Erfolgreiche Nothilfeaktion zur Fastenzeit - 3640 Personen (520 Familien) wurden im Flüchtlingscamp Pul-E-Sheena in Kabul, Afghanistan versorgt (FOTO)
Geschrieben am 17-06-2019 |
Osnabrück (ots) -
Am 20. und 21. April 2019 konnte unsere Hilfsorganisation
Afghanischer Frauenverein e. V. gemeinsam, dank der finanziellen
Unterstützung von Visions for Children e. V. an 520 bedürftige
Familien im Flüchtlingscamp Pul-E-Sheena in Kabul Nothilfegüter
verteilen. Die BewohnerInnen dort sind rückkehrende Flüchtlinge aus
Pakistan aus den ehemaligem Flüchtlingscamp in Peschawar (Tajabad,
Burd) und Binnenflüchtlinge, u. a. aus den Provinzen Tachar, Laghman,
Uruzgan, Kandahar Kunduz, Nengarhar sowie Helmand.
Einige haben versucht in ihren Heimatprovinzen wieder ein normales
Leben aufzubauen, mussten dann von dort erneut wegziehen, da es
Kämpfe zwischen der Regierung und den Taliban gab und die Zivilisten
in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es war alles zerstört oder die
Sicherheitslage war problematisch. Es gab kaum Arbeit. Manchmal
berichten die Flüchtlinge aber auch von Dürren, die die Ursache ihrer
Flucht war.
Bei der Verteilung zur Fastenzeit durch unser 11-köpfiges Team
erhielt jede Familie 50 kg Mehl, 7 kg Bohnen, 10 kg Zucker, 1 kg Tee,
5 kg Reis und 5 Liter Öl zum Kochen sowie einen Wassereimer. Viele
CampbewohnerInnen erzählten mir bei meinem Besuch im Mai 2019, dass
sie seit 5 Jahren im Camp leben. Sie befinden sich in Wartestellung
und hoffen auf Frieden, um zurück in ihre Dörfer zu kehren, wie Alah
Dad, der mit 16 Familienmitgliedern im Camp in einem Lehmhaus lebt.
Er war jahrelang Flüchtling in Pakistan. Dann ging er zurück in die
Provinz Nengarhar, um sein Haus wieder aufzubauen. Aber in seinem
Dorf sorgten Unruhen dafür, dass er gezwungen war, Nengarhar wieder
zu verlassen.
Ein anderes Beispiel ist die Campsprecherin Mehrogul aus Tachar.
Ihr Mann kam ums Leben, weil er Soldat war. Daher musste sie die
Heimat mit ihren fünf Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren verlassen.
Fast jede Familie im Camp ist kriegstraumatisiert, weil sie entweder
durch den Krieg Familienmitglieder verloren haben oder die
Gräueltaten des Krieges gesehen haben. Vor allem in den Gesichtern
der Kinder erkennt man, dass Sie viel Schlimmes erlebt haben.
Einige Kinder im Camp betteln tagsüber oder sammeln Papier, Glas,
Plastik und Eisen. Die Väter arbeiten als Tagelöhner, verkaufen
Gemüse ober Obst auf der Karre. Die meisten BewohnerInnen haben sich
Häuser aus Lehm eingerichtet, aber sie haben keine richtigen Dächer,
sondern sind provisorisch bedeckt, so dass es tropft, wenn es regnet
oder schneit. Einige leben auch nur unter Zelten. Die afghanische
Regierung hat den Flüchtlingen von Pul-E-Sheena das Gelände vorläufig
zur Verfügung gestellt, damit sie einen Ort zum Wohnen haben.
Langfristig plant die Regierung dort eine Grünfläche und daher darf
hier nicht gebaut werden.
Brot backen die Familien in einem traditionellen Ofen. Das Essen
besteht vormittags, nachmittags und abends aus Brot und Gemüse wie
Kartoffeln und Tee. Fleisch sowie frisches Obst gibt es höchstens
einmal im Monat, weil es zu teuer ist.
Die Anzahl der BewohnerInnen des gesamten Camps Pul-E-Sheena
beträgt ca. 2.000 Familien (14.000 Menschen) und im Nachbarcamp
Hussain Khel leben noch einmal ca. 1.000 Familien (7.000 Menschen).
Das sind insgesamt 21.000 Menschen in den Flüchtlingscamps zusammen.
Auch in den anderen Teilen haben wir in den letzten Jahren schon
Nothilfeaktionen durchgeführt, so dass alle bedürftigen Familien
versorgt werden.
Mit dieser Nothilfeaktion wurde das schwere Leben vieler Menschen
für ein bis 2 Monate erleichtert und sie blicken wieder
zuversichtlicher in die Zukunft. Die humanitäre Hilfe zeigt ihnen,
dass sie nicht vergessen sind.
Dankesbrief 1 an den Afghanischen Frauenverein und Visions for
Children
Verehrte: Als erstes sende ich meine Grüße und meinen Respekt an
die verehrten Mitglieder des Vereins.
Zweitens: Wie Sie erfahren haben, leben tausende arme,
hilfsbedürftige und mittellose Familien hier im Gebiet des
Pul-E-Sheena im Bagrami Bezirk der Provinz Kabul.
Hier gibt es drei Camps, die speziell für rückkehrende Flüchtlinge
und Binnenflüchtlinge eingerichtet sind, die aus verschiedenen
Gründen wie Krieg, Unsicherheit, Armut, Dürre und Naturkatastrophen
vertrieben wurden oder nun zurückgekehrt sind. Sie kämpfen gegen
schwere Lebensumstände.
Wir sagen ein besonderes Dankeschön an das Büro des Afghanischen
Frauenvereins und an die Mitglieder, die nun weiteren 520 Familien
geholfen haben. Vor einigen Monaten waren es andere 600 Familien aus
dem Camp, die Hilfe bekommen haben, und dieses Mal haben sie uns
geholfen.
Sie haben uns zur Fastenzeit großartige Hilfe geleistet. Für jede
Familie gab es sieben Hilfsgüter:
50 kg Mehl, 7 kg Bohnen, 10 kg Zucker, 1 kg Tee, 5 kg Reis, 5
Liter Öl, 1 Wassereimer.
Wir bedanken uns im Namen der Flüchtlinge und Vertriebenen der
Camps von Pul-E-Sheena, die ursprünglich aus 30 verschiedenen
Provinzen des Landes stammen. Wir leben hier friedlich und brüderlich
miteinander und sind sehr dankbar.
Wir schätzen das treue Team von AFV und den verehrten Herrn Safi
vom AFV sehr, besonders dafür, dass Sie die Bedarfsanalyse und die
Verteilung genau, ehrlich und transparent durchgeführt haben. Der
liebe Gott möge Sie immer erfolgreich sein lassen. Sie haben den
Bedürftigen sehr geholfen. Gott möge Ihnen immer helfen.
Ich hoffe, dass sie uns nicht vergessen, und wünsche ihnen alles
Gute.
Mit Respekt
Unterschriften und Stempel von
Herr Malek Alladot, Sprecher der Pul-e-Sheena Camps
Frau Marzia, eine Sprecherin des Camps
Kaka Mohammad Naim
Shirin Khan
Mohammad Aslam
Dankesbrief 2 an den Afghanischen Frauenverein und Visions for
Children
An den verehrten Afghanischen Frauenverein und an Visions for
Children
Ich heiße Mehrabuddin, Sohn von Lal Beg, Enkel von Lal Mohammad,
und bin ursprünglich aus dem Dorf Janfury des Chahar Bolak Bezirks
der Provinz Balch. Im Moment lebe ich im Camp Pul-E-Sheena im Bezirk
Bagrami, Provinz Kabul.
Sie wissen ja, dass dieser grausame Krieg nichts heil gelassen
hat. Seit 40 Jahren werden die sehr freiheitsliebenden und gläubigen
Menschen Afghanistans Opfer dieses aufgezwungenen Krieges. Ich bin im
Bezirk Chahar Bolak zur Welt gekommen, meine Kinder sind auch dort
geboren; mein ganzes Leben habe ich als Bauer gearbeitet, aber
niemals bin ich in Besitz eigenen Landes gekommen. Meine Kinder und
ich waren immer Bauern anderer Leute, aber wir waren zufrieden.
Irgendwie sind die Tage und Nächte vergangen. Als der Krieg zwischen
den bewaffneten Taliban und der Regierung im Chahar Bolak Bezirk
schlimmer wurde, war einer meiner Söhne in der nationalen Armee. Weil
mein Sohn für die Regierung gearbeitet hat, wurden wir von den
Regierungsgegnern stark belästigt. Meine anderen Söhne wurden
mehrmals von Taliban geschlagen und verprügelt. Ich war gezwungen das
Arbeiten als Bauer aufzugeben. Nach Absprache mit meiner großen
Familie sind wir zu dem Entschluss gekommen, nach Kabul zu gehen, da
Kabul eine Großstadt ist und wir hofften, dass die Erwachsenen dort
Arbeit finden und die Kinder weiter zur Schule gehen können. Seit
zwei Jahren leben wir jetzt hier.
Zu unserem Glück sind vor einigen Tagen einige Mitarbeiter des
Afghanischen Frauenvereins gekommen und haben 520 bedürftigen und
armen Familien geholfen; unsere Familie war auch eine von ihnen, die
die humanitäre Hilfe erhalten hat. Vielen Dank für die
Menschlichkeit, die sie uns entgegengebracht haben. Diese Hilfe war
für uns arme Menschen sehr groß.
Wir haben 7 Sachen bekommen: 50 kg Mehl, 7 kg Bohnen, 10 kg
Zucker, 1 kg Tee, 5 kg Reis, 5 Liter Öl, 1 Wassereimer.
Gott möge die Betreuer dieses Vereins für ihre helfende Hand
mehrfach belohnen.
Ein ganz besonderer Dank geht an Herrn Safi vom Afghanischen
Frauenverein und seinem treuen Team für die Transparenz ihrer Arbeit
und die faire Verteilung, und dass sie keinen Bedürftigen vergessen
haben.
Pressekontakt:
Afghanischer Frauenverein e.V. (AFV)
Nadia Nashir (Vorsitzende)
Katharinenstraße 32
49078 Osnabrück
Tel.: 05 41-4 08 99 96
info@afghanischer-frauenverein.de
Original-Content von: Afghanischer Frauenverein e. V., übermittelt durch news aktuell
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