BERLINER MORGENPOST: Abschied mit Wehmut - Leitartikel von Peter Zander zur Bilanz des scheidenden Berlinale-Chefs Dieter Kosslick
Geschrieben am 16-02-2019 |
Berlin (ots) - Man hätte ihm einen stärkeren Abgang gewünscht. 18
Jahre lang hat Dieter Kosslick die Berlinale geleitet. Da will ein
Festivalleiter gewöhnlich noch mal zeigen, was er kann. Und was mit
ihm verloren geht. Doch sein letztes Programm blieb eher
durchschnittlich. Und das ist, leider, Wasser auf den Mühlen der
Kosslick-Kritiker, die seine Filmauswahl schon lange bekritteln.
Da half auch nicht, dass der Frauenanteil im Wettbewerb 41 Prozent
betrug. Das macht einen guten Schnitt, aber noch keine guten Filme.
Auch dass kein einziger US-Film im Wettbewerb lief, dass Kosslick so
kurz vor der Oscar-Verleihung nicht eines der großen Hollywoodstudios
nach Berlin bewegen konnte, zeigt, dass es mit seinen Kontakten
vielleicht nicht mehr so weit her ist. Oder er war schon eine "lame
duck", und alle bereiten sich auf die Zeit nach ihm vor.
Am Ende einer Ära aber verstärken sie die Missstimmung. Mit der
Einladung der AfD ins Kino, die dann eskalierte, hat Kosslick
allerdings ein Eigentor geschossen.Selbst der Publikumsandrang auf
der Berlinale war nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Und bei
vielen Filmen konnte man noch am Tag der Vorführung locker Tickets
erwerben. Früher undenkbar. Das alles ist schade. Denn es verhagelt
nicht nur die Bilanz der 69. Berlinale, es trübt auch die Bilanz der
Ära Kosslick.
Seine Nachfolger Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek, die im
Juni übernehmen, treten in große Fußstapfen. Und müssen gleich ein
großes Jubiläum stemmen, die 70. Berlinale. Ob die Berlinale so
unterhaltsam bleibt wie bei Kosslick, darf man zumindest bezweifeln.
Man wird sich noch nach ihm sehnen.
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