Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Landesparteitag der AfD in Warburg
Geschrieben am 07-07-2019 |
Bielefeld (ots) - Wer bislang keine Vorstellung davon gehabt hat,
was der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland mit »gäriger Haufen« meint,
wenn er von seiner Partei spricht, hat seit dem Landesparteitag der
NRW-AfD in Warburg zumindest einen Eindruck. Die AfD ist mehr
Sammelbecken als Partei. Und da gärt so manches. Die Zerrissenheit
dieser AfD tritt so offen zutage, dass man von Spaltung sprechen
muss. Gespalten in gemäßigte Konservative und radikale
Völkisch-Nationale, in Meuthen- und Höcke-Anhänger, in »Alternative
Mitte« und »Flügel«, in ehemalige CDU-Wähler (Westen) und
Ex-NPD-Anhänger (Osten). Die Bürger, die im September 2015 der CDU
wegen Angela Merkels Flüchtlingspolitik den Rücken gekehrt haben und
seitdem AfD wählen, scheinen als Zielgruppe immer mehr aus dem Fokus
zu geraten. Den auch in den Landesverbänden zerstrittenen AfD-Spitzen
ist offenbar nicht bewusst, dass gut zehn der 13 bis 14 Prozentpunkte
der AfD auf enttäuschten Unions-Wählern basieren. Und die werden eher
zu Nicht-Wählern, als dass sie bei einer Björn-Höcke-Partei ihr Kreuz
machen. Und die AfD ist auf dem Weg dahin, weil die Völkischen immer
mehr Landesverbände beherrschen und die Macht übernehmen wollen. In
ihrer jungen Geschichte hat sich die AfD schon mehrfach gewandelt,
gehäutet und getrennt. Aus einer »Professoren-Partei« um Bernd Lucke,
die mit guten Argumenten vor der Euro-Rettungspolitik warnte, wurde
die Anti-Flüchtlings-Partei mit Frauke Petry an der Spitze. Und als
Petry die AfD koalitionsfähig machen wollte, wurde sie von denen
gestürzt, die jetzt das Sagen haben und dabei zusehen müssen, wie die
Partei immer stärker radikalisiert wird. Dass die AfD in allen 16
Landtagen vertreten ist und im Bundestag die drittgrößte Fraktion
stellt, heißt nicht, dass sie nicht wieder in der Versenkung
verschwinden könnte. Wenn das völkische Lager den internen Kampf
gewinnt, verliert die AfD sehr viele bürgerliche Protestwähler. Dann
müsste sie um den Einzug in die Parlamente zittern - zumindest im
Westen der Republik. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer
hat für ihren Vorstoß, jede Art der Kooperation mit der Partei
kategorisch abzulehnen, nicht nur Beifall bekommen. Doch ihr Kurs
könnte sich angesichts der Entwicklung der AfD noch als richtig
erweisen. Für den Fortbestand der AfD um die zehn Prozent spricht
allerdings die weiterhin nicht funktionierende Migrationspolitik. So
lange im Durchschnitt immer noch 500 Flüchtlinge pro Tag nach
Deutschland einreisen, aussichtslose Asylanträge stellen und im
Land bleiben können, geht der AfD ihr Thema nicht aus: Sie nennt das
unkontrollierte Masseneinwanderung aus fremden Kulturen in deutsche
Sozialsysteme.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
693601
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Die NRW-AfD und ihre Radikalen
= Von Reinhard Kowalewsky Düsseldorf (ots) - Wohin es mit der AfD in NRW gekommen ist,
zeigte sich am Samstag auf ihrem Parteitag in Warburg. 2013 wurde die
Partei als wirtschaftsliberale Opposition gegen die
Euro-Rettungspolitik gegründet. Jetzt gilt ein Drittel der
Delegierten auf einem NRW-Parteitag als Anhänger der
völkisch-nationalistischen Gruppierung "Der Flügel" rund um den
Thüringer AfD-Chef Björn Höcke.
Wie groß die Macht dieser vom Verfassungsschutz wegen
Extremismusverdachts beobachteten Gruppe ist, zeigte der Verlauf des
Spektakels: Einem mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Letzter Schuss für die Deutsche Bank
= Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Was für ein Absturz: Die Deutsche Bank wähnte
sich einst als Herz der globalen Finanzwelt. Mit milliardenschweren
Zukäufen war sie aufgestiegen, um der Wall Street Paroli zu bieten.
Manche "Regenmacher", wie ihre Investmentbanker genannt wurden,
verdienten mehr als die Bank-Chefs. Und die waren so arrogant wie die
Bank reich. Hilmar Kopper nannte Millionen-Beträge "Peanuts", Josef
Ackermann träumte von 25 Prozent Rendite und mokierte sich über
Staatshilfe in der Finanzkrise. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor
dem mehr...
- Badische Zeitung: Bundeswehr nach Syrien?: Sorry, Herr Präsident /
Kommentar von Dietmar Ostermann Freiburg (ots) - Deutsche Soldaten ins syrische Kriegsgebiet? Die
Antwort auf die gewiss nicht zufällig öffentlich lancierte
US-Forderung sollte leichtfallen. Sorry, die Bundeswehr wird nicht
mit Einheiten am Boden nach Syrien ausrücken. Zwar ist die Anfrage
aus Washington verständlich. Denn die Bundesregierung einschließlich
des SPD-Außenministers hat stets die Bedeutung des Anti-IS-Einsatzes
betont, sich aber bislang militärisch nur eher symbolisch beteiligt.
Doch es gibt keinen Grund, sich jetzt tiefer in einen Einsatz zu
verstricken, mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Griechenland Stuttgart (ots) - Der scheidende Premier Tsipras versuchte
zuletzt, die Wähler mit plumpen Wahlgeschenken zu ködern, verteilte
Bonuszahlungen und versprach Rentenerhöhungen. Aber die Zeiten, als
solche Almosen wirkten, sind selbst in Griechenland vorbei. Das
Abstimmungsergebnis in Griechenland ist vor allem eins: eine klare
Absage an den Populismus. Darin liegt die eigentliche Bedeutung
dieser Wahl - nicht nur für Griechenland, sondern für ganz Europa.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk
Telefon: mehr...
- Rheinische Post: SPD lehnt Syrien-Einsatz aus rechtlichen Gründen ab Düsseldorf (ots) - Ein von den USA verlangter Einsatz von
deutschen Bodentruppen in Syrien stößt bei der SPD auf Ablehnung. Es
liege zwar im deutschen Interesse, den Kampf gegen den IS weiter zu
unterstützen, "was wir aber sicherlich schon aus rechtlichen Gründen
nicht tun können, ist, Soldaten nach Syrien zu entsenden", sagte
SPD-Bundeswehrexperte Fritz Felgentreu der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Montag). Zwischen Entwicklungshilfe und dem Einsatz von
Bodentruppen gebe es ein Spektrum an sinnvollen Aufgaben, bei denen
Deutschland mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|