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Umfrage: Bevölkerung hängt an Landkliniken (FOTO)

Geschrieben am 10-07-2019

Leverkusen (ots) -

Auch Städter zum großen Teil gegen Schließungen

- Telemedizin aus Sicht der Bevölkerung keine Lösung

Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland lehnt die Schließung
von Krankenhäusern auf dem Land kategorisch ab - selbst dann, wenn
die Häuser klein und wenig rentabel sind. Sogar in den Großstädten
sprechen sich 44 Prozent gegen Schließungen von
"Provinzkrankenhäusern" aus. Dies sind Ergebnisse einer
repräsentativen Studie, für die im Auftrag der pronova BKK 1.000
Personen befragt wurden.

Die wirtschaftliche Lage von Kliniken in Deutschland
verschlechtert sich. Mehr als jedes zehnte Krankenhaus ist
insolvenzgefährdet, wie Studien nahelegen. Ein Grund dafür ist der
Rückgang stationärer Fallzahlen. Immer mehr Fachärzte bieten
Operationen ambulant in ihrer Praxis an. Die zunehmende Urbanisierung
verstärkt den Run auf große Kliniken in den Metropolen. Kleine
Häuser, die vor allem in ländlichen Regionen vorkommen, haben
zunehmend Probleme mit der Auslastung. Eine flächendeckende
Schließung kleiner Krankenhäuser, wie sie von einigen Vertretern der
Gesundheitswirtschaft gefordert wird, lehnen 47 Prozent der
Bevölkerung jedoch strikt ab. Auch die Befürworter akzeptieren
Schließungen nur unter bestimmten Bedingungen. So erwarten 35 Prozent
aller Befragten, dass die schnelle medizinische Versorgung der
örtlichen Bevölkerung trotzdem gewährleistet sein muss. Ein Viertel
akzeptiert Schließungen nur dann, wenn Patienten in der
nächstgelegenen Klinik unwesentlich länger auf eine Behandlung warten
müssen. Ebenso viele fordern, dass dafür stark in die noch
verbleibenden Kliniken investiert wird, damit diese immer die aktuell
beste verfügbare Ausstattung erhalten.

Telemedizin keine Alternative

Im Zusammenhang mit einer besseren medizinischen Versorgung auf
dem Land fällt häufig das Schlagwort "Telemedizin". Über digitale
Anwendungen können Ärzte dabei über größere Distanzen hinweg mit
Patienten in Kontakt treten. Auf diese Weise könnten
Provinzkrankenhäuser neue Zielgruppen erschließen, etwa Senioren, die
nicht mehr mobil sind. Mit 70 Prozent glaubt jedoch die Mehrheit der
in der pronova BKK Studie befragten Personen nicht daran, dass
Telemedizin zu einer besseren Auslastung ländlicher Kliniken führt.
Hauptgrund für die Skepsis: Echte Patientennähe, der entscheidende
Vorteil örtlicher Kliniken, kann bei digitalen Konzepten aus Sicht
der Befragten nicht zufriedenstellend hergestellt werden. Wer den
Fahrtweg zum nahegelegenen Krankenhaus nicht auf sich nehmen will
oder kann, wird nach ihrer Einschätzung also auch auf digitalem Weg
keinen Kontakt aufnehmen - und wer hochkarätige Spezialisten sucht,
wendet sich weiterhin an die großen Klinikzentren. Ein Viertel der
Befragten bezweifelt außerdem, dass die nötigen technischen
Voraussetzungen, zum Beispiel eine schnelle Internetverbindung auf
dem Land, noch nicht gegeben sind.

"Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass ein Krankenhaus
in der Nähe des eigenen Wohnorts von der Bevölkerung trotz
Digitalisierung für sehr wichtig erachtet wird", sagt Lutz Kaiser,
Vorstand der pronova BKK. "Ein Wegfall der Landkliniken kann große
Sorgen um die medizinische Versorgung auslösen. Bei den Diskussionen
und Plänen zu großflächigen Schließungen sollten die von den
Befragten geäußerten Bedenken und Bedingungen daher unbedingt
berücksichtigt werden."

Zur Studie

Die Studie "Digitales Gesundheitssystem" wurde im März 2019 im
Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung
durchgeführt. Bundesweit wurden bevölkerungsrepräsentativ 1.000
Personen ab 18 Jahren befragt.

Über die pronova BKK

Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der
Betriebskrankenkassen namhafter Weltkonzerne wie BASF, Bayer,
Continental und Ford entstanden. Bundesweit für alle Interessenten
geöffnet, vertrauen der Krankenkasse bereits über 660.000 Versicherte
ihre Gesundheit an. Ob per App, im Chat, über das rund um die Uhr
erreichbare Servicetelefon oder in den 60 Kundenservices vor Ort -
die pronova BKK kümmert sich jederzeit um die Anliegen ihrer
Kundinnen und Kunden. Weitere Informationen auf pronovabkk.de.



Pressekontakt:
Ulrich Rosendahl
Tel.: 0214 32296-3700
Fax: 0214 32296-9700
E-Mail: presse@pronovabkk.de

Original-Content von: pronova BKK, übermittelt durch news aktuell


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