Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Wirtschaft
Zahl der befristeten Neueinstellungen in Sachsen-Anhalt sinkt
Geschrieben am 30-04-2019 |
Halle (ots) - Halle - In Sachsen-Anhalt nimmt die Zahl der
befristeten Neueinstellungen aufgrund des Fachkräftemangels ab.
"Mehr als ein Drittel - nämlich 37,3 Prozent - der begonnenen
Beschäftigungsverhältnisse waren im Sommer 2018 befristet", sagte
der Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Senius, der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstag-Ausgabe). 2017 seien
es noch 40,1 Prozent gewesen. Deutschlandweit waren laut Senius
sogar 43,8 Prozent aller neuen Jobs zunächst zeitlich begrenzt. Den
niedrigeren Anteil in Sachsen-Anhalt führt Senius unter anderem auf
den Fachkräftemangel im Land zurück: "Es punkten vor allem die
Arbeitgeber mit möglichst attraktiven Stellenangeboten. Befristungen
können die Attraktivität von Jobs auch einschränken."
Für die Landesleiterin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DBG),
Susanne Wiedemeier, sind die Zahlen "alles andere als ein Grund zum
Feiern". Vor allem bei jungen Menschen und Frauen seien befristete
Jobs "ein Massenphänomen und dienen vielen Arbeitgebern als
ausgedehnte Probezeit". Dass weit mehr als jeder Dritte befristet
eingestellt wird, ist für die DGB-Landeschefin angesichts des von
Arbeitgebern beschworenen Fachkräftemangels "total unverständlich".
Sachsen-Anhalts Arbeitgeberpräsident Klemens Gutmann hält
unbefristete Stellen in Firmen nur für sinnvoll, wenn "dahinter auch
eine langfristige Auslastung und ein bleibender Bedarf besteht". Neue
Mitarbeiter müssten sich zudem erst beweisen. Der Rückgang der Quote
in Sachsen-Anhalt liegt für ihn in erster Linie nicht am
Fachkräftemangel, sondern am Branchenmix.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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