Verbraucherpreise August 2019: +1,4 % gegenüber August 2018 / Inflationsrate hat sich abgeschwächt
Geschrieben am 12-09-2019 |
Wiesbaden (ots) -
Verbraucherpreisindex, August 2019
+1,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
-0,2 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Harmonisierter Verbraucherpreisindex, August 2019
+1,0 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
-0,1 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen am
Verbraucherpreisindex (VPI) - lag im August 2019 um 1,4 % höher als
im August 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter
mitteilt, schwächte sich die Inflationsrate damit ab (Juli 2019: +1,7
%). Im Vergleich zum Vormonat Juli 2019 sanken die Verbraucherpreise
im August 2019 um 0,2 %.
Energieprodukte verteuerten sich von August 2018 bis August 2019
um 0,6 %. Der Preisanstieg war damit deutlich geringer als die
Gesamtteuerung. Im Vormonat Juli 2019 hatte die Teuerungsrate bei
Energie noch bei +2,4 % zum Vorjahresmonat gelegen. Deutlich teurer
als ein Jahr zuvor waren Fernwärme (+4,7 %), Erdgas (+4,6 %) und
Strom (+3,8 %). Hingegen gingen die Preise sowohl für leichtes Heizöl
(-5,2 %) als auch für Kraftstoffe (-3,3 %) gegenüber August 2018
deutlich zurück. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die
Inflationsrate im August 2019 bei +1,6 % gelegen, ohne
Berücksichtigung der Mineralölprodukte bei +1,7 %.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im August 2019 mit
+2,7 % überdurchschnittlich gegenüber dem Vorjahresmonat. Der
Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat sich damit gegenüber August
2018 im fünften Monat in Folge verstärkt (Juli 2019: +2,1 %).
Erheblich teurer als ein Jahr zuvor war im August 2019 Gemüse (+12,8
%). Weitere deutliche Preiserhöhungen gab es bei Fleisch und
Fleischwaren (+4,3 %) sowie bei Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten
(+4,0 %). Den Preisanstiegen standen einige wenige Preisrückgänge
gegenüber (zum Beispiel Speiseöle und Speisefette: -8,9 %; Obst: -2,6
%).
Die Preise für Waren insgesamt lagen im August 2019 um 1,3 % höher
als im Vorjahresmonat. Neben den genannten Preiserhöhungen bei den
Energieprodukten (+0,6 %) und Nahrungsmitteln (+2,7 %) verteuerten
sich unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+5,3 %), Tabakwaren
(+3,3 %) sowie neue Personenkraftwagen (+2,4 %). Andere Waren wurden
hingegen günstiger, insbesondere Geräte der Informationsverarbeitung
(-7,7 %) und Telefone (-7,1 %).
Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich die Preise für
Dienstleistungen im August 2019 binnen Jahresfrist mit +1,6 % etwas
stärker. Bedeutsam für die Preisentwicklung der Dienstleistungen war
die Preiserhöhung bei Nettokaltmieten (+1,4 %), da private Haushalte
einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Deutlich
stärker verteuerten sich zum Beispiel Dienstleistungen sozialer
Einrichtungen (+5,7 %), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen
(+4,8 %) sowie Gaststättendienstleistungen in Restaurants, Cafés und
im Straßenverkauf (+2,7 %). Daneben erhöhten sich eine Vielzahl von
Dienstleistungen mit vergleichsweise geringer Verbrauchsbedeutung
ebenfalls deutlich (zum Beispiel Fernbusse: +18,5 %;
Briefdienstleistungen: +10,6 %; Bank- und Sparkassengebühren: +4,1
%). Einige Dienstleistungen waren auch günstiger, unter anderem
Telekommunikation (-0,7 %).
Veränderung im August 2019 gegenüber dem Vormonat Juli 2019 Im
Vergleich zum Juli 2019 sank der Verbraucherpreisindex im August 2019
um 0,2 %. Energie insgesamt verbilligte sich binnen Monatsfrist um
1,0 %. Preisrückgänge gab es hier sowohl bei Kraftstoffen (-2,4 %)
als auch bei leichtem Heizöl (-2,0 %). Nennenswert sind zudem die
Preisrückgänge im Bildungswesen für Dienstleistungen des Elementar-
und Primarbereichs (-3,0 %) sowie bei den Pauschalreisen (-2,5 %).
Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für
europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) für Deutschland lag im August 2019 um 1,0 % über dem Stand von
August 2018. Die deutliche Abweichung der Inflationsrate für August
2019 zwischen HVPI und VPI von 0,4 Prozentpunkten resultiert - wie
bereits im letzten Monat - aus einem methodischen Sondereffekt bei
den Pauschalreisen im HVPI. Im Vergleich zum Juli 2019 sank der HVPI
im August 2019 um 0,1 %.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7 "Verbraucherpreise für Deutschland".
Detaillierte Daten zur Verbraucherpreisstatistik können über die
Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) sowie
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (61121-0002) und (61111-0004) in
der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Methodische Hinweise:
Die Vorjahresrate des HVPI liegt im August 2019 mit 0,4
Prozentpunkten deutlich unter der des VPI. Dies resultiert im
Wesentlichen aus einem methodischen Sondereffekt im HVPI: Die
revidierten Ergebnisse des VPI zu Beginn des Jahres waren auch in die
jährliche Wägungsanpassung des HVPI zu integrieren und führen zu
einem geringeren Gewicht der Pauschalreisen im Jahr 2019. Für die
Gewichte des Jahres 2018 ist wie üblich keine Anpassung vorgenommen
worden. Konkret wirkt dadurch der starke saisonale Effekt bei den
Pauschalreisen im August weniger stark auf den HVPI 2019 als auf den
HVPI 2018. Der HVPI weist dadurch im August 2018 eine höhere
Inflationsrate als der VPI aus (2,1 % zu 1,9 %), hervorgerufen durch
den stärkeren Einfluss der hohen Preise für Pauschalreisen aufgrund
der höheren Gewichtung im HVPI als im VPI in 2018. Dieser Effekt
dreht sich nun um. Die hohen Preise im August wirken sich durch die
vergleichbaren Gewichte in HVPI und VPI in 2019 ungefähr gleich aus
(siehe Vormonatsraten), der hohe Indexstand des HVPI für August 2018
(105,2 zu 104,5 im VPI) führt aber zu einer niedrigeren
Inflationsrate im HVPI im August 2019 (Basiseffekt).
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte:
Verbraucherpreisstatistik,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 47 77,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
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