Börsen-Zeitung: Unendliche Geschichte?/ Kommentar zur Lage der Nord/LB von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 15-08-2019 |
Frankfurt (ots) - Können wir uns eigentlich am Investment in die
Nord/LB noch beteiligen? Banken stehen momentan zwar nicht ganz oben
auf unserer Empfehlungsliste. Aber bei einem Institut mit demnächst
14% harter Kernkapitalquote und einem Geschäftsmodell, das
perspektivisch für eine Cost-Income-Ratio von 50% und eine
Eigenkapitalrendite von 8% gut sein soll, könnte man noch mal neu
nachdenken. No risk, no fun. Oder sollten diese Vorgaben doch allzu
sportlich sein?
Der leidgeprüften, in einem geradezu monströsen
Redimensionierungsprozess befindlichen Landesbank sei es von Herzen
gegönnt, wenn sie die sehr ambitioniert erscheinenden Ziele, an die
die 3,6 Mrd. Euro schwere öffentlich-rechtliche Auffanglösung
geknüpft ist, bis 2024 wirklich erreichen sollte. Zumal im gegebenen
und sicher noch lange vorherrschenden Zinsumfeld. Wie realistisch die
Tragfähigkeit des Geschäftsmodells unter diesen Bedingungen ist, wird
sich nun die EU-Kommission kritisch anschauen. Dies ist der nächste
und vermutlich größte Stolperstein auf dem langen Weg zur Rettung der
Nord/LB.
Ein anderer wurde in der Nacht zum Donnerstag weggeräumt: der
Konflikt über die Ausschüttung. Mit der gefundenen Lösung können das
Land Niedersachsen, das gemessen an den ursprünglichen
Vereinbarungen schon durch eine auf Brüsseler Druck, aber wohl im
Konsens erhöhte Garantieprovision profitiert, und die Sparkassen
mit ihrem Sicherungssystem gleichermaßen leben. Zum einen gibt es
kein Veto gegen den alten und mutmaßlich auch künftigen
Mehrheitseigner, zum anderen sollte die festgelegte
Ausschüttungsbremse für eine Stabilisierung der Bank im Sinne der
Sparkassen sorgen. Wobei "Ausschüttung" immer voraussetzt, dass es
etwas auszuschütten gibt.
Als Außenstehender hatte man glauben wollen, die Aktion sei bei
aller Komplexität schon weiter. Dieser Eindruck wurde von Beteiligten
ja auch erweckt. Doch dauernd poppen potenzielle Dealbreaker auf.
Mal ist es ein angeblicher zusätzlicher Kapitalbedarf, mal wird das
Thema Braunschweigische Landessparkasse neu aufgerollt, diesmal die
Ausschüttung. Was kommt als Nächstes? Derweil muss das inzwischen
stellenweise veränderte Gesamtpaket erneut durch alle Gremien, die
sämtlich schon mal über den Grundlagenvertrag abgestimmt hatten. Nun
geht es um den Stützungsvertrag. Eine unendliche Geschichte?
Die Prognose sei dennoch gewagt: Am Ende werden alle zustimmen,
auch die EU-Kommission, auf die es entscheidend ankommt. Wir lassen
die Finger aber trotzdem von Bankaktien
(Börsen-Zeitung, 16.08.2019)
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