Westdeutsche Zeitung: "Raus aus dem Keller" - Aufwertung des Kampfs gegen Kinderpornografie in NRW
Geschrieben am 18-06-2019 |
Düsseldorf (ots) - Man möchte Innenminister Herbert Reul (CDU)
beipflichten, als er am Dienstag erklärt, mehr als 1600
Kinderpornogrofie-Fälle würden in NRW gar nicht aktiv bearbeitet,
weil die 104 Spezialistenstellen innerhalb der
42 000-Mann-Polizei nicht die Zeit hätten - und
hinterherschiebt: "Da fällt mir nicht mehr viel ein."
Nein, da fällt einem nicht mehr viel ein. Zumal wenn man bedenkt,
dass die Vollstreckung eines der 557 Durchsuchungsbefehle womöglich
einen Fall wie den von Lügde aufdecken und Kinder aus andauerndem
Leid befreien könnte. Es ist gefährlich, eine Sicherheitsaufgabe der
Polizei gegen eine andere aufzuwiegen. Und doch bleibt ein fader
Geschmack zurück beim Gedanken an die Polizeikräfte, die für
Blitzermarathons oder Einbrecher-Razzien auf Autobahnen aufgeboten
wurden. Oder für die Räumung des Hambacher Forstes, der postwendend
wieder besetzt wurde.
Wenn jetzt anders gewichtet wird, der Schutz schutzloser Kinder
priorisiert wird, so ist das richtig. Das Innenministerium will aber
nicht nur mehr Personal in den Kampf gegen Kinderpornografie stecken,
sondern auch die Arbeit des Personals aufwerten. Raus aus der
Schmuddelecke. Die Auswerteräume raus aus den Kellern der
Polizeibehörden und hoch in die Vorzeigeetagen, fordert Reul. Es
klingt nach Symbolpolitik. Aber es ist wohl notwendig, um die fitten
Köpfe in der Kripo für den Job zu begeistern. Und ohne Begeisterung
wird es nicht gehen. Ohne den unbedingten kriminalistischen Willen
von Menschen, Täter zu fassen und Opfer zu retten, seien die
Anhaltspunkte noch so klein. Den kann keine Technik der Welt
simulieren oder ersetzen. Insofern ist das Signal der Landesregierung
gut: Der Kampf gegen Kinderpornos ist nicht länger Stiefkind der
Kriminalistik, sondern wie von Reul angekündigt "Chefsache".
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
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