Rheinische Post: Nur 42 neue Grünbrücken für Tiere an Bundesfernstraßen
Geschrieben am 30-04-2019 |
Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung hat in den sechs Jahren
seit 2013 an den insgesamt über 50.000 Streckenkilometern der
Autobahnen und Bundesstraßen nur 42 Grünbrücken für Tiere zur
Überquerung fertiggestellt. Das geht aus der Antwort des
Verkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen hervor, die
der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) vorliegt. Demnach wurde
im Jahr 2018 nur an drei Stellen entlang der Autobahnen eine
Überquerungsmöglichkeit für wandernde Tiere errichtet. Im laufenden
Jahr seien elf weitere Grünbrücken geplant, teilte das Ministerium
mit. Die Regierung erkennt der Antwort zufolge keinen Bedarf für
weitere Grünbrücken entlang des Bundesfernstraßennetzes. Sie müsse
erst Daten zu Wildunfällen und Lebensraumnetzen auswerten. Einen
Evaluationsbericht zum Bundesprogramm Wiedervernetzung wolle sie im
Laufe des Jahres 2019 vorlegen, zwei Jahre später als geplant. "Die
Bundesregierung hat in den letzten Jahren für die Vernetzung von
Lebensräumen von Tieren entlang der Bundesstraßen und Autobahnen viel
zu wenig getan", beklagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen,
Stephan Kühn. Durch die Zerschneidung der Lebensräume werde die
Artenvielfalt bedroht. "Verkehrsminister Scheuer überzieht die
Republik wie kein anderer Minister vor ihm mit neuen Straßen. Der
Natur- und Artenschutz kommt dabei völlig unter die Räder", sagte
Kühn.
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Rheinische Post
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