rbb exklusiv: Brandanschlag: Vorwürfe gegen AfD-Bundestagsabgeordnetenmitarbeiter erhärten sich
Geschrieben am 31-01-2019 |
Berlin (ots) - Der Verdacht gegen Manuel Ochsenreiter, bis vor
kurzem Mitarbeiter eines AfD-Abgeordneten im Deutschen Bundestag,
einen Brandanschlag in der Ukraine beauftragt zu haben, erhärtet
sich. Dem ARD-Politikmagazin Kontraste und dem Nachrichtenportal
t-online.de liegen jetzt erstmals belastende Dokumente der
ermittelnden Behörden aus Polen vor.
Der Brandanschlag auf ein Kulturzentrum der ungarischen Minderheit
in der ukrainischen Stadt Uschhorod fand im Februar 2018 statt und
diente offenbar dem Ziel, einen ethnischen Konflikt in der Ukraine zu
schüren. Im polnischen Krakau wird den mutmaßlichen Brandstiftern
gegenwärtig der Prozess gemacht. Einer der Angeklagten sagte im
Gerichtssaal aus, Ochsenreiter habe ihm für die Tat 1500 Euro
gezahlt. Er sprach von einer persönlichen Geldübergabe auf dem
Berliner Flughafen Tegel. Chatprotokolle in den Gerichtsakten, die
Kontraste und t-online.de nun in Krakau einsehen konnten, erhärten
den Verdacht, dass sich einer der Angeklagten tatsächlich mit Manuel
Ochsenreiter im Berliner Flughafen Tegel zur Geldübergabe getroffen
hat. Auf die Frage seiner Frau: "Und um wieviel Uhr triffst Du Dich
mit Manuel?" schreibt er zurück: "Um 11:30 Uhr. Um 19:30 Uhr geht
mein Flug zurück, über Warschau. Ich werde dann ein Taxi nehmen, ich
möchte nicht mit so viel Bargeld im Nahverkehr fahren." Die Anklage
der polnischen Staatsanwaltschaft lautet daher auf
"Terrorfinanzierung". Mittlerweile ermittelt auch die Berliner
Staatsanwaltschaft gegen Ochsenreiter. Der bestreitet sämtliche
Vorwürfe.
Ochsenreiter war bis vor wenigen Tagen im Büro des
AfD-Abgeordneten Markus Frohnmaier beschäftigt. Das
Mitarbeiterverhältnis beendeten beide nach Bekanntwerden der Vorwürfe
"in gegenseitigem Einvernehmen." Ochsenreiter verfügt über enge
Kontakte nach Russland und in rechtsextreme Kreise, ist Chefredakteur
der rechtsgerichteten Monatszeitschrift "Zuerst!" und besuchte auch
eine Konferenz von Holocaustleugnern in Iran.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Kontraste
Das Magazin aus Berlin
Telefon: +49 30 97993 22800
Telefax: +49 30 97993 22809
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