Digitale Plattformen: Jeder fünfte Finanzdienstleister möchte mit Wettbewerbern kooperieren
Geschrieben am 15-08-2019 |
Hamburg (ots) - Finanzdienstleister in Deutschland wollen beim
Aufbau digitaler Plattformen mehr mit- als gegeneinander arbeiten. 77
Prozent der Entscheider von Banken und Versicherern zeigen sich
grundsätzlich offen für Kooperationen mit Konkurrenten. 20 Prozent
arbeiten bei Plattforminitiativen bevorzugt mit direkten
Wettbewerbern zusammen, 42 Prozent mit anderen Finanzdienstleistern.
Das zeigt die Studie "Potenzialanalyse Digitale Plattformen" von
Sopra Steria Consulting, für die 355 Entscheider und Fachspezialisten
aus verschiedenen Branchen befragt wurden.
Banken und Versicherer in Deutschland hat das Plattformfieber
gepackt. Nahezu die Hälfte (42 Prozent) der Finanzdienstleister ist
als Initiator an einer digitalen Plattform beteiligt. 66 Prozent sind
Nutzer einer Plattform, beispielsweise von Vergleichsportalen als
Vertriebskanal. Damit ist keine andere Branche so aktiv in der
Plattformökonomie wie die der Banken und Versicherer. Die Aktivitäten
zeigen, wie stark sich die beiden klassischen
Finanzdienstleistungszweige in Richtung Digitalunternehmen verändern.
Für zwei von drei Managern aus dem Finanzsektor sind Plattformen und
Ökosysteme das beherrschende Thema. Zum Vergleich: 16 Prozent der
befragten Entscheider aus der Industrie stufen Plattformaktivitäten
als hochwichtig ein.
Banken und Versicherer setzen bei ihren Aktivitäten auf
Kooperationen. Der Grund: Für 83 Prozent der befragten Entscheider
der beiden Finanzbranchen sind die Herausforderungen der
Digitalisierung so komplex, dass Unternehmen sie nicht mehr allein
bewältigen können, sondern nur noch im Verbund mit anderen. Fast
genauso viele (80 Prozent) sehen zudem einen Trend hin zu
Komplettlösungen aus einer Hand mit Angeboten weiterer Unternehmen.
42 Prozent der Befragten betrachten dabei auch andere
Finanzdienstleister als bevorzugte Partner, 20 Prozent sogar ihre
direkten Wettbewerber. Sparkassen sowie Genossenschaftsbanken
arbeiten beispielsweise bei der Identitätsplattform Yes zusammen,
einer Art Generalschlüssel für Kunden zu anderen
Onlinedienstleistern. Die Deutsche Bank bindet auf ihrer Plattform
Zinsmarkt auch Produkte anderer Institute an. "Dieser Trend zu
Coopetition, also die Zusammenarbeit zwischen Wettbewerbern, ist kein
Altruismus, sondern die klare strategische Erkenntnis, dass sich
Marktanteile und Marktmacht auf Dauer gegenüber Google, Apple,
Facebook und Amazon (GAFA) nur dann erzielen und halten lassen, wenn
Unternehmen über ihren Schatten springen und bis dato für
unverrückbar geltende Grenzen überschreiten", sagt Simon Oberle,
Leiter Future Management Consulting von Sopra Steria NEXT.
Lieber junge Start-ups als etablierte Tech-Unternehmen
58 Prozent der befragten Entscheider der Finanzbranche halten
darüber hinaus Fintechs und Insurtechs für geeignete Partner oder
Kandidaten für Beteiligungen. Dagegen wollen nur 22 Prozent mit den
GAFA kooperieren, 14 Prozent mit anderen großen IT-Firmen.
Versicherer Ergo arbeitet beispielsweise mit dem IT-Konzern IBM
zusammen, um Teile des Lebensversicherungsbestands auf eine separate
Plattform zu übertragen, um sie effizienter managen zu können. Eine
strategische Option ist, künftig auch Verträge anderer Versicherer
gegen Gebühr in die Plattform zu integrieren.
Das starke Engagement der Finanzdienstleister, eigene Plattformen
zu etablieren und dabei auch mit Konkurrenten und branchenfremden
Unternehmen zusammenzuarbeiten, kommt nicht von ungefähr: Drei von
vier Bank- oder Versicherungsentscheidern sehen das eigene Geschäft
durch bestehende digitale Plattformen bedroht. Ihre zentrale Sorge
ist die Abhängigkeit von den Betreibern, vor allem von
Nischenplattformen der eigenen Branche, den großen Tech-Konzernen
sowie von Vergleichsportalen. Dazu kommen der drohende Preiskampf und
mögliche Margeneinbußen, die mit einer Teilnahme an fremden
Plattformen verbunden sind.
Über die Studie:
Die "Potenzialanalyse Digitale Plattformen" von Sopra Steria
Consulting und dem F.A.Z.-Institut basiert auf einer Online-Befragung
in den Branchen Banken, Versicherungen, Energie- und
Wasserversorgung, Telekommunikation und Medien, öffentliche
Verwaltung, Automotive sowie sonstiges verarbeitendes Gewerbe. Im
April und Mai 2019 wurden 355 Entscheider, Manager und Fachkräfte
befragt, ob und wie ihr Unternehmen auf digitalen Plattformen
vertreten ist, welche Chancen die Plattformökonomie bietet und welche
Risiken bestehen.
Studie herunterladen: http://bit.ly/Studie_Digitale_Plattformen
Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)
Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 45.000
Mitarbeitern in 25 Ländern erzielte Sopra Steria 2018 einen Umsatz in
Höhe von 4,1 Mrd. Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.
Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom
Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com
Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de
Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell
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