Prominente und Verbände für Kinderrechte ins Grundgesetz
Geschrieben am 21-05-2019 |
Berlin (ots) - Zahlreiche Prominente, Verbände und Organisationen
machen sich in einer gemeinsamen Aktion für die Verankerung von
Kinderrechten im Grundgesetz stark. Dazu werden sie morgen im Vorfeld
des 70. Jahrestages des Grundgesetzes unter den Hashtags #kigg19 und
#KinderrechteinsGrundgesetz eine entsprechende Forderung in sozialen
Medien wie Facebook, Twitter und Instagram posten. An der Aktion
beteiligen sich u.a. die Fernsehmoderatorinnen Nazan Eckes und Enie
van de Meiklokjes, Schauspieler Dietmar Bär und die ehemalige
Boxweltmeisterin Regina Halmich. Außerdem werden morgen mehr als 50
Verbände und Organisationen ihre Forderung nach Kinderrechten im
Grundgesetz in sozialen Medien bekräftigen, darunter das Deutsche
Kinderhilfswerk, der Paritätische Gesamtverband, die
Volkssolidarität, die Stiftung Digitale Chancen, der Deutsche
Bundesjugendring, PLAN International Deutschland, der Berufsverband
der Kinder- und Jugendärzte, der Bundeselternrat, der
Kinderschutzbund und das internationale Kinderhilfswerk UNICEF. Die
vollständige Liste der Verbände und Organisationen sowie konkrete
Gründe für die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz und der
Aufruf zum Mitmachen sind unter www.dkhw.de/kigg19 zu finden. Hier
wird außerdem ab morgen eine Auswahl der Statements auf den sozialen
Medien präsentiert.
Nach Ansicht der Prominenten und Verbände fehlt im Grundgesetz
bislang der Gedanke, dass Kinder gleichberechtigte Mitglieder unserer
Gemeinschaft, eigenständige Persönlichkeiten mit eigener Würde und
dem Anspruch auf Anerkennung ihrer Individualität sind. Kinderrechte
im Grundgesetz sollten deshalb vor allem den Vorrang des Kindeswohls,
Beteiligungsrechte für Kinder und Jugendliche sowie Entwicklungs-
bzw. Entfaltungsrechte der kindlichen Persönlichkeit absichern.
"Wir sind nur noch einen kleinen Schritt von der Aufnahme von
Kinderrechten im Grundgesetz entfernt. Die Arbeit der im letzten Jahr
eingesetzten Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die einen Vorschlag für eine
entsprechende Grundgesetzänderung vorlegen soll, steht kurz vor dem
Abschluss. Dabei kommt es entscheidend darauf an, mit guten
Formulierungen die Position der Kinder im deutschen Rechtssystem zu
stärken und so ein klares Signal für mehr Kinderfreundlichkeit in
Deutschland zu setzen. Fast 30 Jahre nach Verabschiedung der
UN-Kinderrechtskonvention durch die Vereinten Nationen muss sich das
Prinzip dieser Konvention auch im Grundgesetz wiederfinden. Kinder
sind keine kleinen Erwachsenen, sie brauchen über die allgemeinen
Grundrechte hinaus besondere Rechte. Dafür werben wir nicht nur mit
dieser Aktion, sondern auch in den nächsten Wochen und Monaten mit
weiteren Aktivitäten und Initiativen", betont Thomas Krüger,
Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Ein im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes im letzten Jahr
vorgelegtes Rechtsgutachten hatte sich für die explizite Aufnahme von
Kinderrechten im Grundgesetz ausgesprochen. Die Gutachter kamen zu
der Einschätzung, dass die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in
Deutschland durch die aktuelle Rechtslage nicht abgesichert sei. So
bestehe ein erhebliches Umsetzungsdefizit in Rechtsprechung und
Verwaltung, da die Kinderrechte durch eine völkerrechtsfreundliche
Auslegung des Grundgesetzes oder eine Kombination mit anderen
Verfassungsnormen erst kompliziert hergeleitet werden müssen. Deshalb
würden eindeutige Formulierungen im Grundgesetz zum besseren
Verständnis und zu mehr Rechtssicherheit beitragen, so dass eine
angemessenere Berücksichtigung von Kinderrechten durch Gerichte, die
Verwaltung und den Gesetzgeber zu erwarten sei. Das "Gutachten
bezüglich der Aufnahme eines ausdrücklichen Kindergrundrechts in das
Grundgesetz vor dem Hintergrund der Maßgaben der Kernprinzipien der
UN-Kinderrechtskonvention" kann unter http://ots.de/r8ZSOR
heruntergeladen werden.
Weitere Informationen und Rückfragen:
Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-308693-93
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de und www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Original-Content von: Deutsches Kinderhilfswerk e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
687364
weitere Artikel:
- "Deutschland ist ein demokratischer, sozialer und weltanschaulich neutraler Bundesstaat" - Giordano-Bruno-Stiftung fordert Erweiterung von Artikel 20 des Grundgesetzes (FOTO) Karlsruhe (ots) -
Das Bundesverfassungsgericht hat bereits in den 1960er Jahren
darauf hingewiesen, dass der Staat nur dann eine "Heimstatt aller
Bürger" sein kann, wenn er das Gebot der weltanschaulichen
Neutralität beachtet. Deshalb fordert die Giordano-Bruno-Stiftung
eine entsprechende Klarstellung in Artikel 20 des Grundgesetzes.
Demnach sollen in dem Artikel künftig nicht nur die Prinzipien der
Demokratie, des Sozialstaatsprinzips und des Föderalismus Erwähnung
finden, sondern auch das Prinzip der weltanschaulichen Neutralität mehr...
- Energiewende-Expert*innen: "Klimaproteste sind richtig". Schlechte Noten für die Ausgestaltung der Energiewende in Deutschland / Trendumfrage "Klartext Energiewende" 2019 Berlin (ots) -
Das Ergebnis ist eindeutig: Deutschlands Expert*innen aus dem
Energie-, Bau- und Wohnensektor sehen die Umsetzung der Energiewende
in Deutschland zunehmend als verfehlt an. Sie halten die
Klimaproteste unter dem Label "Fridays for Future" außerdem für
gerechtfertigt und richtig. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche
Klartext Energiewende-Umfrage im Vorfeld des größten
bundespolitischen Energiewende-Kongresses in Deutschland, den
Berliner ENERGIETAGEN 2019.
Im dritten Jahr der Umfrage, die einerseits eine mehr...
- Verfügbarkeit von Wahldaten und -ergebnissen am Europawahlabend Berlin (ots) - Ein detaillierter Zeitplan erklärt, welche Daten
aus den EU-Staaten am Wahlabend zu welchem Zeitpunkt vorliegen. Gegen
20:15 Uhr wird die erste Prognose für die Sitzverteilung im nächsten
Europäischen Parlament veröffentlicht. Wahldaten und -ergebnisse
werden in Echtzeit veröffentlicht und sind als Grafiken in dritte
Webseiten einbettbar.
Zeitlicher Ablauf der Veröffentlichung von Nachwahlbefragungen,
Hochrechnungen und vorläufigen Wahlergebnisse am 26. Mai
Das Parlament wird ab 18:00 Uhr erste nationale Hochrechnungen mehr...
- Schluss mit Plastikgeschirr: Dem Verbot von Einweg-Plastikprodukten müssen Ziele zur Abfallvermeidung und Wiederverwendung folgen Berlin (ots) - EU-Ministerrat verabschiedet Verbot von
Plastikstrohhalmen, Einweg-Besteck und Tellern - Erster wichtiger
Schritt gegen die Vermüllung der Umwelt - Um das Plastikproblem in
der Gesamtheit zu lösen, sind höhere Kosten für Plastik, verbindliche
Ziele zur Abfallvermeidung und Wiederverwendung sowie die Ausweitung
des Einwegpfandes notwendig
Am heutigen Dienstag hat der Ministerrat der Europäischen Union in
Brüssel die Richtlinie zur Verringerung der Auswirkungen von
Plastikprodukten auf die Umwelt endgültig verabschiedet. mehr...
- Menschenrechte in den Mittelpunkt stellen Berlin (ots) - Das Grundgesetz wird am 23. Mai 2019 70 Jahre alt.
Aus diesem Anlass erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen
Instituts für Menschenrechte:
"Ein wesentlicher Grund für die Erfolgsgeschichte des
Grundgesetzes ist die zentrale Stellung, die die Grund- und
Menschenrechte dort einnehmen. Wer das Erfolgsmodell Grundgesetz
fortsetzen will, muss daher die Achtung der Grund- und Menschenrechte
in den Mittelpunkt stellen.
Menschenrechte als Maßstab und Grenze staatlichen Handelns sind in
Deutschland in politischen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|