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Smarte Geschäftsidee aus dem Hochtaunus: Unverpackt-Laden 2.0

Geschrieben am 29-08-2019

Offenbach am Main (ots) - Jeder Deutsche verursachte im Jahr 2016
durchschnittlich 38 Kilogramm Plastikmüll - nur 16 Prozent werden für
neue Produkte wiederverwertet. Dieses Ergebnis ist dem kürzlich
veröffentlichten "Plastikatlas 2019" der Heinrich-Böll-Stiftung und
des Bundes für Umwelt und Naturschutz zu entnehmen. Gleichzeitig wird
der Wille vieler Menschen, Müll und Verpackungen zu vermeiden und
eine nachhaltige Lebensmittelproduktion zu unterstützen, immer
spürbarer. Viele Endverbraucher möchten neben der Müllvermeidung auch
die Herkunft ihrer Produkte kennen und sich auf die Qualität ihrer
Lebensmittel verlassen können.

Dies erklärt, warum landesweit immer mehr sogenannte
Unverpackt-Läden eröffnen und auf zahlreiche Kundschaft treffen. Auch
Julius Schiesser, der 2016 in die seit mehr als 40 Jahren bestehende
Imkerei seines Vaters Heinz eingetreten ist, hat sich zum Ziel
gesetzt, in Friedrichsdorf im hessischen Hochtaunuskreis den Erwerb
verpackungsloser Lebensmittel deutlich zu vereinfachen. Sowohl mit
einer Crowdfunding-Aktion über Startnext als auch mit einem
Hessen-Mikrodarlehen der WIBank in Höhe von 25.000 Euro plant der
Jungunternehmer, den Verkaufsstandort seiner Imkerei namens
HONIGHALLE um einen Unverpackt-Laden zu erweitern. Gleichzeitig soll
die HONIGHALLE als künftiges Lager für die große Bandbreite an
unverpackten Produkten dienen.

"Der Kunde kann sich die Ware nicht nur selbst in unserer
HONIGHALLE aus transparenten Spendern abfüllen. Wir verfolgen darüber
hinaus eine Shop-in-Shop-Lösung, bei dem sich der Kunde auch in
anderen naheliegenden Supermärkten aus einem kleinen Sortiment
bedienen oder über eine digitale Anzeige eine Vielzahl an Produkten
aus dem Trockensortiment bestellen kann. Damit ermöglichen wir einen
noch einfacheren Zugang zu losen Lebensmitteln bei uns in der
Region", erklärt Schiesser sein Konzept.

Pfandgläser erleichtern den Unverpackt-Einkauf

Mit Erdgas-Fahrzeugen werden die Bestellungen dann binnen 24
Stunden in umweltfreundlichen Pfandgläsern an den jeweiligen
Einzelhandel geliefert und können dort vom Kunden abgeholt werden.
"Da eigene Behältnisse nicht mehr zwingend von zu Hause mitgebracht
werden müssen und die Gläser an den Kooperations-Supermärkten
abgegeben werden können, wird der Einkauf mit den Pfandprodukten noch
attraktiver", ergänzt Schiesser.

"Wir freuen uns, wenn wir innovative Geschäftsideen fördern
können. Mit dem Shop-in-Shop-Konzept geht Julius Schiesser einen
neuen Weg in Richtung Ressourcenschutz, den wir gerne unterstützen",
sagt Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank.

Das Hessen-Mikrodarlehen wurde Ende 2013 speziell für
Existenzgründer und besonders junge Unternehmen ins Leben gerufen.
Das unbesicherte Darlehen, das über Kooperationspartner beantragt
wird, kann zwischen 3.000 und 25.000 Euro liegen. Es hat eine
Laufzeit von sieben Jahren, einen Zinssatz von derzeit nominal 5,75
Prozent p.a. und die Tilgung beginnt erst nach sechs Monaten.

Außerdem gibt es seit Ende 2018 eine neue Variante des
Hessen-Mikrodarlehens: "Hessen-MikroCrowd" ist eine Kombination aus
Mikrodarlehen und Crowdfunding. Kooperationspartner der WIBank ist
die online-basierte Crowdfunding-Plattform Startnext. Gründer,
Erfinder und Kreative können hier ihre Ideen vorstellen und sie mit
der Unterstützung von anderen Menschen (= der Crowd) finanzieren.

Erst Hessen-Mikrodarlehen ermöglicht oftmals das Geschäftsvorhaben

2018 wurden insgesamt 75 Anträge für das Hessen-Mikrodarlehen mit
einem Gesamtvolumen von 1,6 Mio. Euro bewilligt. Eine Kundenumfrage
zeigt, dass das Hessen-Mikrodarlehen mittlerweile einen wichtigen
Bestandteil der hessischen Gründungsförderung darstellt. So gaben in
der Befragung im April 2019* von 42 antwortenden
Hessen-Mikrodarlehen-Kunden 35 an, dass sie ihr Vorhaben ohne das
Hessen-Mikrodarlehen nicht hätten realisieren können. Insgesamt
würden 39 der antwortenden Firmen das Hessen-Mikrodarlehen
weiterempfehlen.

*Angaben zur Umfrage: 231 versendete Fragebögen, davon haben 42
Unternehmen freiwillig und anonym geantwortet, Teilnahmebedingung:
mindestens 1 Jahr nach Zusage des Darlehens



Pressekontakt:
Claudia Ungeheuer
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)69 9132-3716
E-Mail: claudia.ungeheuer@wibank.de

Original-Content von: Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, übermittelt durch news aktuell


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