KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Von der Wachstumsdelle zur Flaute
Geschrieben am 06-09-2019 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Konjunktur im Euroraum verliert deutlich an Kraft, bis Mitte
2020 kaum Chancen auf spürbare Belebung
- KfW Research senkt Konjunkturprognose auf 1,0% im laufenden und
0,7% im kommenden Jahr
- Handelspolitisches Störfeuer und drohender ungeordneter Brexit
belasten angeschlagene Industrie erheblich
- Rezession dank solider Binnenwirtschaft und stützender geld- und
fiskalpolitischer Impulse wohl knapp vermeidbar
Nach der kräftigen Belebung zu Jahresbeginn hat sich das
Wirtschaftswachstum in der Eurozone im zweiten Quartal
erwartungsgemäß abgeschwächt. Das Expansionstempo hat sich halbiert,
das reale Bruttoinlandsprodukt der Währungsunion legte nur noch um
magere 0,2 % zu. Zugleich haben sich die Hoffnungen auf eine baldige
Aufhellung der wirtschaftlichen Lage zerschlagen. KfW Research senkt
daher die Konjunkturprognosen für die Eurozone. Aufgrund des guten
Jahresstarts dürfte die Wirtschaftsleistung 2019 immerhin noch um 1,0
% steigen (Vorprognose: 1,1 %). Für 2020 fällt die Abwärtsrevision
deutlicher aus: Im kommenden Jahr dürfte es zu einer weiteren
Verlangsamung auf 0,7 % kommen (Vorprognose: 1,5 %).
Die Aussichten für die Wirtschaftsentwicklung haben sich
insbesondere aufgrund der zunehmenden Intensität der politischen
Störfeuer erkennbar eingetrübt. Im US-chinesischen Handelskonflikt
ist mit der jüngsten Ausweitung der Zollbelastungen eine neue
Eskalationsstufe erreicht worden und eine Beilegung der
Streitigkeiten ist nicht absehbar. Zudem schien aufgrund der
kompromisslosen Strategie der Johnson-Regierung ein ungeregelter
Brexit am 31. Oktober zeitweise kaum vermeidbar. Durch die
Intervention des Parlaments sind die Karten zwar neu gemischt worden.
Der Schlagabtausch geht aber mit hohem Einsatz weiter - mit
unkalkulierbarer Dauer und Ende. Die damit verbundenen Belastungen
sind gerade für die ohnehin angeschlagene Industrie beträchtlich.
Alles in allem ist über den Jahreswechsel hinaus nur noch mit
einer mehr oder minder stagnierenden Wirtschaftsentwicklung zu
rechnen. Ein Ende der konjunkturellen Durststrecke ist frühestens
Mitte 2020 zu erwarten. Dann sollte der US-Wahlkampf den Appetit auf
weitere Handelsauseinandersetzungen dämpfen.
"Die Eurozone befindet sich im Abschwung", sagt Stephanie
Schoenwald, Ökonomin bei KfW Research. Das Wachstum bleibe hinter den
geschätzten Zuwächsen des Produktionspotenzials zurück und die
Auslastung der Kapazitäten sinke. "Ein Abrutschen der
Wirtschaftsentwicklung in eine Rezession kann angesichts der
hochgradigen, politisch bedingten Unwägbarkeiten nicht ausgeschlossen
werden. Zurzeit rechne ich aber nicht damit, denn insgesamt
präsentiert sich die Binnenwirtschaft weiter in guter Verfassung", so
Schoenwald. Unterstützung für die Konjunktur komme zudem von einer
moderat expansiven Fiskalpolitik. "Im Herbst wird es voraussichtlich
ein neues geldpolitisches Maßnahmenpaket geben, das Unternehmen
günstige Finanzierungsbedingungen sichert. Es dürfte wesentlich dazu
beitragen, Unternehmen die Abfederung temporärer
Absatzschwierigkeiten zu erleichtern und die Investitionsaktivitäten
zu glätten."
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass Eurozone ist abrufbar unter:
http://ots.de/fePU5m
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
700696
weitere Artikel:
- Immoware24 wächst weiterhin mit 50 % pro Jahr (FOTO) Halle (Saale) (ots) -
Wie man mit Technologie, effizienten Features und einem
motivierten Team neue Maßstäbe setzt.
Seit mehr als 10 Jahren entwickelt Immoware24 Software für die
Hausverwaltung. Damals war man mit cloudbasierter Software jedoch
noch sehr früh am Markt. Es gab viele Verwalter, aber auch andere
Hersteller von Verwaltungssoftware, die mit dieser Technologie nichts
anzufangen wussten. Nun scheint die Zeit gekommen, in der immer mehr
Verwalter offen der Digitalisierung gegenüberstehen und sich
wünschen, sich mehr...
- Spezialist für Rhythmologie wechselt ans Asklepios Klinikum Harburg (FOTO) Hamburg (ots) -
Verstärkung im Herzteam: Prof. Dr. Boris Hoffmann leitet gemeinsam
mit Dr. Britta Goldmann die renommierte Klinik für Kardiologie
Mit Professor Dr. Boris Hoffmann holt das Harburger Klinikum einen
ausgewiesenen Experten in der Therapie rhythmologischer
Herzerkrankungen an die Elbe. Der bisherige stellvertretende
Klinikdirektor der Klinik für Kardiologie - Rhythmologie an der
Universitätsklinik in Mainz leitet den Schwerpunkt "Rhythmologie" in
Harburg und wird sämtliche diagnostischen und therapeutischen
Verfahren mehr...
- dpa tritt Vereinigung unabhängiger Nachrichtenagenturen "Gruppe 39" bei (FOTO) Wien (ots) -
Gemeinsam mit der britischen Press Association ist die Deutsche
Presse-Agentur der Gruppe 39 beigetreten - der weltweit ältesten
Vereinigung unabhängiger Nachrichtenagenturen. Eine unter aktueller
österreichischer Präsidentschaft erfolgte Statutenänderung
ermöglichte eine Erweiterung um die beiden neuen Mitglieder. Die
Gruppe 39 feierte am 5. September 2019 in Wien im Rahmen einer
Generalversammlung ihr 80-jähriges Bestehen.
"In einer Zeit, in der unabhängiger Journalismus weltweit unter
starken Druck geraten mehr...
- SKODA AUTO startet Komponentenfertigung für Elektrofahrzeuge des Volkswagen Konzerns (FOTO) Mladá Boleslav (ots) -
- SKODA AUTO produziert Hochvolt-Traktionsbatterien für
Plug-in-Hybride der Volkswagen Konzernmarken SKODA, AUDI, SEAT
und Volkswagen
- Produktionskapazität von zunächst 150.000 Einheiten pro Jahr
wird weiter ausgebaut
- SKODA AUTO Stammwerk in Mladá Boleslav wurde zwei Jahre lang und
mit Investitionen von 25,3 Millionen Euro auf den Start ins
Elektrozeitalter vorbereitet
SKODA AUTO hat im Stammwerk in Mladá Boleslav die ersten
Serienkomponenten für Elektroautos des mehr...
- Unzulässige Gesundheitswerbung von Kellogg: foodwatch legt Beschwerde bei Werberat ein Berlin (ots) - Die Verbraucherorganisation foodwatch hat dem
Lebensmittelkonzern Kellogg unzulässige Gesundheitswerbung für
Frühstücksflocken vorgeworfen und eine entsprechende Beschwerde beim
Deutschen Werberat eingereicht. Kellogg bewirbt mehrere
Müsli-Produkte mit dem Versprechen "no added sugar" (ohne
Zuckerzusatz) - obwohl diese mit Dattelpaste gesüßt sind, welche
überwiegend aus Zucker besteht. Dies ist laut foodwatch
Verbrauchertäuschung und ein Verstoß gegen die europäische Verordnung
zu Gesundheitswerbung. Hersteller dürften mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|