BERLINER MORGENPOST: Die SPD ist (un-)gerecht / Kommentar von Birgitta Stauber
Geschrieben am 06-02-2019 |
Berlin (ots) - Keine Frage, die Wirtschaft brummt derzeit in
Deutschland: Die Zahl der Arbeitslosen hat sich seit 2005, als unter
dem damaligen SPD-Kanzler Gerhard Schröder die Hartz-IV-Reformen
eingeführt wurden, mehr als halbiert. Gut geht es deshalb noch lange
nicht jedem, und gerecht geht es in der Arbeitswelt auch selten zu.
Vielen Menschen reicht der Lohn nicht zum Leben, sie müssen mit Hartz
IV aufstocken. Viele wünschen sich mehr Entwicklung, sie sind
unglücklich in ihren Jobs, haben aber Angst, in die ungeliebte
Sozialleistung abzugleiten. Der Niedriglohnsektor ist hoch wie nie,
und zwar trotz Mindestlohn. Hinzu kommt die wachsende Angst vor der
Altersarmut. Ebendiese Menschen, die sich vor Absturz und dem Alter
fürchten, die sich nach Gerechtigkeit sehnen und Sicherheit, die
versucht nun eine SPD, die dabei ist, den Status einer Volkspartei zu
verlieren, für sich einzunehmen. Im Gespräch ist eine Respekt-Rente
für Geringverdiener oder ein sanktionsfreies Bürgergeld, das Hartz IV
ablöst. Und nun verspricht Parteichefin Nahles eine Art
Alters-Arbeitslosengeld I von knapp drei Jahren für über 50-Jährige,
die ihren Job verlieren. Kurz: Wer einen schlecht bezahlten Job hat
und wenig Perspektiven, wer arm ist oder von Armut bedroht, soll es
besser haben. Doch jeder Versuch, die Armut zu lindern, schafft neue
Ungerechtigkeiten. So zieht die angepeilte Respekt-Rente erst nach 35
Erwerbsjahren. Was ist mit denen, die 33 oder 34 Jahre gearbeitet
haben? Oder der 49-Jährige, der betriebsbedingt seinen Job verloren
hat und für seine Kinder sorgen muss: Ist es gerecht, wenn er
schneller in Hartz IV rutscht als der 62-Jährige, der kurz vor der
Rente steht? Noch ein Wort zum bedingungslosen Bürgergeld: Wenn das
Prinzip Fördern und Fordern nicht mehr gilt, ist die Gefahr groß,
dass die Betroffenen sich selbst überlassen bleiben. Gerecht ist auch
das nicht.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
673568
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Eine Ära geht zu Ende / Leitartikel von Peter Zander Berlin (ots) - Servus sagt man gewöhnlich erst zum Schluss. Dieter
Kosslick hat freilich schon vor zehn Tagen bei der
Berlinale-Pressekonferenz erste Abschiedsworte gefunden. Und das gab
wohl schon den Ton für die nächsten Tage vor. Denn das 69.
Filmfestival, das er am heutigen Donnerstagabend am Potsdamer Platz
eröffnen wird, ist zugleich das letzte, das er zu verantworten hat.
Am 31. Mai wird er, einen Tag nach seinem 71. Geburtstag, sein Büro
räumen. Damit geht wirklich eine Ära zu Ende. Denn es ist ja nicht
nur Kosslick, der mehr...
- Rheinische Post: Bremer CDU-Spitzenkandidat ist froh über Entscheidung der Partei gegen Friedrich Merz Düsseldorf (ots) - Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in
Bremen, Carsten Meyer-Heder, hat die Entscheidung der Bundespartei
gegen Friedrich Merz als Vorsitzenden als Hilfe im Wahlkampf in der
Hansestadt bezeichnet. "Merz hätte so stark polarisiert, dass die CDU
für viele in Bremen nicht wählbar gewesen wäre", sagte Meyer-Heder
der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Die CDU in Bremen
ist wahrscheinlich so konservativ wie die SPD in Bayern", fügte der
57-jährige IT-Unternehmer hinzu. Von Parteichefin Annegret
Kramp-Karrenbauer mehr...
- Rheinische Post: Heil verteidigt Grundrente gegen Kritik Düsseldorf (ots) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat
sein Konzept für eine Grundrente gegen Kritik verteidigt. "Bei der
Grundrente geht es um Respekt vor Lebensleistung. Es kann nicht sein,
dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter zum
Sozialamt gehen müssen", sagte Heil der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Donnerstag). Jemand, der über Jahrzehnte etwas geleistet hat,
habe das Recht, deutlich mehr Rente zu bekommen als jemand, der nicht
gearbeitet hat, so der Minister. "Deshalb soll es auch keine
Bedürftigkeitsprüfung mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/ Bahn/ Halles neuer Rangierbahnhof kommt an seine Grenzen Halle (ots) - Halle. Der vor sieben Monaten eröffnete neue
Rangierbahnhof in Halle kommt schon bei geringer Auslastung an seine
Grenzen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutschen
Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Demnach konnten kurz vor dem
Jahreswechsel im Schnitt täglich nur knapp 800 Waggons abgefertigt
werden; das ist ein Drittel der vorgesehenen Kapazität. In der Folge
stauten sich auf Zufahrtsstrecken Güterzüge mit dem Ziel Halle oder
wurden gleich zu anderen Bahnhöfen umgeleitet, wie das Blatt in
seiner Donnerstagausgabe mehr...
- Weser-Kurier: Zille rechnet mit Schwächung des ANC Bremen (ots) - Mit einer Schwächung des ANC, nicht jedoch mit
einem Verlust der Mehrheit rechnet die südafrikanische Politikerin
Helen Zille bei den voraussichtlich im Mai stattfindenden Wahlen. Im
Interview mit dem WESER-KURIER sagte sie, sie denke nicht, dass in
Südafrika zum ersten Mal die Mehrheit des ANC falle. "Aber die
Mehrheit wird sinken, und das ist gut." Zur aktuellen Lage des Landes
sagte die Premierministerin der Provinz Westkap, zwar versuche der
neue Präsident Cyril Ramaphosa auch die Korruption zu bekämpfen.
"Aber mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|