Börsen-Zeitung: Zitterpartie,
Kommentar zur Nord/LB von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 20-05-2019 |
Frankfurt (ots) - Die Prüfung der Auffanglösung für die Nord/LB
durch die EU-Kommission steht noch am Anfang. Erst vor wenigen Tagen
lief die Frist für den Gremienvorbehalt ab, in der die zuständigen
Organe der an dem Rettungsversuch Beteiligten die
Grundlagenvereinbarung von Anfang April theoretisch hätten zu Fall
bringen können. Das ist nicht geschehen. Dennoch wird das mühsam
gefundene Konzept fast täglich etwas mehr zerpflückt.
Manche tun so, als seien sie nicht dabei gewesen oder - soweit sie
wirklich nicht am Verhandlungstisch saßen - als könne man das
komplexe Paket einfach noch mal aufschnüren. Dass etwa die
Braunschweigische Landessparkasse schon mangels eigener Banklizenz,
zu schweigen vom fehlenden Eigenkapital, allein nicht lebensfähig
wäre, die Herauslösung aus der Nord/LB daher auf absehbare Zeit
unmöglich ist, haben doch alle gewusst. Der neu angezettelte Streit
darüber ist mithin überflüssig wie ein Kropf und bringt unnötig
Unruhe in das Brüsseler Verfahren.
Derweil scheint auch den Planungen des Vorstands keine allzu lange
Lebensdauer beschieden zu sein. Auf der Bilanzpressekonferenz wurde
für die "neue" Nord/LB eine Belegschaftsstärke von 3200 Stellen
genannt. Keine sechs Wochen später bestätigt die Bank für das Jahr
2024 einen Zielkorridor von 2800 bis 3000 Vollzeitstellen. Und nun
machen zu allem Überfluss Gerüchte die Runde, der vereinbarte
Kapitalplan sei allzu sehr auf Kante genäht.
Dass die Rettung der Bank noch zur Zitterpartie wird, kann indes
niemanden wirklich überraschen. Sparkassenpräsident Helmut Schleweis
hatte im April im Interview der Börsen-Zeitung vorsichtig von einem
"ordentlichen Zwischenergebnis" gesprochen und gesagt, die
EU-Kommission werde eine Menge Fragen stellen und manches Detail
plausibilisiert haben wollen. Klar: Wenn man sich als neutraler
Beobachter die sportlichen Zielvorgaben wie die Eigenkapitalrendite
oberhalb von 8 Prozent und die Cost-Income-Ratio um 50 Prozent vor
Augen hält, fällt einem auch eine Reihe von Fragen ein. Denn das dazu
passende Geschäftsmodell will erst gefunden werden.
Baden-Württembergs Sparkassenpräsident Peter Schneider hat im
Februar gesagt, er halte es für denkbar, dass die Nord/LB nach
Abverkäufen interessanter Assets langfristig "aus dem Wettbewerb
ausscheidet". Dieses Abwicklungsszenario ist nicht vom Tisch. Und je
mehr alle Stakeholder - neben Trägern, Gläubigern, Kunden und
Beschäftigten etwa Ratingagenturen, Aufseher, und EU-Kommission -
durch ständig neue Ansagen verwirrt werden, desto näher rückt es.
Pressekontakt:
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Telefon: 069--2732-0
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