Orang-Utans belagern EU-Botschaften in europäischen Hauptstädten - Aktionen gegen Palmöl im Tank
Geschrieben am 21-01-2019 |
Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe und zwölf weitere
Organisationen veranstalten in sechs EU-Ländern
öffentlichkeitswirksame Aktionen vor den EU-Vertretungen der
jeweiligen Hauptstädte gegen die Beimischung von Palmöl zum Biodiesel
- Deutsche Umwelthilfe trug bei Aktion vor EU-Repräsentanz in Berlin
symbolisch Orang-Utan zu Grabe
Am heutigen Montag fanden zum European Day of Action in den
Hauptstädten Berlin, Brüssel, Lissabon, Madrid, Paris und Rom
öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Schutz des Regenwaldes und
seiner Bewohner vor den jeweiligen EU-Repräsentanzen statt. Vor der
Vertretung der EU in Berlin rief die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am
21. Januar 2019 zum Protest gegen die fortschreitende Zerstörung von
biodiversitätsreichen Regenwald- und Torfgebieten durch die seit
Jahren zunehmende Palmölproduktion auf. Die Ausweitung der Plantagen
für Palmöl zerstört zugleich auch den Lebensraum vieler bedrohter
Arten wie den des Orang-Utans. Im Fokus der Kritik steht dabei die
Beimischung von Palmöl zum Biodiesel. Denn trotz eines Rückgangs des
Einsatzes von Palmöl in Konsumgütern wie in Lebensmitteln und
Kosmetika, steigt der Palmölverbrauch aufgrund von Biodiesel weiter
an. Über die Hälfte des in die EU importierten Palmöls (51 Prozent)
landet als sogenannter "grüner Kraftstoff" im Biodiesel -
ursprünglich mit dem Ziel, die CO2-Bilanz fossilen Dieselkraftstoffs
durch die Beimischung nachwachsender Pflanzenöle zu verringern.
Aufgrund der mit dem Anbau von Ölpalmen zur Gewinnung von Palmöl
verbundenen Abholzung ist Biodiesel mit Palmöl allerdings dreimal
schädlicher für das Klima als herkömmlicher Diesel.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert,
dass die Erneuerbare-Energien-Richtlinie seit 2009 die Verwendung von
Nahrungspflanzen wie der Ölpalme zur Herstellung von Biokraftstoffen
fördert: "Palmöl ist ein wertvolles Lebensmittel und gehört nicht in
den Tank. Dort, wo Palmöl weiterhin als Lebensmittel verwendet wird,
brauchen wir eine anspruchsvolle Zertifizierung und strenge
Kriterien. Im Kraftstoff unserer Autos sind Lebensmittel jedoch
widersinnig. Die Beimischung von Palmöl in den Biodiesel muss sofort
beendet werden. Palmöl im Tank schützt unser Klima nicht. Im
Gegenteil."
Der Ausstieg aus der Nutzung solch kritischer Agrarrohstoffe ist
zum Greifen nah. Ein Beimischungsverbot hat die Europäische
Kommission bereits im Mai 2018 in den Verhandlungen zur neuen
Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) beschlossen. Um es aber
tatsächlich umzusetzen, müsste die EU-Kommission nun diese
Entscheidung am 1. Februar 2019 noch rechtskräftig festsetzen. Eine
kürzlich von IPSOS durchgeführte Umfrage ergab, dass 69 Prozent der
Bevölkerung diese Entscheidung unterstützen. Mehr als 540.000
Europäer haben die Petitionen für ein Verbot der energetischen
Nutzung von Palmöl unterzeichnet.
Der Euopean Day of Action ist der Höhepunkt der dreimonatigen
internationalen Kampagne, bei der neben der DUH zwölf weitere
Organisationen beteiligt sind. Zwei Monate lang haben Aktivisten in
Orang-Utan-Kostümen in ganz Europa die Menschen auf der Straße zum
Thema Palmöl im Tank aufgeklärt. Die Aktionen am 21. Januar 2019
sollten noch einmal den Druck auf die EU-Kommission verstärken. Die
DUH stellte um 13 Uhr vor der EU-Vertretung Unter den Linden die
Ausbeutung der artenreichen Regenwälder und ihrer Bewohner anhand der
"Beerdigung" eines Orang-Utans symbolisch dar. An der Trauerfeier
haben sich zahlreiche Unterstützer und Passanten beteiligt und
forderten "Regenwald raus aus dem Tank!"
Links:
- Kampagnenwebseite "Stoppt Blutdiesel!" mit Kampagnenvideo:
https://www.duh.de/regenwald/ und
- "Kein Palmöl in den Tank" http://l.duh.de/p309s
- Fotos vom European Day of Action in Berlin vor der
EU-Repräsentanz finden Sie ab ca. 15 Uhr unter
http://l.duh.de/p190121
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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