Frankfurter Rundschau: Letzte Feier
Geschrieben am 10-02-2019 |
Frankfurt (ots) - Die pompösen Feiern und spektakulären Gesten
jedoch können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das von Ajatollah
Khomeini geschaffene doktrinäre Staatsprojekt in seiner bisher
tiefsten Legitimationskrise steckt. Die Islamische Republik wirkt bis
ins Mark erschöpft, marode und ausgezehrt. Die Flamme des Aufbruchs
ist erloschen, die Erinnerung an die dramatischen Tage von 1979
verglüht. Stattdessen zweifeln immer mehr Iranerinnen und Iraner an
ihrem politischen System, was sich als gottgegebene Wohltat
inszeniert, in Wirklichkeit aber ein Übermaß an Arbeitslosigkeit und
Wirtschaftsmisere, an Dürre und Umweltfrevel produziert. Ob die alte
Garde will oder nicht, in den kommenden Jahren muss sie den Jungen
definitiv das politische Erbe der Khomeini-Republik aushändigen. Dann
aber könnten diese ihrer Heimat endlich ein offeneres Gesicht geben.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
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