichnungen
nicht dem 'Original' vorbehalten sein sollten. Letztendlich hat die
Kommission in Form eines abgestuften Kennzeichnungskonzepts in
Abhängigkeit von der Ähnlichkeit zwischen Fleischerzeugnissen und
deren Analogen einen Kompromiss gefunden - ein Teil der Bezeichnungen
ist tabu, ein Teil kann beibehalten werden, während andere eine
Umschreibung tragen müssen."

Konkret sieht der Leitsatz vor,

- dass Bezeichnungen, die in Anlehnung an spezielle gewachsene
Fleischteilstücke wie "Schinken" erfolgen, künftig nicht mehr
verwendet werden sollen,
- dass Bezeichnungen in Anlehnung an geschnittene Fleischstücke
wie beispielsweise "Schnitzel" sowie an Lebensmittel aus
zerkleinertem Fleisch wie "Frikadellen" verwendet werden können,
- dass Bezeichnungen für Kategorien von Wurstwaren, z. B.
"Streichwurst" oder "Bratwurst" weiterhin üblich sind,
- dass Bezeichnungen für spezifische Wurstwaren wie "Lyoner",
"Salami", "Leberwurst" wiederum zukünftig nicht mehr verwendet
werden sollten und wenn, dann nur in beschreibender Form wie
"Typ Salami" oder "nach Art Salami".

Wichtig ist bei der Beurteilung, dass bei den so bezeichneten
Produkten laut Leitsätzen eine weitgehende oder zumindest
hinreichende sensorische Ähnlichkeit zum in Bezug genommenen
Lebensmittel tierischen Ursprungs besteht, insbesondere in Aussehen,
Geruch, Geschmack und Konsistenz. Dr. Stähle betont: "Die Abstufungen
sind bewusst gewählt, aber dennoch wird schon beim Lesen klar, dass
die Unterscheidungen nicht auf Anhieb deutlich sind, weshalb das
Konzept erklärungsbedürftig ist und hier noch viel Informationsarbeit
betrieben werden muss. Zum einen für die sehr heterogene
Anbieterseite und die Hersteller, die wissen müssen, wie sie
bestimmte Produkte künftig leitsatzkonform bezeichnen, zum anderen
aber auch für die Kunden, die demnächst das "vegetarische
Sojaerzeugnis nach Lyoner Art" kaufen."

Die "Leitsätze für vegane und vegetarische Lebensmittel mit
Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs" geben
ausschließlich Hinweise zur Kennzeichnung für Lebensmittel, die in
ihrer Beschaffenheit und Sensorik solchen mit tierischen Zutaten
ähnlich sind und enthalten keine neuen Anforderungen an die
Zusammensetzung veganer oder vegetarischer Lebensmittel. Für die
Definition "vegetarisch" und "vegan" gibt es bereits seit April 2016
auf Grundlage eines Beschlusses der damaligen
Verbraucherschutzministerkonferenz einheitliche und klare Kriterien,
die nicht nur den Lebensmittelherstellern Rechtssicherheit bieten,
sondern vor allem für Verbraucher eine gute und verlässliche
Grundlage zur Orientierung sind. Diese maßgeblichen
Begriffsbestimmung sind unverändert in die neuen Leitsätze
eingegangen, die von allen Interessierten auf der Website der
Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission
(www.deutsche-lebensmittelbuch-kommission.de) eingesehen werden
können.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)

Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen
Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen
der gesamten Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk,
Landwirtschaft und angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche
Einzelmitglieder an.



Für weitere Informationen:

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Dr. Sieglinde Stähle
Wissenschaftliche Leitung
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 206143-142, E-Mail: sstähle@bll.de

BLL-Öffentlichkeitsarbeit
Manon Struck-Pacyna
Tel.: +49 30 206143-127,
E-Mail: mstruck@bll.de, Web: www.bll.de,
Twitter: https://twitter.com/BLL_de, Facebook:
https://facebook.com/BLL.de

Original-Content von: BLL - Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

668451

weitere Artikel:
  • Vertrauensanker für eine kompetente und faire Zahnmedizin - DentNet mit neuem Corporate Design (FOTO) Essen (ots) - Sympathisch und klar wirkt das neue Corporate Design, welches das DentNet künftig in den Farben Magenta, Grün und Weiß präsentiert. Im Zentrum des Auftritts steht dabei die neue Wortmarke DentNet. Mit dem Relaunch nutzt das Netzwerk eine wirkungsvolle Gestaltungspalette für die komplexer gewordenen Kommunikationsaufgaben heute und den Herausforderungen zukünftiger Entwicklungen für morgen. Nutzern des Netzwerkes zeigt man sich damit in einem prägnanten und konsistenten Erscheinungsbild, welches sich medienübergreifend mehr...

  • Nürnberger Konzern verstärkt Vorstand (FOTO) Nürnberg (ots) - Harald Rosenberger (41) wird zum 1.1.2019 neues Vorstandsmitglied der Nürnberger Beteiligungs-AG (NBG). Das hat der NBG-Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 5.12.2018 beschlossen. Rosenberger wird im Konzernvorstand die Bereiche Lebens- und Krankenversicherung verantworten. Mit der Erweiterung des Konzernvorstands trägt das Unternehmen der besonderen Bedeutung der Personenversicherung für die Nürnberger Rechnung. Bislang war dieser Bereich vom Konzern-CFO Dr. Jürgen Voß mitverantwortet worden. Harald mehr...

  • Veröffentlichungstermine des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) vom 24.12.2018 bis 28.12.2018 Wiesbaden (ots) - (die Veröffentlichungen erfolgen in der Regel um 8.00 Uhr) Donnerstag, 27.12.2018 * (Nr. 516) Zahlen des Jahres 2018 Freitag, 28.12.2018 * (Nr. 517) Fakten zum Jahreswechsel, Jahr 2017 * (Nr. 518) Verbraucherpreisindex (inklusive Harmonisierter Verbraucherpreisindex), vorläufige Ergebnisse, Dezember 2018 +++ (Nr.###) = Voraussichtliche Meldungsnummerierung. Die Veröffentlichungstermine sowie weitere Informationen sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes zu finden unter: https: //www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Terminvorschau/Terminvorsch mehr...

  • Einflussreiche Übernahme / Webedia Deutschland erwirbt die Influencer Marketing Agentur flow:fwd (FOTO) Hamburg (ots) - Einige der national erfolgreichsten Influencer, 120 Million Kontakte pro Monat, aktiv in allen relevanten Branchen: Mit der Akquise von flow:fwd hat Webedia Deutschland, Tochtergesellschaft der französischen Webedia Group, einen wichtigen Meilenstein gesetzt und einen weiteren großen Player der Entertainment Industrie an Bord geholt. Der Vertrag wurde vergangene Woche unterzeichnet. Webedia Deutschland Geschäftsführer Marc-Andreas Albert über die Akquise: "flow:fwd passt von der Kultur und Vision perfekt mehr...

  • DEB-Geschäftsführer Ove Burmeister im Interview mit Dr. Manuela Diehl über die Herausforderungen in der Solar-Branche Hamburg (ots) - Im Interview mit der Journalistin und Moderatorin Dr. Manuela Diehl, spricht DEB Deutsche Energie Beratung-Geschäftsführer Ove Burmeister über die Herausforderungen in der Photovoltaik-Branche. Manuela Diehl: Herr Burmeister - Sie sind Gründer und Geschäftsführer der DEB, der Deutschen Energie Beratung in Hamburg. Ihr Kerngeschäft ist die Projektierung und Errichtung schlüsselfertiger Photovoltaikanlagen, vorrangig auf großen Dachflächen und bis 750 Kilowatt. Nun hat der Gesetzgeber im Energiesammelgesetz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht