Nach Hackerangriff: Daten schützen statt Angreifen! / PIRATEN lehnen "Hackback"-Vorschlag der CDU ab
Geschrieben am 04-01-2019 |
Stuttgart (ots) - Die Piratenpartei Baden-Württemberg spricht sich
deutlich gegen sogenannte "Hackbacks", wie sie von CDU-Politiker
Thorsten Frei vorgeschlagen wurden, aus. Der baden-württembergische
Bundestagsabgeordnete hatte als Reaktion auf den jüngsten Leak von
persönlichen Daten von Politikern und Prominenten vorgeschlagen, die
rechtlichen Voraussetzungen für ein "Zurückhacken" als Antwort auf
Hackerangriffe zu schaffen. [1] Die PIRATEN lehnen solche
Vergeltungs-Hacks ab und fordern stattdessen stärkere Investitionen
in die Vermittlung von IT-Sicherheit, sowie eine Abkehr vom Konzept
des sogenannten "Staatstrojaners".
"Gleiches mit Gleichem zu vergelten, ist nur selten eine gute
Idee. In diesem Fall würden die von der CDU geforderten
Vergeltungsschläge ausschließlich für zusätzliche Unsicherheit von
IT-Systemen führen", kommentiert Michael Knödler, Landesvorsitzender
der Piratenpartei Baden-Württemberg den Sachverhalt. "Den
vorliegenden Fall als Begründung für Hackbacks heranzuziehen ist
zudem technisch völlig unsinnig, da die Daten über Dienste wie
Twitter oder Pastebin-Anbieter verbreitet wurden und der eigentliche
Angriff gar nicht erkannt wurde. Daher muss der Vorschlag Freis als
populistischer Schnellschuss gesehen werden."
Ein deutlich größerer Beitrag zur Sicherheit der Systeme könnte
die CDU den PIRATEN zufolge durch eine Abkehr vom Konzept des
"Staatstrojaners" leisten. Mit diesem sollen Polizeibehörden
Schwachstellen in technischen Geräten ausnutzen, um die Kommunikation
von Bürgern zu überwachen.
"Bei der Nutzung des Staatstrojaners ist die Polizei auf offene
Sicherheitslücken in IT-Systemen angewiesen. Sicherheitslücken werden
also geheimgehalten und ausgenutzt, anstatt sie zur Behebung den
Entwicklern zu melden. Damit sorgt der Staat selbst für unsichere
IT-Systeme", so Knödler weiter.
Auch in Baden-Württemberg darf nach der aktuellen Gesetzeslage ein
solcher Trojaner zum Einsatz kommen, um laufende Kommunikation von
Verdächtigen zu überwachen. Eine Ausweitung auf die Überwachung
gespeicherter Daten ist wohl bereits in Planung. Die Piratenpartei
hat dagegen eine Petition gestartet [2], andere Organisationen haben
bereits Verfassungsbeschwerde angekündigt [3].
"Der aktuelle Hack zeigt erneut, wie wichtig sichere IT-Systeme
sind. Diese Sicherheit aktiv durch staatliche Trojaner zu gefährden,
ist absolut inakzeptabel. Die Landesregierung sollte daraus lernen
und die Verschärfung des Polizeigesetzes wieder zurücknehmen."
Viel wichtiger ist es, gerade exponierten Benutzern wie Politikern
ein entsprechendes Grundwissen an IT-Sicherheit und Medienkompetenz
an die Hand zu geben. Dieses Wissen sollte mittlerweile für jeden
Teil der wichtigen Medienkompetenzen bei der Nutzung alltäglicher
Dienste wie der Kommunikation per E-Mail und dem Surfen im Internet
sein.
[1] http://ots.de/WoJTWW
[2] https://bw-trojaner.de
[3] https://www.cccs.de/2018-12-07-beschwerde-gegen-polg/
Pressekontakt:
Alexander Ebhart
Landespressesprecher
E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de
Mobil: 01764 7127628
Philip Köngeter
Landespressebeauftragter
E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de
Mobil: 0174 3678147
Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
669241
weitere Artikel:
- neues deutschland: Kommentar zur jüngsten Tarifeinigung bei der Deutschen Bahn Berlin (ots) - Dass mit der Einigung zwischen der Deutschen Bahn
(DB) und der Lokführergewerkschaft GDL die DB-Tarifrunde endgültig
abgeschlossen ist, kommt wenig überraschend. Schließlich haben sich
die Tarifpartner weitgehend auf Eckpunkte geeinigt, die der
DB-Vorstand bereits vor Weihnachten der DGB-Gewerkschaft EVG
zugestanden hatte. Mit 1000 Euro einmalig für alle, einem
zweistufigen Lohnplus von insgesamt 6,1 Prozent und 29 Monaten
Laufzeit hat die GDL im Windschatten der EVG sogar etwas mehr
erreicht, als sie im Dezember mehr...
- Frankfurter Rundschau: Mehr Sicherheit Frankfurt (ots) - Was muss denn noch alles passieren?! Seit
geraumer Zeit schlagen wir uns mit einem - bestenfalls - gut
gemeinten, aber schlecht gemachten Netzwerkdurchsetzungsgesetz gegen
die asozialen Hassnetzwerke von Facebook und Co. herum. Und nun das:
Ein Hackerangriff erschüttert Deutschland. Na klar sind wir wieder
einmal vollkommen überrascht. Was nur die Schlussfolgerung zulässt,
dass wir uns in den letzten Jahren offenbar nicht mit den wirklich
wichtigen, den drängenden Digitalthemen beschäftigt haben.
Zusammengefasst mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Unsicherheit / Reinhard Breidenbach zur Nato-Nachrüstung Mainz (ots) - Die Nato-Nachrüstung Ende der siebziger Jahre trug
ganz wesentlich zum politischen Ende des Kanzlers Helmut Schmidt und
der sozialliberalen Regierungskoalition bei. Weite Teile der SPD
stellten sich gegen Schmidt, der die Nachrüstung befürwortete. Die
Aufrüstung des Westens, von Helmut Kohls CDU/FDP-Regierung ab 1982
weiter forciert, trieb Hunderttausende Bundesdeutsche zu riesigen
Protestbewegungen auf die Straße. Die Nato-Nachrüstung beschleunigte
allerdings auch das Ende der Sowjetunion. Insofern konnte man sie
damals mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Datenleaks Halle (ots) - Der Vorgang belegt, was alle seit langem wissen -
dass Daten zur Waffe in der politischen Auseinandersetzung werden
können. Das kann sich im Präsidentschaftswahlkampf der Vereinigten
Staaten von Amerika ereignen; es kann sich auch in Deutschland
ereignen. Die Daten können digital ausgelesen und anschließend
weltweit verbreitet werden, ohne dass Sicherheitsbehörden dies
verhindern könnten, zumindest nicht auf Anhieb. Es ist allerdings an
den Anständigen auch in den Medien, die Verbreitung solch schmutziger
Daten nicht mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur CSU Halle (ots) - Strategisch ist es für die CSU, in der es viele
Friedrich-Merz-Fans gibt, durchaus klug, den Schulterschluss mit
Annegret Kramp-Karrenbauer zu suchen. Doch was, wenn die neue
CDU-Chefin im Koalitionsausschuss Zugeständnisse machen muss und
Wünsche der CSU mal nicht erfüllt? Fallen Söder & Co. dann zurück in
alte Muster? Die auflebende Debatte um die K-Frage lässt ahnen, was
kommen könnte. Die Christsozialen zu Jahresbeginn 2019 sind eine
Partei im Umbruch, in der vieles ungeklärt ist. Vorerst gibt sich die
CSU mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|