Immer mehr Menschen streben hohe Qualifikationen an - höchste Quoten in Stadtstaaten, Sachsen und Saarland / 5 Bundesländer bei Anfängerquoten über OECD-Wert, 11 Bundesländer darunter
Geschrieben am 11-09-2019 |
Wiesbaden (ots) - In Deutschland beginnen immer mehr Menschen
hochqualifizierende Bildungsgänge. Im Jahr 2017 haben 6 von 10
Menschen eines Altersjahrgangs ein Hochschulstudium oder ein
hochqualifizierendes berufsorientiertes Bildungsprogramm wie eine
Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung aufgenommen. Seit 2006
hat sich diese Quote bundesweit von 43 % auf 60 % erhöht. Das ist ein
zentrales Ergebnis des Berichts "Internationale Bildungsindikatoren
im Ländervergleich 2019", den die Statistischen Ämter des Bundes und
der Länder am 11. September 2019 in einer Pressekonferenz in Berlin
vorgestellt haben. Allerdings zeigen sich regionale Unterschiede: So
übertrafen 2017 die Stadtstaaten Berlin (92 %), Bremen (82 %) und
Hamburg (80 %) sowie Sachsen (69 %) und das Saarland (65 %) den
OECD-Durchschnitt von 65 %, elf Bundesländer lagen darunter.
MINT-Bereich: Deutschland mit den OECD-weit höchsten
Anfängerquoten
Unter den 36 OECD-Staaten hatte Deutschland im Jahr 2017 mit einem
Anteil von 39 % die meisten Anfängerinnen und Anfänger bei
hochqualifizierenden Bildungsgängen im MINT-Bereich, also den
naturwissenschaftlich, mathematisch und technisch orientierten
Fächern. In den Bundesländern lag der MINT-Anteil zwischen 28 % in
Brandenburg und bis zu 44 % in Mecklenburg-Vorpommern. Über dem
Bundesdurchschnitt lagen zudem Bayern, Baden-Württemberg,
Niedersachsen und Sachsen.
Auch beim Anteil der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung mit einem
hochqualifizierenden MINT-Abschluss hatte Deutschland im Jahr 2018
mit 35 % die höchste Quote unter den OECD-Staaten. Alle Bundesländer
von Hamburg und Berlin (jeweils 26 %) bis Baden-Württemberg und
Sachsen (jeweils 39 %) lagen über dem OECD-Durchschnitt von 25 %,
wobei der Schwerpunkt innerhalb der MINT-Fächer in der Fächergruppe
Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe lag.
Ältere im OECD-Vergleich deutlich besser qualifiziert, Jüngere nur
geringfügig
Sowohl in der Altersgruppe der 25- bis 34- Jährigen als auch in
der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen hatten 87 % der Personen in
Deutschland im Jahr 2018 eine mittlere oder hohe Qualifikation. Das
heißt, sie hatten mindestens eine Studienberechtigung erlangt oder
eine Berufsausbildung abgeschlossen. Während Deutschland damit bei
den Älteren klar über dem OECD-Durchschnitt von 71 % lag, übertraf
der Wert bei den Jüngeren nur knapp das OECD-Mittel von 85 %. In
beiden Altersgruppen liegen Thüringen und Sachsen mit Werten von mehr
als 90 % vorn.
Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen den westlichen und
östlichen Flächen-ländern: Zwar liegen bei den 25 bis 34-Jährigen bis
auf Sachsen-Anhalt alle östlichen Flächenländer über dem
Bundesdurchschnitt. Die ältere Bevölkerung zwischen 55 und 64 Jahren
ist dort aber höher qualifiziert als die jüngere zwischen 25 und 34
Jahren. Hierzu trägt bei, dass in den östlichen Ländern
vergleichsweise viele der heute Älteren hochwertige
Bildungsabschlüsse erworben haben, etwa im Fachschulwesen der DDR.
Erwerbslosenquoten in Deutschland für alle Qualifikationsniveaus
gesunken
Die steigenden Anfängerquoten in hochqualifizierenden
Bildungsgängen führen langfristig zu einem höheren
Qualifikationsniveau der Bevölkerung sowie einem höheren Angebot an
hochqualifizierten Arbeitskräften. Mit steigendem
Qualifikationsniveau nimmt das Risiko der Erwerbslosigkeit ab. In
Deutschland sind die Erwerbslosenquoten seit 2005 für alle
Qualifikationsniveaus deutlich stärker gesunken als in der OECD.
Bei den Hochqualifizierten (Personen mit Hochschulabschluss oder
Meister-, Techniker- oder Erzieherausbildung) betrug die
Erwerbslosen-quote 2018 bundesweit 2 %, 2005 waren es noch gut 5 %.
Im Vergleich dazu lag die Erwerbslosenquote bei Hoch-qualifizierten
2018 im OECD-Durchschnitt mit 4 % auf einem ähnlichen Niveau wie
2005. Alle Bundesländer lagen 2018 unter diesem Wert.
Die Erwerbslosenquoten Geringqualifizierter (Personen mit
höchstens Haupt- oder Realschulabschluss und ohne abgeschlossene
Berufsausbildung) lagen in den östlichen Flächenländern und Berlin im
Jahr 2018 jedoch deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 10 %
(Bundesdurchschnitt 9 %). Die Spannweite reichte in den Bundesländern
von 5 % in Bayern und 20 % in Sachsen-Anhalt. Geringqualifizierte
Personen finden somit in den westlichen Flächenländern weitaus eher
Arbeit als in den östlichen Flächenländern und Berlin.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
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