Rheinische Post: Kommentar:
Aus dem Hass erwächst Terror
Geschrieben am 15-03-2019 |
Düsseldorf (ots) - Der fanatische Hass eines mutmaßlich
rechtsextremen Terroristen trifft friedlich betende Muslime. Der
Anschlag in Neuseeland ist brutal und niederträchtig. Terroristen
sind Mörder, und doch versuchen sie, ihren Taten einen Sinn zu geben,
schieben eine verquaste, wahnhafte Ideologie, die sich oft gegen
Fremdes richtet, vor. Der norwegische Massenmörder Anders Breivik sah
sich als Kulturkämpfer gegen den Islam, als heroischer Bewahrer der
weißen Rasse. Nun soll auch der Terrorist von Christchurch im Netz
ein rechtes Pamphlet hinterlassen haben. Der blutige Kampf im Namen
von Ideologien nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Aber Terror und
Hass haben nie eine Legitimation. Muslime sind nach den Anschlägen im
Namen ihrer Religion weltweit unter Pauschalverdacht. Das ist
gefährlich, falsch, und jeder muss diesen Ressentiments im Alltag
begegnen. Die Rhetorik und die Propaganda gegen Muslime wird auch
hierzulande lauter. Dagegen müssen wir uns stellen. Wir dulden keinen
Religionskrieg. Wir verabscheuen Rassismus. Wir leben und lieben
Toleranz. Auch deshalb sind die Debatten um Deutungshoheit und
Opferrankings so entsetzlich. Es gibt keine Opfer zweiter Klasse. Es
gibt nur blanken Terror. Und der muss immer gnadenlos verurteilt
werden.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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