Kölner Stadt-Anzeiger: Präsident des Evangelischen Kirchentags verlangt von katholischer Kirche verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung des Missbrauchsskandals
Geschrieben am 10-03-2019 |
Köln (ots) - Präsident des Evangelischen Kirchentags verlangt von
katholischer Kirche verstärkte Anstrengungen zur Aufklärung des
Missbrauchsskandals/Hans Leyendecker: Der Mühlstein wird immer
schwerer/Ausschluss von AfD-Vertretern auf dem Dortmunder Kirchentag
verteidigt: "Wir wollen keine rassistische Hetze à la Gauland, Weidel
und Höcke" Köln. Unmittelbar vor der Frühjahrsvollversammlung der
Deutschen Bischofskonferenz zum Thema Missbrauch hat der Präsident
des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT), Hans Leyendecker, den
Stand der Aufklärung im Bereich der katholischen Kirche kritisiert.
Die "immer noch nicht erfolgte Öffnung der Archive oder die mangelnde
Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft ist mir schleierhaft", sagte
Leyendecker dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "In
ökumenischer Solidarität haben wir ein großes Interesse daran, dass
die Verbrechen in den Kirchen aufgeklärt werden." In dramatischen
Worten charakterisierte der frühere Leitende Redakteur der
Süddeutschen Zeitung die Lage beider Kirchen unter dem Eindruck der
Missbrauchskrise. "Wir spüren, dass der Mühlstein immer schwerer
wird. Einer Kirche, die sich auf Jesus Christus beruft, zieht
Missbrauch den Boden weg." Wenn sich nichts ändere, "verstärkt das
nur die Wahrnehmung, dass die Kirche zu nichts Gutem mehr taugt."
Missbrauch sei nicht allein ein katholisches Problem, stellte der
DEKT-Präsident klar. "Aber Verlauf und Ausgang des Krisengipfels in
Rom fand ich schon sehr enttäuschend. Wie sich die Bischöfe treffen
und die Opfer vor der Tür stehen lassen konnten, ist mir
schleierhaft." Der Kirchentag werde sich dem Thema stellen, kündigte
Leyendecker vor einer Pressekonferenz an diesem Montag (11.03.) zur
Präsentation des Programms für den 37. Deutschen Evangelischen
Kirchentag in Dortmund vom 19. bis 23. Juni an. Dem Kirchentag
gegenüber nehme er keine Negativstimmung wahr, sagte Leyendecker.
"Aber für die Kirchen gilt, was ich seit langem sage: Wir gewinnen
und verlieren nur gemeinsam. Nur gibt es gerade wenig zu gewinnen,
angesichts von Missbrauchsskandal und Kommunionstreit." In der
umstrittenen Frage des gemeinsamen Abendmahls, das von katholischer
Seite offiziell abgelehnt wird, bekundete Leyendecker bleibende
Hoffnung. "Die katholische Basis ist da viel weiter als mancher
katholische Bischof." Vehement verteidigte Leyendecker die
Entscheidung des DEKT-Präsidiums, keine AfD-Vertreter zu
Veranstaltungen des Kirchentags einzuladen. Es sei ein "politisches
Zeichen", Rechtsradikalen keinen Raum zu geben. "Wir wollen auf den
Podien keine rassistische Hetze à la Alexander Gauland, Alice Weidel
oder Björn Höcke. Einige von ihnen sind Systemveränderer, die seit
2017 nicht etwa mäßigend auftreten, sondern immer schärfer und immer
radikaler." Sehr wohl werde der Kirchentag das Gespräch mit Wählern
und Sympathisanten der AfD suchen. Das Interesse am Thema "AfD auf
dem Kirchentag" sieht Leyendecker inzwischen auf die Medien
beschränkt: "Wir könnten den lieben Gott persönlich auf ein Podium
setzen, und es hieße: "Ja, schön, aber wo ist der Vertreter der AfD?"
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Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell
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