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Deutsche Umwelthilfe und Our Fish schlagen zum Tag der Fische am 22. August Alarm: Überfischung muss 2019 enden

Geschrieben am 20-08-2019

Berlin (ots) - Tag der Fische macht auf katastrophale Situation
der Meeresbewohner aufmerksam - 41 Prozent der Fischbestände in der
EU sind überfischt - Später Fangstopp für Dorsch in der Ostsee bringt
kaum Erholung - Nachhaltiges Fischereimanagement unverzichtbar, damit
Populationen nicht ganz verschwinden - Deutsche Umwelthilfe und Our
Fish fordern Durchsetzung der Ziele der Gemeinsamen Fischereipolitik
der EU

Zum Tag der Fische am 22. August macht die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) gemeinsam mit der Initiative Our Fish auf die katastrophale
Situation der Fische in Europa aufmerksam. 41 Prozent der
Fischpopulationen in der EU sind überfischt und stehen teilweise vor
dem kommerziellen Aussterben. Sie können demnach kaum noch befischt
werden und könnten bald verschwinden. Verschmutzung und Zerstörung
der marinen Lebensräume sowie die Folgen des Klimawandels machen
unseren Fischen zusätzlich zu schaffen.

Anlässlich der Deutschen Fischereitage in Magdeburg vom 20. bis
22. August mit Vertretern der Fischereiwirtschaft und zuständigen
Behörden, fordern DUH und Our Fish ein Ende der Überfischung noch
2019. Die Freude seitens der Industrie über steigende
Verbrauchszahlen in 2018 für Fisch in Deutschland kritisieren DUH und
Our Fish scharf.

Die Fischpopulationen des westlichen Herings und des östlichen
Dorschs in der Ostsee sind mittlerweile so stark zurückgegangen, dass
Wissenschaftler einen Fangstopp für 2020 empfehlen. Der kritische
Zustand der östlichen Dorschpopulation veranlasste die EU-Kommission
sogar zu einer Schließung der Fischerei ab dem 23. Juli 2019. Doch
selbst dieses Fangverbot kann kaum zu einer kurzfristigen Erholung
der Population beitragen. Da die Population eine längerfristige
Erholung braucht, fordern DUH und Our Fish die Fortsetzung des
Fangstopps auch in 2020.

Rebecca Hubbard, Direktorin der Our Fish-Kampagne dazu: "Das im
Juli beschlossene Fangverbot für den östlichen Dorsch kommt zu spät
und greift mit den Ausnahmen für die industrielle Fischerei zu kurz.
In der Ostsee werden die Konsequenzen massiver Überfischung über
Jahrzehnte hinweg nun deutlich. Wenn die Überfischung nicht bis 2020
endet, wie von den EU-Staaten in der Gemeinsamen Fischereipolitik
beschlossen, werden kollabierte Fischbestände leider keine Seltenheit
bleiben. Die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten des Ostseeraums
müssen 2019 nachhaltige Fangmengen auf Basis wissenschaftlicher
Empfehlungen festlegen. Nur so haben die Fischpopulationen in der
Ostsee eine Chance, sich zu erholen."

Laut des aktuellen Berichts des Weltbiodiversitätsrates hat die
Fischerei den größten negativen Einfluss auf die Meeresumwelt. Die
schrumpfenden Fischpopulationen bedrohen dabei nicht nur die
Meeresökosysteme, sondern auch den langfristigen Erhalt insbesondere
der kleinen, handwerklichen Fischerei.

"Unsere Fischpopulationen in der Ostsee sind aufgrund von
Überfischung und illegalen Rückwürfen stark mitgenommen. Auf den
Deutschen Fischereitagen werden vor allem die Folgen der Klimakrise
auf die Fischerei diskutiert. Die Überfischung zu beenden ist die
einfachste Möglichkeit, unseren Fischpopulationen zu helfen und sie
widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des sich ändernden Klimas zu
machen. Dies muss in den Fokus der Diskussion rücken", meint Ulrich
Stöcker, Leiter des Fachbereichs Naturschutz und Biodiversität der
DUH.

"Wir fordern Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf,
in den Verhandlungen für die Ostseebestände im Oktober nachhaltige
Fangquoten ohne Kompromisse und Ausnahmen festzulegen", so Stöcker
weiter.

Hintergrund:

2014 trat die Gemeinsame Fischereipolitik der EU (GFP) in Kraft.
Sie verpflichtet alle Mitgliedstaaten, die Überfischung bis 2020 zu
beenden. Dies sollte gelingen, indem alle kommerziellen Fischbestände
so bewirtschaftet werden, dass der höchstmögliche Dauerertrag für
jeden Bestand erreicht werden kann und verschwenderische Rückwürfe
verhindert werden. Der ungewollte Beifang wurde 2011 auf 1,7
Millionen Tonnen Fisch pro Jahr geschätzt.

Damit die ungewollten Fische nicht mehr zurück ins Meer geworfen
werden, wurde stufenweise für bestimmte Arten und Fanggebiete eine
Anlandeverpflichtung eingeführt. Alle Fische, für die Fangquoten
existieren, müssen seitdem an Land gebracht werden. Seit 2019 gilt
die Anlandeverpflichtung EU-weit. Sie wird jedoch nicht ausreichend
kontrolliert und weist starke Mängel in der Umsetzung auf.

Den Auftakt im Prozess zur Festlegung der Fangquoten für alle
kommerziell genutzten Ostseebestände bilden die wissenschaftlichen
Empfehlungen des Internationalen Rats für Meeresforschung, die
jährlich Ende Mai veröffentlicht werden. In diesem Jahr hatten die
Wissenschaftler eine Null-Quote für den westlichen Hering und
erstmals auch für den östlichen Dorsch empfohlen. Im Oktober
entscheiden die EU-Fischereiminister über die zulässigen Fangmengen
und andere Erhaltungsmaßnahmen auf dem Treffen des AGRIFISH-Rates in
Luxemburg.

Link:

- Die Initiative Our Fish: https://our.fish/?lang=de

- Mehr zu Überfischung: https://www.duh.de/fischerei/



Pressekontakt:
Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz und Biodiversität DUH
0160 8950556, stoecker@duh.de

Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish

Katja Hockun, Projektmanagerin Meeresnaturschutz DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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