Eine neue Forststrategie für die EU - Deutschlands Wälder bieten viel Potenzial für Biowirtschaft und Klimaschutz
Geschrieben am 12-04-2019 |
Brüssel (ots) - Muss der Umgang mit Europas Wäldern überdacht
werden? Dies ist eine der Fragen, mit der sich Ossi Martikainen
(FI/ALDE), Mitglied des Stadtrates von Lapinlahti, in einer
Stellungnahme für den Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR)
auseinandergesetzt hat. Darin fordern die AdR-Vertreter die
Europäische Kommission auf, zu prüfen, ob die aktuellen
Forstprogramme in der EU noch sach- und zeitgemäß sind. Der Ausschuss
hebt die Schlüsselrolle der europäischen Wälder hervor - nicht nur
für die Entwicklung der Bioökonomie und die Artenvielfalt, sondern
auch für den Übergangsprozess hin zu einer kohlenstoffarmen grünen
Wirtschaft in Europa.
Deutschland ist in den Top fünf der waldreichsten Länder der
Europäischen Union. Mit 11,4 Millionen Hektar und über 90 Milliarden
Bäumen ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands mit Wald
bedeckt. Waldbesitzer und die für Forstbewirtschaftung und
-verwaltung zuständigen Akteure, wozu auch die Kommunal- und
Regionalregierungen zählen, spielen insbesondere bei der nachhaltigen
Waldnutzung eine zentrale Rolle. Ihre Bedeutung für die Zukunft von
Europas Wäldern haben die Ausschussmitglieder auf der
AdR-Plenartagung am Donnerstag herausgearbeitet und in einer
verabschiedeten Stellungnahme formuliert.
Es geht darum, Pläne für die nachhaltige regionale Entwicklung und
Bioökonomie-Strategien zu erarbeiten. Bildungsprojekte für mehr
Umweltbewusstsein anzustoßen, ökologisch nachhaltiges Bauen sowie
kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Forstsektor zu fördern.
Weitere wichtige Maßnahmen bestehen im Einsatz von Kohlenstoffbindung
in langlebigen Holzprodukten sowie der Verbreitung erneuerbarer
Energieträger.
"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eine angemessene
Finanzierung forstwirtschaftlicher Maßnahmen durch den Fonds für die
Entwicklung des ländlichen Raums der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)
sicherzustellen. Darüber hinaus muss auf allen staatlichen Ebenen das
Bewusstsein für Finanzierungsmöglichkeiten geschärft werden", hebt
Martikainen hervor.
Bereits im Dezember veröffentlichte die Europäische Kommission
einen Bericht über die Umsetzung der EU Forststrategie. Der AdR
appelliert an die Kommission im Zusammenwirken mit den
Mitgliedstaaten, Regionen und Sachverständigen eine neue
Forststrategie für die Zeit nach 2020 vorzulegen. Darüber hinaus
empfiehlt der Ausschuss die Finanzierung des Forstsektors im nächsten
EU-Haushalt 2021-2027 zu berücksichtigen.
"Eine Umstellung auf forstbasierte Produkte, beispielsweise in der
Bauwirtschaft und bei der Energieerzeugung, würde auch in dünn
besiedelten Gebieten Arbeitsplätze und Steuereinnahmen schaffen. Wald
ist zudem eine wichtige Grundlage für den Tourismus, die
Artenvielfalt sowie die Erholung und das Wohlergehen der Bürger",
erklärt Martikainen.
Der AdR unterstreicht zentrale Funktionen des Waldes für den
Klimaschutz und die Milderung der Folgen des Klimawandels. Es komme
darauf an, die genannten Grundsätze der nachhaltigen
Waldbewirtschaftung ganzheitlich zu berücksichtigen. Andere relevante
Fragen: Wie können die Wälder helfen, fossile Brennstoffe zu
ersetzen? Wie wirkt sich die Waldbewirtschaftung auf die
Kohlenstoffbindung aus? Welche Gefahren drohen den Wäldern durch den
Klimawandel?
"Mit ihrer Nachbarschaft, ihrer Entwicklungspolitik und ihren
auswärtigen Handelsbeziehungen kommt gerade der EU eine wichtige
Rolle bei der zukünftigen globalen Forstwirtschaft zu. Daher sollte
sich die EU dafür einsetzen, die weltweite Zusammenarbeit zu stärken
und eine entsprechende Vertragsgrundlage für eine gemeinsame und
nachhaltige Forststrategie zu schaffen", betont Martikainen.
Pressekontakt:
Lauri Ouvinen
Tel. +32 2282 2063
lauri.ouvinen@cor.europa.eu
Original-Content von: Europäischer Ausschuss der Regionen, übermittelt durch news aktuell
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