NOZ: Krebshilfe kritisiert Kampagne für Test auf Brustkrebs scharf
Geschrieben am 02-04-2019 |
Osnabrück (ots) - Krebshilfe kritisiert Kampagne für Test auf
Brustkrebs scharf
Vorstand Nettekoven: Wirtschaftliche Interessen vor das Wohl von
Frauen gestellt
Osnabrück. Nach der umstrittenen PR-Kampagne für einen neuen
Bluttest auf Brustkrebs reißt die Kritik am Heidelberger Uniklinikum
nicht ab. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Krebshilfe, erklärte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung", hier
würden offensichtlich wirtschaftliche Interessen in
unverantwortlicher Weise vor das Wohl der betroffenen Frauen
gestellt. "Solche verfrühten Erfolgsmeldungen können falsche
Hoffnungen wecken, von einem derartigen Test zu profitieren." Darüber
hinaus sei "derzeit völlig offen, wie oft dieser Test falsch-positive
Befunde anzeigt, die zu Ängsten und außerordentlichen psychischen
Belastungen für die Betroffenen bis hin zu überflüssigen
Untersuchungen führen können".
Das von Heidelberger Forschern vorgestellte Verfahren beruht auf
einem Verfahren, bei dem Ärzte im Blut von Patienten nach Hinweisen
auf eine Krebserkrankung suchen. Im vorliegenden Fall handele es sich
allerdings nur um die Zwischenergebnisse einer noch laufenden Studie
mit 500 Brustkrebspatientinnen und 400 gesunden Frauen, kritisierte
Nettekoven. "Wissenschaftlich publizierte Daten liegen bisher nicht
vor." Eine gesicherte wissenschaftliche Evidenz (Gewissheit) sei
nicht gegeben.
Nettekoven betonte, die Deutsche Krebshilfe begrüße ausdrücklich
die Forschung an innovativen diagnostischen Verfahren. "Zum jetzigen
Zeitpunkt erscheint es uns jedoch fatal, den vorgestellten Test in
der Öffentlichkeit als Meilenstein zu propagieren." Bei der
derzeitigen Datenlage und nicht vorliegenden adäquaten Ergebnissen
aus großen Studien würde die Deutsche Krebshilfe den Einsatz des
Tests im klinischen Alltag nicht befürworten.
Das Unternehmen Heiscreen, eine Ausgründung der Uniklinik
Heidelberg, hatte Mitte Februar einen neuen Brustkrebs-Bluttest
vorgestellt. Dabei war von "einem Meilenstein in der
Brustkrebsdiagnostik" die Rede gewesen. Und es hieß, die
Markteinführung sei "noch in diesem Jahr geplant". Auf der
entsprechenden Pressemitteilung prangte sowohl das Logo von Heiscreen
als auch das der Uniklinik. Kritiker aus Wissenschaft und
Fachverbänden bemängeln, dass die Wirksamkeit des Tests nur
unzureichend beschrieben worden sei. Die Uniklinik bat Frauen, die
sich womöglich falsche Hoffnungen auf eine rasche Nutzung des Tests
gemacht hätten, um Entschuldigung. "Das bedauern wir sehr", sagte
Kliniksprecherin Doris Rübsam-Brodkorb. "Um alle Aspekte umfassend
und aus neutraler Perspektive zu analysieren, wurde eine unabhängige
Kommission aus überwiegend externen Experten eingerichtet", teilte
das Klinikum ferner mit. Zudem sei eine interne Arbeitsgruppe
eingesetzt
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
680794
weitere Artikel:
- NOZ: EU-Agrarkommissar Hogan: Landwirtschaft muss mehr für Umweltschutz tun Osnabrück (ots) - EU-Agrarkommissar Hogan: Landwirtschaft muss
mehr für Umweltschutz tun
18 Prozent des Grundwassers mit Nitrat belastet - Treffen mit
Klöckner in Hannover
Osnabrück. EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat auf die Notwendigkeit
weiterer Umweltschutz-Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft
hingewiesen. Vor einem Treffen mit Deutschlands
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Dienstag in
Hannover betonte Hogan gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung":
"Die Dringlichkeit der Klima- und Umweltprobleme mehr...
- NOZ: 2018 weniger Straftaten gegen Muslime und Moscheen Osnabrück (ots) - 2018 weniger Straftaten gegen Muslime und
Moscheen
Linke sieht hohe Dunkelziffer - Zentralrat der Muslime fordert
Bundesbeauftragten gegen Muslimfeindlichkeit
Osnabrück. Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 813 Übergriffe
gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben - das waren
deutlich weniger als 2017 mit 950 islamfeindlichen und
antimuslimischen Straftaten. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten
deutlich von 32 auf 54. Das geht aus einer Antwort des
Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Nord/LB - Sachsen-Anhalt
Rettung mit Schulden Halle (ots) - Sachsen-Anhalt soll seinen Beitrag zur Rettung der
Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) über neue Schulden bezahlen.
Darauf hat sich Landesfinanzminister André Schröder (CDU) festgelegt.
Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Dienstag-Ausgabe). Schröder vollendet damit einen Kurswechsel:
Frisches Geld aus dem Landeshaushalt hatte er über Monate hinweg
abgelehnt. Nun aber drängt die Zeit. Am Dienstag muss die
Landesregierung einen Beschluss fassen, am Mittwoch will die
Bankenaufsicht in Frankfurt mehr...
- Rheinische Post: Kapazitätserweiterung am Flughafen Düsseldorf verzögert sich Düsseldorf (ots) - Der Flughafen Düsseldorf rechnet damit, dass
die umstrittene Kapazitätserweiterung sich erheblich länger verzögert
als bisher angenommen. Die Verantwortlichen des Airports gingen davon
aus, dass eine mögliche Erlaubnis durch die nordrhein-westfälische
Landesregierung wohl erst so spät erteilt werde, dass sie erst "ab
dem Sommerflugplan 2023" wirksam werde. Das berichtet die
Düsseldorfer "Rheinische Post" (Dienstag) unter Berufung auf den
Geschäftsbericht 2018 des Flughafens. Im Geschäftsbericht 2017 war
dagegen mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Verkehrsminister wollen gegen Auto-Posing vorgehen Saarbrücken (ots) - Auf Autofahrer, die mit ihrem PS-starken
Fahrzeug angeben und andere Verkehrsteilnehmer gefährden, könnten
bald deutlich höhere Bußgelder zukommen. Wie die "Saarbrücker
Zeitung" (Dienstag) berichtet, wollen die Verkehrsminister der Länder
bei ihrer Frühjahrskonferenz Ende der Woche über schärfere Strafen
für Auto-Posing beraten.
Einen entsprechenden Antrag hat das Land Baden-Württemberg
eingebracht. Unter Auto-Posing versteht man starkes Beschleunigen mit
durchdrehenden Rädern oder plötzliches Abbremsen mit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|