Rheinische Post: Der Staat hinkt den Hackern hinterher
Geschrieben am 20-01-2019 |
Düsseldorf (ots) - von Thomas Reisener
Die zunehmende Häufigkeit der Hacker-Angriffe und die steigende
Zahl der Betroffenen machen deutlich, dass unsere
Sicherheitsarchitektur eine Achillesferse hat: Der Schutz vor
Internet-Kriminellen hinkt hinter dem Schutz vor herkömmlicher
Kriminalität hinterher. Die Hacker haben schneller aufgerüstet als
der Staat. Weil wir immer größere Teile unseres Lebens ins Internet
verlagern - vom Einkauf über Behördenangelegenheiten bis zur privaten
Kommunikation - ist das staatliche Trödeln beim Online-Schutz nicht
akzeptabel.
Unionspolitiker fordern jetzt härtere Strafen für Hacker. Das ist
bei fast jeder Sicherheitsdebatte die billigste und zugleich
wirkungsloseste Idee. Hackern drohen bereits drei Jahre Haft. Was
soll sie denn noch von ihrem Tun abhalten?
Besser wäre es, wenn die Politik große Internet-Konzerne wie
Facebook mit in die Pflicht nähme. Warum gibt es die Notfall-Hotline,
die jetzt die NRW-Grünen fordern, bei Facebook eigentlich noch nicht?
Natürlich ist es wesentlich leichter, mal eben härtere Strafen zu
fordern, als Auflagen gegen Giganten wie Facebook durchzusetzen. Aber
genau diese Durchsetzungskraft wird die Politik brauchen, wenn sie
ihre Bürger auch online besser beschützen will.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
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