"Unendlich kostbar"/
Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Bedeutung der Grundrechte
Geschrieben am 21-05-2019 |
Hannover (ots) - Zum 70. Jahrestag der Verkündung und des
Inkrafttretens des Grundgesetzes haben der EKD-Ratsvorsitzende,
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und Irmgard Schwaetzer, Präses
der Synode der EKD, die Bedeutung der Grundrechte als Basis der
freiheitlichen Demokratie in Deutschland gewürdigt.
"'Die Würde des Menschen ist unantastbar.': Dieser erste Satz des
Artikel 1 ist unendlich kostbar. Entstanden aus der Erfahrung von
Leid, Tod und Verzweiflung, die von deutschem Boden ausgingen, hält
er die Menschenwürde als zentralen Wert fest. Staatliche Gewalt, die
diesen Wert nicht schützt, sondern missachtet, verliert alle
Legitimität. Das macht der zweite Satz unmissverständlich klar",
unterstrich Bedford-Strohm die grundlegende Bedeutung des Artikels 1
des Grundgesetzes. "Dieser Absatz gilt allen Menschen. Zugleich ist
er tief in der jüdisch-christlichen Tradition verwurzelt: Der Mensch
ist zum Bilde Gottes geschaffen, davon erzählt die biblische
Schöpfungsgeschichte. In jedem Menschen begegnet uns also das
Ebenbild Gottes. Wer Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens
oder ihres Geschlechts abwertet, leugnet diese Kostbarkeit des
Einzelnen als Bild Gottes. Die jüdisch-christliche Tradition ernst zu
nehmen, heißt also: sich auf die Seite der Menschenwürde und des
Grundgesetzes zu stellen."
Irmgard Schwaetzer betonte, die Religionsfreiheit stehe nicht
zufällig zu Beginn des Grundrechtekatalogs in Artikel 4: "Sie ist ein
zentrales Menschenrecht. Seine Religion frei bekennen und ausüben zu
können, gehört zur Würde des Menschen dazu", so Schwaetzer. In der
Demokratie spielten die Religionen eine wichtige Rolle: "Demokratie
kommt ja nicht aus ohne Werte - ganz im Gegenteil. In den Normen des
Grundgesetzes sind diese Werte bereits verankert. Die Beziehung des
Begriffs der Menschenwürde zur jüdisch-christlichen Tradition zeigt
das ganz deutlich. Darauf kann eine wertebasierte Demokratie gut
aufbauen."
Bereits im April hatten sich die Evangelische Kirche in
Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz in einem Gemeinsamen
Wort mit dem Titel "Vertrauen in die Demokratie stärken" zur Lage der
Demokratie in Deutschland geäußert. Das Gemeinsame Wort "Vertrauen in
die Demokratie stärken" ist als Broschüre in der Reihe "Gemeinsame
Texte" (Nr. 26) erschienen und kann unter www.ekd.de unter https://ww
w.ekd.de/ekd_de/ds_doc/gemeinsame_texte_26_demokratie_2019.pdf
heruntergeladen oder bestellt werden.
Hannover, 21. Mai 2019
Pressestelle der EKD
Katharina Ratschko
Pressekontakt:
Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
Pressestelle
Stabsstelle Kommunikation
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: presse@ekd.de
Original-Content von: EKD Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
687438
weitere Artikel:
- SOS-Kinderdorf unterstützt Aktion für Kinderrechte im Grundgesetz (FOTO) München (ots) -
Zahlreiche Prominente, Verbände und Organisationen machen sich in
einer gemeinsamen Aktion für die Verankerung von Kinderrechten im
Grundgesetz stark. Dazu werden sie morgen zum 70. Jahrestag des
Grundgesetzes unter den Hashtags #kigg19 und
#KinderrechteinsGrundgesetz eine entsprechende Forderung in sozialen
Medien wie Facebook, Twitter und Instagram posten. Auch der
SOS-Kinderdorfverein engagiert sich.
An der gemeinsamen Aktion der Initiative Kinderrechte ins
Grundgesetz beteiligen sich u.a. die Fernsehmoderatorin mehr...
- AfD-Chef Meuthen will mit "sanften Instrumenten" gegen Schwangerschaftsabbrüche vorgehen Berlin (ots) - Um die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in
Deutschland zu verringern, will der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen
"alle sanften Instrumente" nutzen, um Frauen "dazu zu bewegen, ein
Kind auszutragen."
Das sagte er am Dienstag im ARD-Mittagsmagazin. Mit harter,
strafrechtlicher Verfolgung komme man hingegen nicht weiter. Die AfD
fordert in ihrem Europawahlprogramm, dass Abtreibungen nur noch aus
kriminologischen oder medizinischen Gründen vorgenommen werden, zum
Beispiel wenn eine Frau vergewaltigt wurde oder ihr Leben mehr...
- Rheinische Post: Kühnert wirft AfD "erbärmliche Doppelmoral" vor Düsseldorf (ots) - Der Bundesvorsitzende der
SPD-Nachwuchsorganisation Jusos, Kevin Kühnert, hat der AfD im Umgang
mit dem österreichischen Video-Skandal "erbärmliche Doppelmoral"
vorgeworfen. "Erst hat die AfD die Echtheit des Strache-Videos
geleugnet, dann erklärten sie, es handele sich nur um einen
Einzelfall. Jetzt heißt es, andere Politiker würden ein solches
Verhalten ja auch an den Tag legen", sagte Kühnert der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Mittwoch). "Der Umgang der AfD mit dem Skandal
ihrer österreichischen Verbündeten mehr...
- Der Tagesspiegel: Berliner Justizsenator Dirk Behrendt plant Task Force "Geldwäsche"/ Notare sollen im Kampf gegen Clan-Kriminelle helfen Berlin (ots) - Berlins Senat will die Geldwäsche-Bekämpfung
intensivieren - und so einschlägig bekannte Clans daran hindern, ihre
Beute in Immobilien zu investieren. Justizsenator Dirk Behrendt
(Grüne) wird dazu eine Task Force einrichten. "Das Einsickern von
bemakeltem Geld in den legalen Kreislauf muss gestoppt werden", sagte
Behrendt dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Dem Justizsenator
zufolge gibt es bundesweit circa 60.000 Meldungen von
Geldwäscheverdachtsfällen bei der FIU, der zuständigen Stelle beim
Zollkriminalamt. Die mehr...
- Anonym kommunizieren trotz Ausweispflicht: PIRATEN stellen vorregistrierte Prepaid-SIM-Karten zur Verfügung Berlin/Stuttgart (ots) - In Deutschland dürfen Prepaid-SIM-Karten
nur noch gegen Registrierung eines Ausweises freigeschaltet werden.
Seit 2012 liegt dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof eine
Beschwerde von Dr. Patrick Breyer, Bürgerrechtler und Spitzenkandidat
der Piratenpartei zur Europawahl, zur Entscheidung vor. [1] Die Zahl
der Datenabfragen steigt seither immer weiter und liegt inzwischen im
zweistelligen Millionenbereich. [2] Nun schafft die Piratenpartei
Abhilfe durch Verteilung anonymer SIM-Karten.
"Wir kämpfen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|