EU erwägt allgemeine Uploadfilter-Pflicht und Internetverbote
Geschrieben am 06-09-2019 |
Berlin/Brüssel (ots) - Die EU-Kommission will Online-Plattformen
künftig auch in anderen Fällen als Urheberrechtsverstößen allgemein
zum Einsatz von Upload-Filtern zwingen. Mit solchen "proaktiven
Maßnahmen" soll die Verbreitung illegaler und auch legaler, angeblich
"schädlicher Inhalte" verhindert werden. Außerdem könnten
unerwünschte Veröffentlichungen mit der Sperrung von Online-Konten
bestraft werden. Diese Vorschläge ergeben sich aus einem geleakten
Arbeitsdokument der EU-Kommission.[1]
Patrick Breyer, Europaabgeordneter der Piratenpartei Deutschland,
kommentiert:
"Die alarmierenden Pläne in der Kommission würden
Online-Plattformen dazu zwingen, als 'Internetpolizei' und
'Internetzensoren' zu handeln. Fehleranfällige Upload-Filter, die das
Grundrecht auf freie Meinungsäußerung verletzen, drohen immer öfter
eingesetzt zu werden.
Umgekehrt sollten verfehlte nationale Rechtsvorschriften wie das
deutsche NetzDG ersetzt und dadurch die freie Meinungsäußerung besser
als bisher geschützt werden. Messengerdienste und soziale Netzwerke
könnten miteinander verbunden werden, was gut für den Wettbewerb wäre
und dem Nutzer eine echte Wahlmöglichkeit einräumt. Das Recht,
Internetdienste anonym zu nutzen, könnte erstmals auf EU-Ebene
geschützt werden.
Die Meinungsfreiheit, die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher, das
Recht auf Privatsphäre und die Grundprinzipien eines globalen
Internets müssen im Mittelpunkt jeder Regulierung digitaler Dienste
stehen. Es geht um unseren digitalen Lebensraum. Die gesamte
Internetgemeinde schaut der EU sehr aufmerksam auf die Finger.
'Zensursula 2.0' werden wir nicht zulassen."
Hintergrund:
Die EU-Kommission will Internetplattformen für Verhalten ihrer
Nutzer verantwortlich machen, auch wenn sie davon keine Kenntnis
haben, wie es bereits in der Urheberrechtsreform und der Verordnung
über terroristische Inhalte vorgesehen ist. Nicht zuletzt erwägt die
Kommission die Einrichtung einer öffentlichen Regulierungsbehörde,
die für die Überwachung und Durchsetzung der Anwendung des jeweiligen
Rechts zuständig wäre. Konkret äußern sich dazu die GD CONNECT
(Generaldirektion für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien)
[2] und die GD HOME (Generaldirektion Migration und Inneres) [3] in
dem geleakten Arbeitsdokument.
Quellen/Fußnoten:
[1] http://ots.de/o5A787
[2] GD CONNECT: http://ots.de/tlfyRF
[3] GD HOME: http://ots.de/lqa0HE
Pressekontakt:
Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9A | 10115 Berlin
E-Mail: presse@piratenpartei.de
Web: www.piratenpartei.de/presse
Telefon: 030 / 60 98 97 510 Fax: 030 / 60 98 97 519
Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
700750
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: _Brandenburgs CDU-Vorsitzender Senftleben tritt zurück Berlin (ots) - Um die Bildung einer stabilen Regierung in
Brandenburg mit der Union zu ermöglichen, tritt CDU-Landeschef Ingo
Senftleben ab. Der 45-jährige wird sich in Kürze von allen
Spitzenämtern im Landesverband der CDU zurückziehen. Nach
Tagesspiegel-Informationen hat sich Senftleben entschlossen, am
kommenden Dienstag nicht erneut für den Fraktionsvorsitz im Landtag
zu kandidieren, seinen sofortigen Rücktritt als Parteivorsitzender zu
verkünden und auch das Sondierungsteam der Union für die
Regierungsbildung zu verlassen, wo mehr...
- Festakt: 100 Jahre frauenpolitisches Engagement im SoVD Berlin (ots) - Mit einem Festakt ist heute in Berlin das
politische Engagement der Frauen im Sozialverband Deutschland (SoVD)
gewürdigt worden.
Vor rund 170 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Verbänden dankte
Staatssekretärin Juliane Seifert den SoVD-Frauen für ihren
unermüdlichen Einsatz. "Sie engagieren sich für die Rechte von sozial
Benachteiligten, für pflegebedürftige Menschen, für Menschen mit
Behinderung. Vielen Dank für dieses Engagement!", sagte Juliane
Seifert. Sie hob insbesondere das SoVD-Engagement für
Lohngerechtigkeit mehr...
- Dött: Kreislaufwirtschaft braucht mehr als Verbote Berlin (ots) - Aufgabe der Politik bleibt die Weiterentwicklung
der Kreislaufwirtschaft
Zum Vorschlag von Bundesumweltministerin Svenja Schulze für einen
Gesetzentwurf zum Verbot von leichten Kunststofftragetaschen erklärt
die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Marie-Luise Dött:
"Im Falle der Plastiktüten sind wir eigentlich bereits auf einem
guten Weg. Im Rahmen der vom Bundesumweltministerium initiierten
Selbstverpflichtung des Handels ist es gelungen, den Verbrauch an
Plastiktüten deutlich zu mehr...
- Aktionstag "Pflegende Angehörige": bpa bietet seit vielen Jahren Unterstützung an / bpa-Präsident Meurer: Wachsenden Versorgungslücken muss mit schnellerer Gewinnung von Pflegekräften begegnet werden Berlin (ots) - "Die tägliche anstrengende Arbeit und große
Leistung der pflegenden Angehörigen ist unverzichtbar und kann nicht
hoch genug geschätzt werden", sagt Bernd Meurer, Präsident des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa),
anlässlich des bundesweiten Aktionstages "Pflegende Angehörige" am 8.
September 2019 und fügt hinzu: "Mein besonderer Dank und Respekt gilt
daher den Tausenden von Menschen in Deutschland, die jeden Tag zu
Hause aufopferungsvoll ihre Angehörigen pflegen."
Ein Blick auf die Zahlen mehr...
- Frankfurter Rundschau: Sinnloser Aktionismus Frankfurt (ots) - Es gibt hierzulande jede Menge Probleme mit Müll
und Mikroplastik - die Tüten gehören allerdings nicht zu den
Hauptverursachern. Der Gesetzentwurf von Umweltministerin Svenja
Schulze ist eine reine Ablenkungsstrategie. Der Verbrauch von
Plastiktüten ist in Deutschland seit 2015 um zwei Drittel
zurückgegangen. In der Umwelt landet hierzulande kaum eine davon -
das ist ein Unterschied zu anderen Weltgegenden, in denen die Tüten
wirklich ein Problem darstellen. Drei Viertel des Plastikeintrags im
Meer stammt aus Mikroplastik, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|