Westfalen-Blatt: ein Leitartikel zur Bienenrettung
Geschrieben am 16-05-2019 |
Bielefeld (ots) - Wenn es so weitergeht, wird die Biene zum neuen
deutschen Wappentier. Sie ist ja auch viel niedlicher als der
unnahbare Bundesadler, dessen Artgenossen sich ebenfalls auf der
Roten Liste eingenistet haben. Selbst im Deckel des Nutella-Glases
finden sich derzeit Samenmischungen, die üppige Bienenweiden noch im
kleinsten Blumentopf auf dem Balkon versprechen. »Rettet die
Bienen!«, lautet der kategorische Imperativ, hinter dem sich tausende
und abertausende Unterstützer von Volksbegehren versammeln. Selbst
der EU wollen die neuen Bienenfreunde Beine machen. Eine Million
Unterschriften müssen binnen eines Jahres eingesammelt werden - das
dürfte ein Klacks sein. Es ist doch so schön, ein Bienenfreund zu
sein! Insektenkundlern wird schon ganz blümerant angesichts der
vielen Blütenteppiche, die auf Gartenbeeten und Gehwegstreifen
sprießen. Manchmal finden sich in den Samentüten allerdings nicht
einmal einheimische Pflanzensorten, sondern billige Mischungen aus
Import-Samen. Die erblühen dann zwar prächtig und verschaffen dem
Gärtner ein gutes Gefühl, liefern den Wildbienen, um die es ja geht,
aber keine Nahrung. So löblich und punktuell hilfreich das
bienenfreundliche Gärtnern mit den richtigen Pflanzensamen am
richtigen Ort auch sein mag: Den Verlust an natürlichem Lebensraum
der Wildbienen vermag diese Volksbewegung nicht auszugleichen. Fort
mit dem Mähroboter! Lasst den Löwenzahn blühen! Schüttet Mutterboden
auf die Kiesgärten! Lasst Ranken an den Gabionen wachsen! Da schreckt
so mancher Bienenfreund dann doch zurück. Und wenn irgendwo ein
Hornissennest am Haus hängt, dann ist es um die Liebe zur Natur
geschehen. Das ist ein bisschen wie bei Schülern, die der
Klimaaktivistin Greta zujubeln, sich aber mit Muttis SUV zur Demo
kutschieren lassen. Wer den Bienen wirklich helfen will, der muss
einen Blick über den Gartenzaun hinaus werfen. Auf die Äcker und
Wiesen, die gedüngt und bis zum letzten Halm genutzt werden. Weil die
Landwirte böse Menschen sind, denen unsere Natur schnuppe ist?
Unsinn: Weil Agrarprodukte eben Produkte sind, die sich am Markt
gegen die nationale und internationale Konkurrenz behaupten müssen.
Die nicht viel kosten dürfen, weil der Verbraucher nun einmal ein
Knauser ist, auch wenn er Bienen mag. Halt, werden nun die Landwirte
aus OWL einwenden. Allein in diesem Frühjahr haben sie entlang der
Felder mehr als 900 Kilometer Blühstreifen angelegt. Da sage noch
einer, sie täten nichts für die Bienen! Selbstverständlich ist diese
Aktion lobenswert. Aber auch hier geht es am Ende um bloßen
Naturersatz. Vielleicht esse ich künftig lieber Honig statt Nutella.
Das hilft den Wildbienen zwar auch nicht, ist aber bestimmt gut fürs
Gewissen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Scholz Stephan
Telefon: 0521 585-261
st_scholz@westfalen-blatt.de
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