Rheinische Post: Handwerkspräsident attackiert deutsche Automobilhersteller
Geschrieben am 12-01-2019 |
Düsseldorf (ots) - Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat
das Verhalten der deutschen Automobilhersteller in der Dieselkrise
massiv kritisiert. "Die Autobranche hat sich in den letzten Jahren
nicht gerade bemüht und es unterstützt, dass wir zu Lösungen kommen",
sagte Wollseifer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). "Im
Gegenteil: Lösungsversuche hat die Autobranche immer wieder
konterkariert, etwa indem sie Motorsteuerungsdaten nicht an
interessierte Entwickler weitergegeben hat, die zur Entwicklung der
Nachrüstung der Dieselautos notwendig sind", sagte der Präsident des
Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH). Diese Abwehrhaltung
habe letztlich auch das Handeln der Politik blockiert. Nun gebe es
immerhin eine Hardware-Nachrüstverordnung. "Und was tut die
Autoindustrie? Sie sät Unsicherheit, indem sie erklärt, die
Nachrüstung könnte zu Motorschäden, mehr Spritverbrauch führen. Wie
sich diese internationale Branche hier aufführt, ist für mich ein
absolutes Trauerspiel", sagte Wollseifer. Scharf kritisierte er
zudem, dass sich die Autohersteller bisher finanziell nicht an der
Nachrüstung von Handwerkerautos beteiligen. "Dieses Verhalten ist für
mich skandalös. Wenn ein Handwerker einen Fehler gemacht hat, gilt
selbstverständlich die Gewährleistung: Wir haben die Verpflichtung,
den Fehler zu korrigieren. Für andere scheint das aber offenbar nicht
zu gelten", sagte Wollseifer.
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