Umfrage zum Tag der Organspende: Bevölkerung bei der Frage nach Organspenderegelung gespalten
Geschrieben am 31-05-2019 |
Düsseldorf (ots) -
Keiner der Vorschläge zur Organspende findet eine klare Mehrheit
in der Bevölkerung: 39 Prozent der Deutschen halten die aktuelle
Regelung für richtig, 35 Prozent bevorzugen die Widerspruchslösung
von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn // Lediglich ein Drittel der
Bürger besitzt derzeit einen Organspendeausweis // Viele haben sich
mit dem Thema noch nicht beschäftigt oder sind unentschieden //
PwC-Experte Michael Burkhart: "In der Bevölkerung muss mehr Vertrauen
geschaffen werden"
Soll jeder Mensch, der zu Lebzeiten nicht widerspricht, zu einem
möglichen Organspender werden - wie es die Widerspruchslösung
vorsieht? Keine einfache Frage, auch nicht für die deutsche
Bevölkerung: 39 Prozent der Bürger würden am liebsten bei der
aktuellen Regelung mit einem freiwilligen Organspendeausweis bleiben.
Hingegen können sich 35 Prozent die Widerspruchslösung vorstellen,
die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in die politische Debatte
eingebracht hat. Ein alternatives Modell mit einem zentralen
Register, bei dem die Bürger ihren Willen etwa bei Behördengängen
äußern, befürworten 25 Prozent der Deutschen. Das ist Ergebnis einer
repräsentativen Bevölkerungsbefragung der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC unter 1.000 Bürgern, die Auskunft darüber
gibt, wie die Deutschen zu der aktuellen politischen Debatte um die
Organspende stehen.
Die Neuregelung der Organspende ist ein wichtiges politisches
Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, denn derzeit warten knapp
10.000 schwer kranke Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan.
Bislang besitzen lediglich 36 Prozent der Deutschen einen
Organspendeausweis, von denen 28 Prozent einer Spende uneingeschränkt
zustimmen. Was spricht für die Mehrheit gegen eine Organspende?
Oftmals steckt hinter der Entscheidung kein klares "Nein". Vielmehr
geben die Bürger an, dass sie sich mit dem Thema noch nicht genug
beschäftigt haben (14 Prozent), unentschlossen sind (13 Prozent) oder
zweifeln, ob sie überhaupt als Spender in Frage kommen (13 Prozent).
"Angesichts der geringen Spenderzahlen brauchen wir dringend eine
Neuregelung der Organspende", sagt Michael Burkhart, Leiter des
Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC. "Da sich bei den aktuellen
Lösungsvorschlägen keine klare Mehrheit unter den Bürgern abzeichnet,
muss die Bundesregierung nach neuen Ansätzen suchen, die für viele
Menschen zustimmungsfähig sind."
Wichtig ist auch, die Bedenken der Menschen ernst zu nehmen und
noch umfassender als bisher über das Thema aufzuklären. Denn ein Teil
derer, die keinen Organspendeausweis haben, äußert deutliche Sorge:
So quält zwölf Prozent die Angst, dass sie als Organspender schneller
für tot erklärt werden könnten und keine Maßnahmen zur Wiederbelebung
durchgeführt werden. Auch Angst vor Organhandel kann ein Argument
gegen den Organspendeausweis sein, wie neun Prozent der Befragten
bestätigen. "Die Organspende ist in Deutschland streng geregelt.
Dennoch muss noch mehr Vertrauen in der Bevölkerung geschaffen
werden. Die Menschen müssen noch stärker als bisher motiviert werden,
sich mit dem schwierigen Thema auseinanderzusetzen", bilanziert
Michael Burkhart.
Weitere Ergebnisse: Die Trendanalyse finden Sie als
Begleitmaterial anbei.
Über PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.
Pressekontakt:
Julia Wollschläger
PwC Communications
Tel.: (0211) 981 - 5095
E-Mail: julia.wollschlaeger@pwc.com
Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
688842
weitere Artikel:
- Stuttgarter Zeitung: SPD-Landeschef Stoch warnt Genossen vor "Panik" Stuttgart (ots) - Angesichts der immer unübersichtlicheren Lage
der SPD sowie ihrer Partei- und Fraktionsvorsitzenden Andrea Nahles
rät der baden-württembergische SPD-Chef Andreas Stoch, die Ruhe zu
bewahren. "Wir sollten jetzt nicht in Panik verfallen, sondern wir
sollten uns erst mal Zeit für eine vernünftige Analyse nehmen", sagte
er der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten"
(Samstagausgabe). Forderungen aus Teilen der Partei, den
Bundesparteitag vorzuziehen und diesen noch vor den Landtagswahlen
in Sachsen mehr...
- 122. Deutscher Ärztetag / Antibiotikaproduktion nach Europa zurückverlagern Berlin (ots) - Der 122. Deutsche Ärztetag in Münster hat die
Rückverlegung der Antibiotikaproduktion nach Europa gefordert. "Kommt
es zu einem hygienischen oder technischen Problem, steht die
Versorgungssicherheit auf dem Spiel", warnte der Ärztetag. Auch sei
bei der Produktion in Schwellenländern bereits mehrfach eine
Verunreinigung des Trinkwassers durch Antibiotika nachgewiesen. Dies
führe zu einer Zunahme von multiresistenten Erregern, was das Problem
verschärft. "In Europa sei eine hochwertige Produktion unter
Einhaltung aller mehr...
- phoenix plus: Brasilien unter Bolsonaro, Montag, 3. Juni 2019, 11.00 Uhr Bonn (ots) - Jair Bolsonaro ist der erste rechtspopulistische
Präsident Brasiliens. Der "Tropen-Trump" - wie ihn seine Kritiker
spöttisch nennen - stützt seine Macht vor allem auf das Militär. Ein
Drittel seiner Regierungsmitglieder sind Angehörige der
brasilianischen Streitkräfte. Die Gräueltaten der Militärdiktatur
(1964-85) werden verharmlost, der Waffenhandel liberalisiert.
Bolsonaros Mitstreiter, wie etwa Wilson Witzel, Gouverneur des
Bundesstaates von Rio de Janeiro, rufen offen zu extralegalen
Hinrichtungen auf.
Im mehr...
- phoenix plus: Netanjahus Weg zur Macht - Montag, 03. Juni 2019, 11.45 Uhr Bonn (ots) - Seit Jahrzehnten ist er einer der wichtigsten Figuren
in der israelischen Politik. Und ab Sommer 2019 wird Benjamin
Netanjahu länger im Amt des Premierministers sein als Staatsgründer
David Ben Gurion. Ein Politiker, der von sich selbst sagt: "Ich
spiele in einer anderen Liga. Ich habe das kleine Israel zur
Weltmacht gemacht." ARD-Korrespondentin Susanne Glass zeigt in ihrem
Portrait Netanjahus Weg zur Macht.
Im Alter von 34 Jahren ist er Vertreter Israels bei den Vereinten
Nationen. 1988 zieht er für den konservativen mehr...
- CARE zur Lage in Idlib: Humanitäres Völkerrecht bei Angriffen auf Krankenstationen erneut gebrochen / Schwangere ohne medizinische Hilfe / CARE-Hilfe erreichte im Mai 70.000 Menschen Bonn (ots) - Nach erneuten heftigen Luftangriffen im Nordwesten
Syriens ist die internationale Hilfsorganisation CARE gezwungen,
einen Teil ihrer Nothilfe einzustellen. Betroffen sind unter anderem
zwei Einrichtungen für Geburtshilfe, die schwere Schäden durch
Einschläge erlitten haben. Dort wurden bisher täglich 180 Schwangere
behandelt.
"Durch wahllose Bombenangriffe auf Zivilisten und Krankenstationen
erhalten Tausende von Frauen und Mädchen, darunter Schwangere und
Mütter mit Kleinkindern, keine medizinische Hilfe mehr", mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|