Westfalen-Blatt: Kommentar zu Schulstreiks
Geschrieben am 21-03-2019 |
Bielefeld (ots) - Schüler in Deutschland gehen heute wieder für
mehr Klimaschutz auf die Straße. Ihre Parolen sind drastisch und
anklagend: »Wir sind hier und wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft
klaut!« Dabei blüht gerade der jungen Generation eine goldene
Zukunft. Nicht nur in Deutschland, weltweit haben sich die
Lebensverhältnisse in den vergangenen 50 Jahren deutlich verbessert.
Tendenz steigend. Obwohl die Bevölkerung auf mehr als 7,5 Milliarden
Menschen angewachsen ist, sind chronische Unterernährung und
Hungersnöte auf dem Rückzug - selbst in den ärmsten Ländern der Welt
in Afrika. Mit besserer Ernährung steigt auch die Lebenserwartung. In
den Industriestaaten wird die Bevölkerung im Durchschnitt deutlich
älter als 70 Jahre. Auch in den Entwicklungsländern leben die
Menschen immer länger. »Ein 1940 geborener Mensch in Äthiopien durfte
erwarten, 44 Jahre alt zu werden. Heute sind es schon 61 Jahre«,
schreibt der US-Wissenschaftler Steven Pinker in seinem Buch
»Aufklärung jetzt«, in dem er für Vernunft, Wissenschaft sowie
Fortschritt und für weniger Alarmismus wirbt. Die Kindersterblichkeit
geht ebenfalls stark zurück. Starb vor 60 Jahren weltweit noch jedes
fünfte Kind bei oder in den ersten Jahren nach der Geburt, ist es
selbst in den ärmsten Länder der Erde heute nur noch jeder 25.
Säugling. Im gleichen Zeitraum wuchs der Wohlstand rasant. Die Zahl
armer Menschen nahm drastisch ab. Das Millenniumziel der Vereinten
Nationen, die Armut bis 2015 weltweit halbieren zu wollen, wurde
schon fünf Jahre vor der gesetzten Frist erreicht. Und die Umwelt,
die den streikenden Schülern besonders am Herzen liegt? 1972
veröffentlichte der Club of Rome eine Studie mit dem Titel »Die
Grenzen des Wachstums« und prognostizierte, dass die weltweiten
Vorräte an Aluminium, Gold, Erdöl oder seltenen Erden ausgehen oder
unbezahlbar würden. »Doch die Ressourcen weigerten sich schlicht
auszugehen«, schreibt Pinker. Der Klimawandel sollte uns Sorgen
machen. Natürlich blasen wir zu viel CO2 in die Atmosphäre und die
selbst gesteckten Klimaschutzziele sind gefährdet. Auf dem Weg in
einen unumkehrbaren Untergang ist die Menschheit nicht - auch wenn
die bunten Plakate der Demonstranten die Apokalypse herbei
fantasieren. Damit das Umweltbewusstsein auf dem Globus steigt, muss
der Wohlstand weltweit wachsen. Studien zeigen, dass sich
Gesellschaften mit zunehmendem Reichtum auch mehr Gedanken über
Umweltschutz machen. Diesen Zusammenhang hat schon die ehemalige
indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi erkannt: »Armut ist der
größte Umweltverschmutzer«, sagte die 1984 ermordete Politikerin.
Eine Erkenntnis, die auch die demonstrierenden Schüler verinnerlichen
sollten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Dominik Rose
Telefon: 0521 585-261
d.rose@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
679415
weitere Artikel:
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Brexit Stuttgart (ots) - Die Europäer müssen auf der Hut sein, damit sie
sich nicht auch noch die englische Seuche einfangen. Die politische
Klasse des Vereinigten Königreichs hat das Land in eine schwere
Verfassungskrise gestürzt. Sollte Brüssel dem Wunsch aus London
entsprechen und den Brexit bis zum 30. Juni verschieben, besteht
größte Ansteckungsgefahr. Wenn die Briten es bis dahin nicht
hinbekämen, eine Mehrheit für den Ausstiegsvertrag zu organisieren,
müsste das Land ungeordnet austreten. Oder: Die inzwischen ohne die
Briten mehr...
- Rheinische Post: Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus Rumänien und Bulgarien seit 2014 verdreifacht Düsseldorf (ots) - Fünf Jahre nach der Öffnung des deutschen
Arbeitsmarkts für Bulgaren und Rumänen hat sich die Zahl der
Hartz-IV-Empfänger aus diesen Ländern auf gut 150.000 mehr als
verdreifacht. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesagentur für
Arbeit (BA) hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag)
vorliegen. Die Quote der Hartz-IV-Bezieher aus Bulgarien und Rumänien
stieg damit seit Ende 2013 um gut 2,6 Prozentpunkte auf heute knapp
zwölf Prozent der erwerbsfähigen Menschen aus diesen Ländern. Unter
den Ausländern mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Jeder sechste EU-Bürger lebt an der Armutsschwelle Berlin/Saarbrücken (ots) - In der Europäischen Union lebt nach
einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag-Ausgabe) jeder
sechste Bürger an der Armutsschwelle. Deutschland liegt dabei
leicht unterhalb des EU-Durchschnitts, schreibt das Blatt unter
Berufung auf eine aktuelle Datenübersicht des Europäischen
Statistikamtes Eurostat.
Im Jahr 2017 waren demnach 16,9 Prozent der EU-Bürger
armutsgefährdet. In Deutschland lag die Quote bei 16,1 Prozent. Im
Vergleich zum Jahr davor ist das ein Rückgang um jeweils 0,4
Prozentpunkte. mehr...
- DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin: Knappe Mehrheit der Bevölkerung findet Schwänzen für die Fridays for Future-Demo in Ordnung Köln (ots) -
Sperrfrist: 21.03.2019 23:55
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
+++ Sperrfrist für Print, Online und elektronische Medien:
Donnerstag, 21. März 2019, 23.55 Uhr
Für Nachrichtenagenturen: frei mit Übernahme des Sperrfristvermerks
Verwendung nur mit Quellenangabe "DeutschlandTrend im
ARD-Morgenmagazin" +++
55 Prozent der Bürgerinnen und Bürger finden es richtig, wenn
Schülerinnen und Schüler für die Fridays for Future-Demo freitags mehr...
- NOZ: "Starke-Familien-Gesetz": FDP kritisiert Ministerin Giffey für Namen des Gesetzes Osnabrück (ots) - "Starke-Familien-Gesetz": FDP kritisiert
Ministerin Giffey für Namen des Gesetzes
Familienpolitischer Sprecher Aggelidis: Marketing steht vor
sachlicher Information
Osnabrück. Die FDP wirft der Bundesregierung eine überzogen
positive Bezeichnung für das beschlossene Familien-Gesetz vor, das
auch "Starke-Familien-Gesetz" genannt wird. Der familienpolitische
Sprecher der FDP, Grigorios Aggelidis, kritisierte gegenüber der
"Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wertende Gesetzesnamen vermitteln, dass
ein idealer Zustand mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|