Westfalen-Blatt: Ein Kommentar zur Mietdiskussion
Geschrieben am 14-06-2019 |
Bielefeld (ots) - Wer bietet mehr? Manchmal wünscht man sich einen
Deckel auf Brunnen, die von Ideen nur so übersprudeln. Ein solcher
Brunnen ist derzeit die Debatte um Wohnungsmieten. Kaum hatte
Juso-Chef Kevin Kühnert laut über die Verstaatlichung von
Wohnungskonzernen nachgedacht, schob der Mieterbund schon die
Forderung nach, ein Recht auf bezahlbaren Wohnraum ins Grundgesetz
aufzunehmen. Klar, dass die Linken nicht lange beiseite stehen
wollten. Schwups, findet ihre Forderung, die Mieten auf dem
derzeitigen Niveau einzufrieren, sogar an der Spitze der SPD
Unterstützung. Stopp! Es ist an der Zeit, die Forderungen daraufhin
zu überprüfen, ob die angebotene Medizin den Zustand verbessert. Der
Eindruck drängt sich auf, dass die Politiker das Thema Miete vor
allem aus Sicht der Großstadtbewohner diskutieren. Dort wurde in der
Tat das Ausmaß der Landflucht lange unterschätzt und nicht genug
gebaut. Dagegen stehen auf dem Land Wohnungen leer. Dort wäre den
Mietern mehr geholfen, wenn die Besitzer in die Modernisierung
investierten. Eine Deckelung wird sie aber sicher nicht motivieren,
frisches Geld für Sanierung oder Neubau auszugeben.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Scholz Stephan
Telefon: 0521 585-261
st_scholz@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
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