NOZ: Wirkung von Sozialtransfers sinkt
Geschrieben am 18-04-2019 |
Osnabrück (ots) - Wirkung von Sozialtransfers sinkt
Effekt auf Armutsbekämpfung laut Eurostat-Zahlen noch bei 33,2
Prozent - Deutschland nur europäisches Mittelmaß
Osnabrück. Das deutsche Sozialbudget wächst seit Jahren, zugleich
lässt die armutsbekämpfende Wirkung sozialer Transfers nach. Im Jahr
2017 verringerten Transferleistungen - ohne Renten und Pensionen -
den Anteil der armutsgefährdeten Personen in Deutschland um 33,2
Prozent. Im Jahr 2011 lag dieser Effekt noch bei 37,05 Prozent und
damit um 3,85 Prozentpunkte höher. Im Jahr 2006 betrug die
Wirksamkeit 51,36 Prozent, das war der höchste Wert seit 2005. Das
geht aus Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor, die
Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann ausgewertet hat und die der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegen.
In Sachen wirksame Armutsbekämpfung liegt Deutschland allenfalls
im europäischen Mittelmaß. Der durchschnittliche Effekt von
Sozialtransfers in der EU lag 2017 bei 33,98 Prozent und damit um 0,8
Punkte über dem deutschen Wert, heißt es in der Eurostat-Tabelle. Im
Vergleich mit den skandinavischen Ländern ist Deutschland
abgeschlagen. In Finnland betrug die Wirksamkeit fast 57 Prozent, in
Norwegen lag sie laut Eurostat bei 53,05 Prozent und in Dänemark bei
51 Prozent. Schlusslichter waren Griechenland mit 15,82 Prozent und
Rumänien mit 16,61 Prozent.
"Wenn ein so reiches Land wie Deutschland bei der Armutsbekämpfung
nur im europäischen Mittelfeld liegt, dann läuft etwas grundlegend
schief", kritisierte die Linken-Abgeordnete Zimmermann im Gespräch
mit der NOZ. "Es braucht endlich eine armutsfeste, sanktionsfreie
Mindestsicherung, stärkere Sozialversicherungsleistungen und eine
eigenständige Kindergrundsicherung", sagte sie. Außerdem müsse der
Mindestlohn auf zwölf Euro angehoben werden.
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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