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Deutsche CEO-Wechselquote mit 20,6% auf Rekordhoch

Geschrieben am 15-05-2019

München (ots) - Fluktuation bei CEOs sowohl in Deutschland als
auch weltweit mit Höchstwerten / Deutsche CEOs sind jünger, werden
häufiger von extern rekrutiert und haben mehr Auslandserfahrung als
der globale Schnitt / Weibliche CEOs bleiben Ausnahmeerscheinung /
Langzeit-CEOs erzielen bessere Ergebnisse und werden seltener aus dem
Amt gedrängt

In Deutschland standen mit 32 neu besetzten CEO-Posten 2018
besonders viele Wechsel in den untersuchten 155 Unternehmen an (2017:
24), wodurch die Quote auf 20,6% stieg (2017: 16,0%). Dabei waren 69%
der deutschen Demissionen geplant (global: 68%), 3% bedingt durch
Übernahmen (global: 11%) und in 28% der Fälle handelte es sich um
vorzeitige Abgänge (global: 20%). Gleichzeitig stieg die
durchschnittliche Amtszeit deutscher Firmenchefs im
Vorjahresvergleich von 5,1 auf 6,8 Jahre (global: 6,4 Jahre). Das
zeigt die "CEO Success Studie" von Strategy&, der Strategieberatung
von PwC. Im Rahmen der Studie werden Veränderungen an den Spitzen der
2.500 größten börsennotierten Unternehmen der Welt analysiert. Im
globalen Schnitt räumten 2018 17,5% der CEOs ihren Posten, der
höchste Wert seit Start der Studienserie im Jahr 2000. Mit Blick auf
die erzwungenen CEO-Wechsel mussten weltweit erstmals mehr
Unternehmenschefs aufgrund ethischer Verfehlungen gehen (39%) als
wegen schlechter finanzieller Ergebnisse (35%).

"In Deutschland sind es besonders krisengeplagte Branchen wie die
Finanz-, Stahl- und Automobilindustrie, die die CEO-Wechselquote in
die Höhe treiben. Nun sollten die neuen und unbelasteten Manager die
konsequente Aufarbeitung der jüngsten Skandale oder die dringend
notwendige Ausrichtung auf digitale Zukunftsthemen in Kombination mit
kostensparenden Restrukturierungsmaßnahmen angehen", kommentiert Dr.
Peter Gassmann, Europachef von Strategy&. "Vor dem Hintergrund der
sich eintrübenden Konjunkturaussichten muss die zeitgemäße
Weiterentwicklung des Geschäftsmodells auf jeder Chefetage Priorität
haben."

Im internationalen Vergleich sind die 2018 nachgefolgten CEOs in
Deutschland mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren die jüngsten
Unternehmenslenker (global: 53 Jahre). Zudem kamen sie weltweit am
häufigsten nicht aus dem Unternehmen, an dessen Spitze sie traten:
38% der deutschen CEOs nahmen ihr neues Amt als Unternehmens-Outsider
auf, während dies global nur bei 17% der Fall war. 2017 kamen in
Deutschland 28% CEOs von außerhalb in ihre neuen Unternehmen. Auch
Auslandserfahrung war 2018 zunehmend gefragt, da 58% der in
Deutschland neu berufenen CEOs bereits in anderen Weltregionen tätig
waren (global: 33%). Gleichzeitig verzichtete jedoch die überwiegende
Mehrheit der deutschen Unternehmen darauf, einen Manager aus dem
Ausland zu berufen. 88% der 2018 angetretenen CEOs waren Deutsche,
was dem höchsten Anteil seit 2015 entspricht. Auch in Sachen
Geschlechterdiversität bewiesen die deutschen Unternehmen keinen
Fortschrittswillen. Wie bereits in den Jahren 2015 bis 2017 wurde
auch 2018 nur eine einzige Frau in den untersuchten 300
DACH-Unternehmen als CEO benannt. Die Frauenquote sank somit zum
vierten Mal in Folge auf nur noch 2,1%, während der Anteil weiblicher
CEOs global von 6,0% 2017 auf 4,9% 2018 zurückging. Im Hinblick auf
die akademischen Bildungsgrade verfügten in Deutschland 2018 23% über
einen MBA (2017: 12%), parallel verlor der Doktortitel jedoch an
Gewicht: Nur 31% der CEOs hatte 2018 promoviert, im Vergleich dazu
waren es 2017 noch 47%. Damit kommt der Trend hin zur angelsächsisch
geprägten Managementausbildung an Businessschools auch immer stärker
in den deutschen Chefetagen an.

Trotz der vielen Wechsel zeigt eine Sonderanalyse der Jahre 2004
bis 2018, dass 19% der weltweit ausscheidenden Unternehmenschefs
sogenannte Langzeit-CEOs waren: Sie hatten ihr Amt zehn Jahre oder
länger inne. Neben der langen Zeit an der Unternehmensspitze
unterschieden sich diese CEOs auch mit Blick auf die Performance
deutlich von ihren Amtskollegen. Im Median erzielten sie mit einer
Aktienrendite von 5,7% wesentlich bessere finanzielle Ergebnisse als
der Durchschnitt (3,3%). Die Nachfolger dieser High-Performer hatten
es an der Unternehmensspitze dagegen eher schwer. Sie konnten meist
nur schlechtere finanzielle Ergebnisse erreichen und mussten ihren
Posten im Schnitt bereits nach 5,3 Jahren räumen, was zudem deutlich
häufiger ungeplant geschah: 35% der Nachfolger-CEOs traten
gezwungenermaßen ab, während nur 19% der Langzeit-CEOs vorzeitig
gehen mussten.

"Angesichts der immer höheren globalen CEO-Wechselquoten ist ein
Blick auf Langzeit-CEOs besonders interessant. Die herausragenden
finanziellen Ergebnisse, die sie im Schnitt erreicht haben, werfen
die Frage auf, wie lange ein Manager an der Unternehmensspitze
braucht, um seine Pläne erfolgreich umsetzen zu können. Mitunter
reicht die aktuell durchschnittliche Verweildauer von global 6,4
Jahren nicht aus, um langfristige strategische Entscheidungen
erfolgreich zu implementieren", erläutert Dr. Peter Gassmann.

Methodik

Strategy& untersuchte in der "CEO Success Studie" die 2.500
weltweit größten börsennotierten Unternehmen im vergangenen Jahr. Für
den deutschsprachigen Raum wurden ergänzend die 300 größten
Unternehmen in dieser Region analysiert. Es floss sowohl die
Performance der Unternehmen zum Zeitpunkt der Ablösung als auch die
Art und Weise des Ausscheidens des CEOs ein. Aussagen über Trends und
Entwicklungen beziehen sich auf die bereits vorgelegten
Strategy&-Studien zu CEO-Wechseln im Rahmen der jährlichen Analysen
ab 2000.

Über Strategy&

Strategy& ist die globale Strategieberatung von PwC. Wir
entwickeln individuelle Geschäftsstrategien für weltweit führende
Unternehmen, basierend auf differenzierenden Wettbewerbsfähigkeiten.
Wir sind die einzige Strategieberatung als Teil eines globalen
Professional Services Netzwerks. Unsere Expertise kombinieren wir mit
Technologie und erarbeiten daraus eine passende Strategie, die
effizient umsetzbar ist. "Strategy, made real" heißt für uns, den
digitalen Wandel voranzutreiben, die Zukunft mitzugestalten und
Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. 3.000 Strategieberater und
mehr als 250.000 PwC-Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit
hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Weitere
Informationen unter www.strategyand.pwc.com/de.



Pressekontakt:
Meike Hegge
Head of Marketing and Communications Strategy& Europe
PwC Strategy& (Germany) GmbH
meike.hegge@strategyand.de.pwc.com
T: +49 89 54525644

Original-Content von: Strategy&, übermittelt durch news aktuell


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