(Registrieren)

NOZ: Jede zweite überprüfte Krankenhausabrechnung ist falsch

Geschrieben am 02-05-2019

Osnabrück (ots) - Jede zweite überprüfte Krankenhausabrechnung ist
falsch

Kliniken mussten 2,8 Milliarden Euro an Kassen zurückzahlen -
GKV-Spitzenverband fordert Schwarze Liste und Strafen für notorische
Falschabrechner

Osnabrück. Wegen fehlerhafter Rechnungen mussten Deutschlands
Krankenhäuser 2017 insgesamt 2,8 Milliarden Euro an die Kassen
zurückzahlen - eine Rekordsumme. Mehr als jede zweite geprüfte
Rechnung (mehr als 56 Prozent) war nicht korrekt. Das geht aus einer
Auswertung des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen
(GKV-Spitzenverband) hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
vorliegt. Zuletzt hatte der Verband 2012 eine entsprechende Erhebung
gemacht. Damals mussten 1,7 Milliarden Euro erstattet werden.

Den Klagen der Krankenhäuser über häufige Prüfungen der Kassen und
den hohen bürokratischen Aufwand begegnet der Verband jetzt mit der
Forderung, das Abrechnungsmanagement grundlegend zu reformieren. "Es
erfordert Mut, das Abrechnungsverhalten von Krankenhäusern
transparent zu machen und diejenigen zu sanktionieren, die falsch
abrechnen", sagte Johann-Magnus von Stackelberg,
Vize-Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, der NOZ. "Die
Gesundheitspolitik ist ebenso gefragt wie Krankenhäuser und
Krankenkassen."

Vier konkrete Schritte schlägt der Verband in einem
Argumentationspapier vor, das der NOZ vorliegt: Neben dem Erstellen
einer Art schwarzen Liste, "um zwischen falsch und korrekt
abrechnenden Krankenhäusern klar zu unterscheiden" bedürfe es auch
"gesetzlicher Regelungen", um notorische Falschabrechner zu bestrafen
Bisher zögen fehlerhafte Rechnungen "keine Konsequenzen für die
Krankenhäuser nach sich". Rechnungen sollten ferner erst dann
gestellt werden, wenn die Behandlung wirklich abgeschlossen sei,
damit nicht mehrfach nachgearbeitet werden müsse. Und viertens sollte
künftig vorab nachgewiesen werden, ob Krankenhäuser bestimme Vorgaben
für eine Komplex-Versorgung erfüllen. Wird der Nachweis erbracht,
könnte auf Einzelfallprüfungen verzichtet werden, so der Vorschlag.

Die häufigen Rechnungskontrollen durch die Krankenkassen sind
vielen Kliniken ein Dorn im Auge. Der GKV-Spitzenverband sieht sich
durch die hohe Fehlerquote und die beträchtlichen Rückzahlungen
bestätigt. Es handele sich um das Geld der Beitragszahler, dass "ohne
eine Prüfung für die Versorgung an anderer Stelle gefehlt hätte",
sagte von Stackelberg. Komme die Reform zustande, gebe es nur
Gewinner: "Wenn Leistungen im Krankenhaus richtig erbracht,
dokumentiert und abgerechnet werden, lässt sich die Rechnungsprüfung
auf ein Minimum begrenzen."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

684517

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Strukturwandel/ Kohle-Geld/ Bahn/ Mitteldeutschland/ Alleingang bei Bahn-Aussbau Halle (ots) - Halle. Wegen mangelnder Kommunikation zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen steht die finanzielle Förderung des Bundes für ein wichtiges Projekt des Strukturwandels im mitteldeutschen Braunkohlerevier und damit auch das Projekt an sich auf der Kippe. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Offenbar haben sich beide Länder bei dem Vorhaben um einen verbesserten Bahnanschluss der Region um Zeitz (Burgenlandkreis) nach Leipzig nicht abgesprochen. Sowohl Sachsen-Anhalt als auch mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Extremer Wandel am Arbeitsmarkt - Weniger Vollzeitjobs, aber deutlich mehr Beschäftigte Berlin/Saarbrücken (ots) - Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) in den letzten fast drei Jahrzehnten stark gewandelt. Gab es 1991 noch 28,9 Millionen Vollzeitbeschäftigte, so waren es 2018 nur noch 24,7 Millionen. Parallel dazu ist in diesem Zeitraum die Zahl der Teilzeitbeschäftigten deutlich von 6,3 auf 15,9 Millionen gestiegen, schreibt das Blatt unter Berufung auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Aktuell gibt es demnach mehr...

  • Europa zwischen digitaler Selbstbestimmung und Massenüberwachung Berlin (ots) - Schützt Europa unsere Grundrechte im Zeitalter der digitalen Revolution oder höhlt die EU sie zunehmend aus? Diese Frage diskutieren der deutsche Künstler und Netzaktivist padeluun und der Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Europawahl Dr. Patrick Breyer am 12. Mai in Berlin. Wann: 12.05.2019 von 11:00 bis 13:00 Uhr Wo: ART+COM, Kleiststraße 23-26, 10787 Berlin "Europas Datenschutzgrundverordnung und Urteile gegen Vorratsdatenspeicherung und Datenübermittlung finden weltweit Beachtung. Gleichzeitig werden mehr...

  • Festakt "70 Jahre Grundgesetz" in Karlsruhe: ifw-Verfassungsfeier thematisiert die Licht- und Schattenseiten des deutschen Rechtssystems Karlsruhe (ots) - Mit dem 1949 in Kraft getretenen Grundgesetz wurden wesentliche Elemente der UN-Menschenrechtserklärung in die deutsche Verfassung aufgenommen. 70 Jahre Grundgesetz sind daher ein guter Grund, diesen Meilenstein der deutschen Geschichte zu feiern. Sie bieten aber auch einen Anlass dazu, über die Frage nachzudenken, ob der Verfassungstext bereits Verfassungswirklichkeit ist. Aus diesem Grund thematisiert der Festakt des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) am 22. Mai nicht nur die Licht-, sondern auch die Schattenseiten mehr...

  • ARD legt Finanzplanung für 2021 bis 2024 vor München (ots) - Die ARD hat am 30. April 2019 der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ihre Anmeldung zum 22. KEF-Bericht für den Zeitraum 2021 bis 2024 übermittelt. Die Anmeldung orientiert sich an den von der KEF gesetzten Maßstäben bei Personal, Programm, Sachaufwand und Investitionen: Der Programmaufwand ist angelehnt an die programmspezifische Teuerung von 2,49 Prozent pro Jahr. Beim Personalaufwand wurde eine lineare Steigerung von 2,5 Prozent pro Jahr zugrunde gelegt, die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht